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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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an einer roten Ampel hielten, stand unser Wagen direkt neben einer Touristengruppe, die sich ironischerweise gerade über historische
Spukgestalten in New Orleans informieren ließ. Ich konnte beobachten, wie drei Geister über die Fehler in den Erläuterungen des Fremdenführers diskutierten. Ein Geist war so aufgebracht, dass er immer wieder durch den Bauch des Mannes flog, wodurch der in einem fort rülpsen musste. Der Ärmste dachte vermutlich, er hätte Verdauungsprobleme, dabei war ihm nur ein gereiztes Gespenst in den Magen gefahren.
    Ich hatte schon Geister gesehen, aber noch nie so viele auf einmal. Irgendwie schienen sie hierherzugehören. Der Ort strahlte eine Art Energie aus, die sogar bis in unser Auto drang.
    »Die Stadt ist wunderschön«, sagte ich schließlich. »Ich bin überwältigt.«
    Bones musste lächeln, sodass die Anspannung aus seinen Zügen wich. »Ach Kätzchen, das dachte ich mir.«
    Der SUV hielt an einer Kreuzung hinter dem belebtesten Teil des Viertels an. Bones sprang aus dem Wagen, ging um ihn herum und öffnete mir die Tür.
    »Wir sind da.«
    Gebäude, die an Reihenhäuser erinnerten, säumten die Straße, nur wenige hatten allerdings Eingangstüren.
    »Das soll so sein«, beantwortete Bones meine stumme Frage, während Band-Aid den Wagen wegfuhr und nur noch Hopscotch bei uns blieb. »Die kreolischen Familien empfanden Vordereingänge als anmaßend. Man betritt das Haus durch eine Seitentür.«
    Er ging durch ein Tor am Eingang einer schmalen Gasse und öffnete eine Tür in der Mauer. Ich folgte ihm nach drinnen, überrascht über das opulente Innere, das sich hinter der eher heruntergekommenen Fassade des Hauses verbarg.
    »Liza«, rief Bones. »Wir sind da.«

    Sofort drehte ich mich um, ein höfliches Lächeln auf dem Gesicht, und sah ein junges Mädchen die Treppe herunterkommen.
    »Wie schön, dich kennenzulernen, chère«, begrüßte sie mich mit leichtem Akzent.
    »Äh …« Ich streckte die Hand aus und wusste nichts zu sagen. Liza war eine Ghula und vermutlich steinalt, aber Gott, sie sah aus wie eine Vierzehnjährige.
    Ihre Hand war feingliedrig und zart, wie der Rest von ihr. Liza maß einen Meter fünfundfünfzig, wenn man großzügig sein wollte und wog bestimmt nicht mehr als vierzig Kilo. Ihr schwarzes Haar, das zu schwer für ihre zarte Gestalt zu sein schien, wehte, als sie auf Bones zulief.
    »Mon cher …«
    Ein Blick auf ihr Gesicht, als sie ihn ansah, genügte, und mein Verdacht über die Art der Beziehung, die Bones zu ihr gehabt hatte, bestätigte sich. Bones, du bist ein Schwein. Das habe ich zwar schon immer vermutet, aber jetzt ist es amtlich.
    Bones drückte das Mädchen an sich. Liza verschwand praktisch in seinen Armen, aber ich erhaschte einen Blick auf ihr Gesicht. Ein bildhübsches Lächeln brachte es zum Leuchten. Sie sah gut aus, stellte ich fest. Das war mir erst gar nicht aufgefallen.
    Als Bones sie losließ, trat sie zurück und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder mir zu.
    »Ich habe etwas zu essen für dich vorbereitet, Cat, und Kaffee. Dachte mir, du magst Koffein?«
    »Ja, reichlich.« Wäre ich nicht so müde gewesen, hätte ich Bones schon eine gelangt. Das Mädchen wirkte wie ein Kind. »Danke.«
    Ich unterdrückte das Bedürfnis, Liza zu sagen, sie solle sich
hinsetzen, bevor die Klimaanlage sie umpustet. Statt der üblichen spontanen Abneigung, die ich bisher den Frauen gegenüber empfunden hatte, mit denen Bones ins Bett gestiegen war, verspürte ich Liza gegenüber eine seltsame Art von Beschützerinstinkt, was natürlich absurd war. Erstens war sie tot und brauchte meinen Schutz nicht. Zweitens stand sie auf Bones, was man an den verstohlenen Blicken merkte, die sie ihm zuwarf.
    Kinderschänder!
    »Liza, würdest du Cat bitte darüber aufklären, wie alt du warst, als du verwandelt wurdest?«, bat Bones sie und sah mich vielsagend an. »Aufgrund dieses Missverständnisses droht mir nämlich sonst tätliche Gewalt.«
    Sie lachte, eine Folge scheuer Laute. »Ich war siebzehn. Man könnte mich vielleicht als ›Spätentwickler‹ bezeichnen.«
    »Oh.« Wenigstens kam man dafür heute nicht mehr vor Gericht, und zu Lizas Lebzeiten wohl auch nicht, so wie sie es darstellte. »Warum hast du mit der Verwandlung dann nicht noch gewartet?«
    Lizas Gesicht verdüsterte sich. »Das konnte ich nicht. Ich wurde vergiftet und war schon tot. Ich stehe jetzt nur hier, weil ich am gleichen Tag Vampirblut getrunken hatte. Meine Familie ließ mich zur

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