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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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sie wieder draußen sind. Sie haben immerhin Familien, die es nicht verdient haben, um zwei solche Loser weinen zu müssen.«

    »Jeder hat irgendwelche Angehörigen«, gab Bones eiskalt zurück. »Selbst Monster. Gerecht ist das nicht, aber es ändert nichts.«
    »Die Pistole war nicht geladen«, murmelte ich, eine andere Taktik einschlagend. »Ich habe nachgesehen. Vielleicht wäre gar nichts passiert. Ich hatte alles unter Kontrolle …«
    »Darum geht es doch verdammt noch mal überhaupt nicht!«
    Wütend stellte Bones den Motor ab und wandte sich mir zu.
    »Du kannst ihre Gedanken nicht lesen. Ich schon. Sie haben so etwas nicht zum ersten Mal getan, und selbst wenn du sie aufgehalten und so fertiggemacht hättest, dass sie dir hysterisch Entschuldigungen vorgeheult hätten, wären ihre Absichten die gleichen geblieben. Würdest du mich auch davon abhalten wollen, sie zu töten, wenn sie keine Menschen wären?«
    Ertappt. Bones’ Blick sagte mir, dass ihm das klar war.
    »Vampire und Ghule leben nach ihren eigenen Gesetzen«, versuchte ich es noch einmal. »Sie hätten über die Konsequenzen ihres Tuns Bescheid gewusst. Unsere beiden Kraftmeier wurden über die Spielregeln nicht informiert. Ja, sie gehören hinter Gitter, aber den Tod haben sie nicht verdient.«
    Bones schnaubte. »Warum sind sie nicht von selbst darauf gekommen, dass sie im Begriff waren, etwas so Abscheuliches zu tun, dass man sie dafür auf der Stelle hätte kaltmachen sollen? Ist schließlich nicht meine Schuld, dass Vampire ein faireres Strafrecht haben als Sterbliche.«
    Ich hielt mir den Schädel. Er tat weh. Zugegebenermaßen wohl sehr viel weniger als der von Wuschelkopf, als er auf den betonierten Parkplatz aufgeschlagen war. Logisch gesehen hatte Bones recht. Aber es kam mir dennoch falsch vor.
    »Du hast deine Entscheidung getroffen, also mach, was du willst. Du bist zu stark. Ich kann dich sowieso nicht daran hindern.«
    Bones warf mir einen unergründlichen Blick zu, bevor er aus dem Wagen stieg und den Kofferraum öffnete. Ich hörte, wie er die beiden Männer aufforderte, ihren toten Freund in den Wald zu tragen. Dann befahl er ihnen, mit den Händen eine Grube auszuheben. Es dauerte bestimmt vierzig Minuten, bis sie es geschafft hatten. Am Ende hörte ich eine Art resignierten Seufzer.
    »Was ich jetzt tue, widerspricht all meinen Überzeugungen, Kätzchen … Aufgepasst, ihr beiden. Ihr geht jetzt zur nächsten Polizeiwache und gesteht jedes beschissene Verbrechen, das ihr je begangen habt, die heutige Bestattung ausgenommen. Wenn ihr eingebuchtet seid, werdet ihr keinen Verteidiger in Anspruch nehmen und vor dem Richter für schuldig plädieren. Ihr werdet die vorgeschriebene Zeit in dem Wissen hinter Gittern verbringen, dass ihr jede Sekunde davon verdient habt. Und jetzt schert euch weg, ihr wertloses Pack!«
    Als Bones zum Wagen zurückkam, war ich noch dabei, mir die Tränen abzuwischen. Er schloss die Fahrertür mit einem zerknirschten Schnauben.
    »Steht es um unsere Beziehung schon so schlimm, dass wir es als gemeinsames Highlight ansehen, bösen Buben ihre gerechte Strafe zu ersparen?«
    Die Worte waren sarkastisch; sein Gesichtsausdruck war es nicht. Der Schmerz, der darin geschrieben stand, fiel mir auf, noch bevor er ihn verbergen konnte.
    »Du hast mir damit gezeigt, dass ich dir noch etwas bedeute, obwohl es zwischen uns im Augenblick mies läuft.«
    Da war es wieder, dieses Leuchten in seinem Gesicht. »Hast
du wirklich geglaubt, du würdest mir nichts mehr bedeuten? Kätzchen, du bedeutest mir so viel, dass es mich kaputtmacht. «
    Stürmisch warf ich mich auf ihn, umschlang ihn mit den Armen und spürte mit unendlicher Erleichterung, wie er mich ebenfalls an sich drückte.
    »Jetzt ist es mir selbst unbegreiflich, aber vorhin war ich so sauer darüber, keinen Job und kein Geld zu haben«, keuchte ich, als mir klar wurde, wie absurd diese Probleme im Vergleich zu den wirklich wichtigen Dingen des Lebens waren.
    »Was?«
    »Nichts.« Ich küsste ihn, es war ein inniger, leidenschaftlicher Kuss, der die Entfremdung der letzten Tage einfach wegwischte. »Wie schnell kannst du zurück zum Motel fahren?«
    In seine Augen trat ein herrlich lustvolles Funkeln.
    »Sehr schnell.«
    »Gut.« Es war fast ein Stöhnen. »Ich rufe Cooper an und sage ihm, dass wir uns morgen früh mit ihm treffen.«
    Bones ließ das Wagenfenster herunter. »Fabian«, rief er, »schaff deinen Geisterarsch wieder in den Wagen, wir fahren.

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