Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
Vom Netzwerk:
handgreiflich werden oder ihn ziehen lassen und Rache schwören. Ich entschied mich für Letzteres.
    Nach meinem Streifzug durchs Haus nahm ich ein Bad in einer Wanne mit Löwenfüßen. Als ich fertig war, schlüpfte ich in einen seidenen Morgenmantel und wanderte auf der Suche nach einer Waschmaschine und einem Trockner weiter durchs Haus. Ich hatte keine sauberen Klamotten mehr, und die von Liza würden mir nicht passen. Es war auch noch so früh, dass ich mir nichts Neues kaufen konnte. Nach drei Uhr morgens hatten nur noch Nachtclubs geöffnet.
    Als Bones zurückkam, dämmerte es schon fast. In der Tür hielt er inne, als er Liza und mich sah. Wir saßen auf dem Boden, ich flocht ihr die Haare. Während seiner Abwesenheit war ich mit ihr ins Gespräch gekommen. Sie schien wirklich nett zu sein, und ich hatte sie erstaunlich schnell ins Herz geschlossen. Ich warf Bones einen vernichtenden Blick zu, obwohl ich innerlich vor Erleichterung über seine Unversehrtheit dahinschmolz, dann wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder Lizas Haaren zu.

    »Du hast wundervolles Haar. So voll. Du solltest es bis zum Boden wachsen lassen.«
    »Wie ich sehe, vertragt ihr euch«, bemerkte Bones leicht erstaunt. »Willst du mich nicht fragen, wie es gelaufen ist, Kätzchen?«
    »Als du eben reingekommen bist, hast du in aller Ruhe eine Treppenstufe nach der anderen genommen«, antwortete ich. »Und ins Auto hast du mich auch nicht beordert, also gehe ich davon aus, dass Majestic unsere Ärsche nicht zum Abschuss freigegeben hat. Sehe ich das richtig?«
    Er verzog die Lippen. »Bist also immer noch sauer auf mich. Dann dürfte dich Folgendes freuen: Marie will dich sehen, und sie will nicht, dass ich dabei bin.«
    Ein jähes, selbstzufriedenes Lachen entfuhr mir.
    »Gott, Bones, du hast dir bestimmt den Mund fusselig geredet, um das zu verhindern. Mann, ich mag die Frau jetzt schon.«
    »Dachte mir, dass dir das gefällt.« Sein Gesichtsausdruck zeigte, dass er das Ganze gar nicht lustig fand. »Soll ich dich in Ruhe Zöpfchen flechten lassen und zu Bett gehen? Lizas Gesellschaft behagt dir anscheinend mehr als meine.«
    »Nervt ganz schön, wenn einem nichts anderes übrig bleibt, als Däumchen zu drehen, während die Person, die man liebt, sich in Gefahr begibt, was?«, sagte ich und hatte nicht im Mindesten ein schlechtes Gewissen.
    »Es ist mir ganz und gar nicht leichtgefallen, dich zurückzulassen«, schoss er zurück. »Mir das Gleiche anzutun, löst bei dir hingegen ja fast schon hämisches Gegacker aus.«
    Liza drehte ständig den Kopf hin und her, um abwechselnd Bones und mich ansehen zu können. Was ihr nicht ganz leichtfiel, da ich nach wie vor drei ihrer Zöpfchen festhielt.
    »Wie es mir damit ging, hierbleiben zu müssen, war dir ja auch egal«, zischte ich. Die aufgestaute Anspannung der letzten
Tage forderte mit einem Mal ihren Tribut. »Ganz recht, ich koste meine Rache aus. Dann bin ich wohl ein Charakterschwein. «
    »Eine gehässige Rotzgöre bist du«, gab Bones zurück und kam auf mich zu, bis er fast drohend über mir stand. »Was sagst du dazu?«
    Ich ließ Lizas Zöpfe los und stand auf. Jetzt war also Krieg, hm? »›Du musst’s ja wissen‹, das sage ich. Was ist los mit dir? Bist du sauer, weil du mit deinen plumpen Annäherungsversuchen und deinen Geschichten über alte Zeiten bei Marie nicht landen konntest?«
    »Zu deiner Information: Ich hatte nie etwas mit Marie.« Bones untermalte seine Worte, indem er mir den Zeigefinger in die Brust stieß. Liza machte, dass sie Land gewann.
    Ungläubig sah ich auf seinen Zeigefinger herunter, der sich keinen Zentimeter gerührt hatte. »Pfoten weg oder ich schlag zu.«
    Herausfordernd zog er die Brauen hoch. »Gib dein Bestes, Süße.«
    Du hast es nicht anders gewollt . Meine Faust traf ihn am Kinn. Bones duckte sich weg, bevor ich einen Treffer landen konnte, seine Augen blitzten grün.
    »Mehr hast du nicht drauf? Musst dich schon mehr anstrengen. « Wieder bohrte sich sein Zeigefinger in meine Brust.
    Oh, jetzt ist Krieg , Schätzchen!
    Ich packte ihn am Handgelenk und trat gleichzeitig nach seinem Schienbein, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Aber er war zu schnell, sprang über das Bein hinweg, mit dem ich nach ihm getreten hatte, sodass mir die Wucht meines eigenen Tritts zum Verhängnis wurde. Ein kleiner Schubs in den Rücken, und ich flog gegen das Sofa. Liza kreischte entsetzt auf.

    »Bitte hört auf, alle beide, aufhören!«
    Ich ignorierte sie.

Weitere Kostenlose Bücher