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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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meine Hand. Seine Schritte waren fest, er kannte also offensichtlich den Weg. Jacques schwieg. Ich auch, weil ich nichts sagen wollte, das der Ghul später gegen mich verwenden konnte. Wie bei einer Festnahme. Ich hatte das Recht zu schweigen. Was ich zu Bones sagen wollte, konnte ich ihm natürlich per Gedankenkraft mitteilen. Bei solchen Gelegenheiten waren seine telepathischen Fähigkeiten ganz nützlich.
    Fabian trieb sich etwa dreißig Meter entfernt herum, flitzte in Gebäude hinein und hinaus, als würde er seinen eigenen gespenstischen Geschäften nachgehen. Jacques sah kein einziges Mal in seine Richtung. Schon erstaunlich, wie sehr Geister von denen ignoriert wurden, die sie sehen konnten. Im Augenblick kamen uns die uralten Ressentiments zwischen Untoten und Geistern allerdings sehr gelegen. Nur Bones durfte mich nicht bis zuletzt begleiten, Fabian dagegen musste sich an keinerlei Abmachungen halten. Liza hatte sich gewundert, als wir ihn mit nach Hause gebracht hatten. Ihr war auch noch nie der Gedanke gekommen, sich mit einem Gespenst anzufreunden.
    Vor dem Saint Louis Cemetery No. 1 blieben wir stehen. Bones ließ meine Hand los. Ich warf einen Blick auf das verschlossene Friedhofstor und zog die Brauen hoch.

    »Hier?«
    »Hier geht es zu Maries Audienzsaal«, verkündete Bones, als stünden wir vor einer Haustür. »Weiter darf ich nicht mitkommen, Kätzchen.«
    Super. Ein Friedhof. Wie vertrauenerweckend . »Das Treffen findet also auf dem Friedhof statt?«
    »Nicht ganz.« In Bones’ Stimme lag eine Mischung aus Sarkasmus und Mitgefühl. »Darunter.«
    Jacques drehte den Schlüssel im Torschloss und bedeutete mir, ihm zu folgen. »Hier entlang, Gevatterin.«
    Falls Marie Laveau geplant hatte, ihre Gäste durch diese ganz spezielle Version eines Heimvorteils aus der Ruhe zu bringen, hatte sie es in meinem Fall geschafft. Mir war richtig unheimlich zumute, als mich der mysteriöse Ghul durch das Friedhofstor führte, das sich hinter mir schloss.
    »Also los. Nach dir, Jacques.«
     
    Marie Laveaus Gruft gehörte zu den größeren auf dem Friedhof. Sie war etwa einen Meter achtzig hoch, nach oben hin leicht verjüngt. An die Wände waren Voodoo-Graffiti in Form von schwarzen »X« gekritzelt. Vertrocknete und frische Blumen lagen vor dem Grabmal, das eine gemeißelte Inschrift als das der legendären Voodoo-Priesterin auswies. Ich hatte nur wenige Augenblicke, um all das in mich aufzunehmen, dann deutete Jacques auf den Boden vor dem Grabstein und sagte etwas auf Kreolisch. Und da tat sich die Erde auf.
    Das Knarren, das dabei entstand, deutete darauf hin, dass irgendein elektronisch gesteuerter Mechanismus dahintersteckte. In dem schmalen umzäunten Bereich um die Grabstätte kam ein quadratisches Erdloch zum Vorschein. Drinnen hörte man es tropfen, sodass ich mich fragte, wie man in New Orleans überhaupt unterirdisch bauen konnte, ohne
dass alles mit Wasser volllief. Jacques waren solche Bedenken fremd. Er sprang einfach in die schwarze Öffnung und wiederholte seine Anweisung von zuvor.
    »Hier entlang, Gevatterin.«
    Als ich in die pechdunkle Grube spähte, sah ich seine Augen aufleuchten. Innerlich zuckte ich mit den Achseln, nahm all meinen Mut zusammen und sprang ebenfalls in das Loch. Es platschte leicht, als ich unten aufkam.
    Jacques streckte die Arme aus, um mich zu stützen, aber ich schubste ihn weg. Das hilflose Weibchen musste ich ja nun nicht gerade spielen. Die Öffnung über uns schloss sich sofort wieder, auch diesmal mit diesem leisen Knarren, was die unheimliche Atmosphäre noch verstärkte.
    Der Fußboden war zwei Zentimeter tief mit Wasser bedeckt, offenbar befanden wir uns in einer Art Tunnel. Licht gab es keins, und der Weg führte nur geradeaus. Während ich hinter Jacques durch den fast völlig dunklen Gang platschte, begriff ich, warum Bones auf Stiefeln bestanden hatte. Sie ersparten es mir, in Körperkontakt mit dem ekligen matschigen Zeug zu kommen, auf das ich andauernd trat. Die Luft war feucht und roch nach Moder. Als ich tastend die Hand ausstreckte, stellte ich fest, dass auch die Wand nass war. Ich ging trotzdem weiter, dankbar, dass ich durch mein übermenschliches Sehvermögen in der Dunkelheit wenigstens nicht völlig blind war.
    »Ich dachte, man könnte in New Orleans nicht unterirdisch bauen«, bemerkte ich. »Läuft hier nicht alles mit Wasser voll?«
    Jacques warf mir im Laufen einen Blick über die Schulter zu. »Für gewöhnlich stehen diese Gänge

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