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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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brüllte, sprang auf und rüttelte an der Tür meines Gefängnisses. Sie rührte sich nicht. Ich fing an, nach dem Knopf zu suchen, mit dem sich dieses Kabuff öffnen ließ. Es musste doch einen geben.
    Mein Herz schlug so laut, dass es mir vorkam, als würde es ebenfalls schreien. Weitere hundert Ghule waren aus ihren Verstecken hervorgekommen. Sie hatten ihren Angriff in zwei Wellen gestartet, ein cleverer, tödlicher Plan. Man greife kurz vor Morgengrauen an, wenn die Vampire am schwächsten sind, und lass sie sich an der ersten Truppe verausgaben, sodass sie noch mehr an Stärke verlieren. Sind sie dann richtig ausgelaugt, setzt man zum tödlichen Schlag an. Und hier stand ich, eingeschlossen in meinem Gefängnis, und konnte nur zusehen.
    Ein Klingeln durchbrach meine Konzentration. Mein Puls raste, sodass ich kurz abwartete, ob ich mir das Geräusch am Ende nur eingebildet hatte. Es klingelte noch einmal. Um die Quelle des Lärms ausfindig zu machen, musste ich mich durch all das Zeug wühlen, das ich auf den Boden geworfen
hatte. Unter ein paar Kleidungsstücken fand ich mein Handy. Ich schnappte es mir in der absurden Hoffnung, Don würde anrufen. Vielleicht konnte er uns helfen. Truppen schicken, selbst wenn ich nicht wusste, wo zum Henker wir waren.
    »Catherine.«
    Die Stimme drang an mein Ohr, bevor ich auch nur hallo keuchen konnte. Es war nicht mein Onkel.
    »Gregor.«
    Mein Atem ging schwer, was teils an meinen gebrochenen Rippen, teils an meiner Angst, Bones zu verlieren, und teils an den vergeblichen Ausbruchsbemühungen lag, die ich hinter mir hatte.
    »Fürchte dich nicht, meine Gemahlin.«
    Sein Tonfall war beruhigend, aber darunter schwang noch etwas anderes mit. Was, wusste ich nicht, und wollte es auch gar nicht wissen.
    »Ich habe keine Zeit für so was …« Ich musste Sprechpausen einlegen, um zu Atem zu kommen. »Ich muss hier raus …«
    »Dir droht keine Gefahr.«
    Ich stieß ein bellendes Lachen aus. »Mann, da liegst du aber falsch.«
    »Sie werden dir nichts tun, Catherine.«
    Meine Hände umklammerten das Telefon. Jetzt wusste ich, was die Stimme noch ausdrückte. Zuversicht.
    »Das sind deine Ghule, nicht wahr?«, keuchte ich.
    Auf dem Bildschirm beobachtete ich, wie Bones die Vampire um sich herum neu formierte und dabei im Sekundentakt Kugeln ausweichen musste. Was ich zuvor gesehen hatte, ergab plötzlich einen Sinn. Ein Abgesandter war zu ihm gekommen und hatte eine Forderung gestellt, auf die Bones nicht eingegangen war. Man musste kein Genie sein, um sich
denken zu können, wie diese Forderung ausgesehen hatte. Darum hatte Bones mich also eingesperrt. Er wusste, dass ich nicht bereit gewesen wäre, die anderen zu opfern, wenn ich es hätte verhindern können.
    »So muss es nicht enden, ma chérie «, sagte Gregor. »Komm zu mir, und ich schwöre dir, meine Leute werden abrücken, ohne den deinen weiteren Schaden zuzufügen.«
    »Was du nicht weißt, ist, dass ich in einem Panikraum eingesperrt bin«, schnauzte ich. »Ich könnte beim besten Willen nicht abhauen.«
    »Du brauchst den Raum nicht zu verlassen, um zu mir zu kommen«, säuselte er mit fast gurrender Stimme. »Ich bin der Traumräuber. Ich kann dich holen, du musst nur einschlafen. «
    Einschlafen? Wer konnte in so einer Situation bloß einschlafen? Die Wände vibrierten vom andauernden Geschützfeuer, und was ich auf den Monitoren sah, brachte mich fast zum Kotzen. Falls ich nicht den Kopf gegen die Wand schlagen wollte, bis ich bewusstlos wurde, war an Schlaf wirklich nicht zu denken.
    »Leichter gesagt als getan.«
    Meine Stimme wurde leiser, verlor ihren verzweifelten Spott. Bones hatte den Raum mit Bedacht bestückt. Es gab Bücher, Snacks, Getränke, Schreibutensilien und, ganz wichtig, die Pillen.
    Ich überlegte hin und her, sah immer wieder von dem Fläschchen mit den Pillen zu den entsetzlichen Szenen, die sich auf den Monitoren abspielten. Mencheres hat gesagt, Gregor will mir nichts tun. Alle Vorsichtsmaßnahmen, die Bones getroffen hat, sollen dazu dienen, dass Gregor mich nicht findet, aber nicht, weil Gregor mich umbringen, sondern weil er mich bei sich haben will.

    Zu ihm zu gehen, war zwar riskant, aber im Augenblick waren Bones und meine Freunde in viel größerer Gefahr, als ich es bei Gregor sein würde. Ich konnte nicht einfach dasitzen und hoffen, dass sie auf wundersame Weise verschont würden.
    »Ich mach’s, aber ich habe ein paar Bedingungen.«
    Gregor stieß ein ungläubiges Schnauben aus.

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