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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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zwanzig gewesen, als sie zur Ghula wurde. Vielleicht auch fünfzig.
    »Ich war auch einmal verheiratet«, stellte sie fest. »Er hieß Jacques. Eines Nachts hat Jacques mich geschlagen, und ich wusste, dass es ihm Spaß machte. Am nächsten Morgen habe ich ihm vergiftetes Tonic Water zu trinken gegeben und seine Leiche unter der Veranda verscharrt. Seither nenne ich all meine Liebhaber Jacques; ich will mir stets vergegenwärtigen, dass ich sie umbringen werde, wenn ich es muss.«
    Marie legte den Kopf schief und warf mir einen herausfordernden Blick zu. »Erfrischung gefällig?«
    Nicht nach der Geschichte. Aber wenn sie glaubte, ich würde den Schwanz einziehen, lag sie falsch.
    »Liebend gern.« Her mit dem Stoff, Voodoo-Queen.
    Der Ghul, der mich hergebracht hatte, erschien. »Liebste?«
    Als mir aufging, warum er Jacques hieß, unterdrückte ich nur mit Mühe ein Schnauben. Ja, schleim dich nur ein, mein Freund. Du vergisst bestimmt keinen Hochzeitstag, hm?
    »Bring mir Wein, und was unser Gast mag, wissen wir ja, nicht wahr?«
    Bald darauf war er wieder zurück. Mit einer Verneigung reichte er Marie ein mit roter Flüssigkeit gefülltes Glas, während
er mir ein bauchiges mit klarem Inhalt gab. Ich prostete meiner Gastgeberin zu und setzte zu einem tiefen Zug an. Gin Tonic, das Übliche.
    Marie beobachtete mich, sie nippte nur an ihrem Wein. Als ich ausgetrunken hatte, hielt ich das leere Glas dem unschlüssig wartenden Jacques hin.
    »Der war klasse. Ich nehme noch einen.«
    Marie setzte ihr Glas ab und machte eine Handbewegung in Richtung Jacques, der mein Glas entgegennahm und verschwand.
    »Deine Abstammung macht dich nicht gegen alles immun, Gevatterin.«
    »Stimmt. Aber soweit ich weiß, hältst du dich beim Morden an bestimmte Regeln, in diesem Fall also nehme ich gern noch ein Schlückchen. Und mein Name ist Cat.«
    »Hast du eventuell die Absicht, eine Ghula zu werden?«, erkundigte sich Marie.
    Die Frage kam so unerwartet, dass ich einen Augenblick zögerte, bevor ich antwortete. »Nein, warum?«
    Marie warf mir einen weiteren unergründlichen Blick zu. »Du lebst mit einem Vampir zusammen. Dein Leben ist ständiger Gefahr ausgesetzt. Als Mischling bist du relativ schwach, und dennoch hast du dich bisher nicht zur Vampirin machen lassen. Es heißt, das liege daran, dass du die Fähigkeiten, die du als Vampirhalbblut hast, mit der Kraft eines Ghuls verbinden willst, was dich zum ersten Ghul-VampirMischling machen würde.«
    Was haben sie der denn in den Drink gekippt?, fragte ich mich.
    »Der Gedanke ist mir noch nie gekommen«, sagte ich.
    »Ein Vampir kann nicht zum Ghul werden. Nur ein Mensch kann das. Also kann niemand außer dir als Halbblut
die Stärke eines Vampirs erwerben, ohne dabei gleichzeitig durch Silber verwundbar zu sein. Deine Macht könnte unbegrenzt sein. Aber du hast das nie in Betracht gezogen?«
    Offene Herausforderung lag in ihren Worten. Ich dachte an Fabian, der gesagt hatte, es kämen ständig Ghule nach New Orleans, die über eine mögliche Gefahr für ihre Spezies tuschelten. War das der Grund? Glaubten sie allen Ernstes, ich würde etwas Derartiges aus perversen Machtgelüsten heraus tun?
    »Als mein Vater mir die Kehle herausgerissen hatte, sagte Bones zu mir, er hätte mich als Ghul zurückgeholt, wenn ich gestorben wäre, bevor sein Blut mich hätte heilen können. Das war das einzige Mal, dass ich darüber nachgedacht habe, wie es wohl wäre, eine Ghula zu sein. Sollte ich mich eines Tages verwandeln wollen, Majestic, dann in einen Vampir. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, du kannst ihm ausrichten, dass ich, wenn überhaupt, zu einem vollwertigen Monster werden will.«
    Jacques kam mit einem vollen Glas zurück, aber Marie bedachte ihn nur mit einem herrischen Fingerschnippen.
    »Unser Gast will gehen.«
    Ich erhob mich und machte mir schwere Vorwürfe. Super, Cat. Hast sie in zehn Minuten zur Weißglut getrieben. Jetzt bist du es wohl, die die Treppe raufgestürmt kommt und ruft: »Ins Auto! Schnell!«
    »Ist immer nett, berühmte historische Persönlichkeiten kennenzulernen«, sagte ich.
    Marie erhob sich ebenfalls. Sie war groß, bestimmt einen Meter fünfundsiebzig, und mit Absätzen sogar über einen Meter achtzig. Stattlich gebaut wie sie war, strahlte sie eine seltsame Mischung aus Gefährlichkeit und Matronenhaftigkeit aus.

    »Du bist anders, als ich erwartet hatte.«
    Sie streckte mir eine milchkaffeefarbene und zarte Hand entgegen. Ich

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