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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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ergriff sie und verkniff mir, meine hinterher zu schütteln, um die Taubheit daraus zu vertreiben.
    »Du auch. Ich war mir mit dem geköpften Huhn so sicher.«
    Warum sollte ich es nicht aussprechen? Wenn einem jemand nach dem Leben trachtete, konnte man ihn ja schlecht noch wütender machen.
    Sie lächelte. »Ein Zitat aus meinem Lieblingsfilm war das Letzte, was ich zur Begrüßung erwartet hätte. Gehe in Frieden, Cat.«
    Jacques hielt mir die Tür zu dem unterirdischen Gang auf. Die langen Krummmesser glitten zischend in die Wand zurück. Am Ende des Ganges erspähte ich einen undeutlichen Schatten. Fabian hatte Wache gehalten. Er war verschwunden, bevor Jacques sich mir angeschlossen hatte.
    Den Rest des Weges sprach mein Begleiter kein Wort. Als wir den Zugang zur Gruft erreicht hatten, öffnete sich knarrend die Luke. Jacques streckte die Hände aus, um mir zu helfen, aber ich schob sie wieder weg.
    »Mach dir keine Umstände, danke. Ich schaff’s allein.«
    Ich ging leicht in die Knie, konzentrierte mich und sprang die sechs Meter nach oben. Mit zunehmender Sprungkraft wurde ich meiner Namensvetterin wenigstens immer ähnlicher. Ohne meinen schlagenden Puls hätte ich allerdings noch viel mehr tun können, als nur hochzuspringen.
    Bones wartete am Friedhofstor auf mich. Als er sich beim Öffnen des Schlosses lächelnd an die Gitterstäbe lehnte, zählte für mich plötzlich nur noch die Form seiner Lippen. Der weiche Schwung, dieses ganz zarte Rosa. Das markante Kinn und die hohen Wangenknochen. Die dunkelbraunen Augen, die die Umgebung musterten. Seine Hände umfassten meine,
als das Tor sich öffnete, sie gaben ebenso viel vibrierende Energie ab wie die von Marie, hinterließen aber kein taubes Gefühl. Ich fühlte mich sicher.
    Er drückte meine Hände. »Keine Angst, ich hatte mir schon gedacht, dass ihr euch nicht vertragen würdet. Alles ist gepackt. Liza wartet mit dem Wagen auf uns.«
    Der Verkehr brauste als ein Meer aus roten und weißen Lichtern an uns vorbei, während wir uns dem French Quarter näherten. New Orleans erwachte nach Mitternacht zum Leben, statt zur Ruhe zu kommen. Jacques blieb zurück, offensichtlich hatte er kein Interesse daran, uns bis zu Bones’ Haus zu folgen.
    »Was hat Marie als Letztes zu dir gesagt?«, wollte Bones wissen, bevor ich die Chance hatte, selbst auf das Thema zu sprechen zu kommen.
    »›Gehe in Frieden.‹ Hat das eine geheime Bedeutung?«
    Bones blieb mitten auf der Straße stehen, die wir gerade überqueren wollten. Ein Wagen hupte uns an. Bones zeigte dem Fahrer den Stinkefinger und zog mich auf die andere Straßenseite.
    »Bist du dir sicher?«
    »Ich bin nicht taub.« War das sehr schlimm?
    Sein Lächeln wurde zu einem ausgewachsenen Lachen.
    » Was genau hast du zu ihr gesagt, Süße? Ich kenne Marie seit hundert Jahren und habe es bisher immer nur auf ein ›Ich wünsche dir eine sichere Reise‹ gebracht, was eine nette Art ist, mir zu sagen, ich solle auf meinen Arsch aufpassen. ›Gehe in Frieden‹ heißt, dass sie auf deiner Seite ist. Du warst bloß dreißig Minuten da unten. Worüber zum Teufel habt ihr gesprochen?«
    Erleichterung überkam mich. »Filme. Drinks. Geköpfte Hühner. Weißt schon, Mädelskram.«

    Er zog die Brauen hoch. »Tatsächlich?«
    Wir bogen um eine Ecke. Noch vier Häuserblocks, und wir wären daheim.
    »Glück für uns, dass sie Matrix -Fan ist …«
    Ich verstummte und blieb wie angewurzelt stehen. Auch Bones hielt an und warf mir einen besorgten Blick zu, bevor er erstarrte. Er hatte den Mann wohl gespürt, den ich drei Blocks weiter kaum sehen konnte. Wäre er nicht in meine Träume eingedrungen, wüsste ich nicht mal, dass es ihn gibt …
    Aber ich wusste, dass dort vorn Gregor stand. Ich erkannte ihn auf den ersten Blick. Und ich träumte nicht.

8
    Gregors Blick schien mich zu durchbohren. Aus dieser Entfernung konnte ich zwar nicht sehen, welche Farbe seine Augen hatten, aber ich wusste, dass sie grau-grün waren. Sein goldenes Haar war von dunkleren Strähnen durchzogen, sodass es einen aschfarbenen Ton bekam. Es war, als wäre Gregor zu strahlend gewesen, und jemand hätte ihn mit Staub bepudert, um die Farben abzuschwächen.
    »Hopscotch, Band-Aid. Zu mir, sofort.«
    Bones sprach nicht laut, also waren die beiden Vampire wohl in der Nähe gewesen. Sie lösten sich aus der Menge und nahmen ihre Positionen ein, der eine rechts, der andere links von uns. Mit einer Kopfbewegung wies Bones auf die reglose Gestalt

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