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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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»Ich
habe meine Meinung geändert« einfach so hinnehmen würde.
    Also blieb mir nur eine Alternative: Ich musste die Sache durchziehen. Vielleicht war es sogar besser so, auch wenn ich Angst hatte. Gregor würde nicht sauer werden, ich würde nicht fortgeschickt, und ihm zufolge müsste ich auch nicht befürchten, schwanger oder krank zu werden. Ja, ich hätte mit diesem Schritt lieber noch ein wenig länger gewartet, sehr viel länger, um genau zu sein, aber anscheinend war meine Zeit abgelaufen.
    »Cannelle.« Ich hatte die Stimme gesenkt und bedeutete ihr, näher zu kommen. Was sie mit hochnäsigem Gesichtsausdruck tat. »Ich dachte, du könntest mir vielleicht erzählen, äh, was auf mich zukommt.«
    Ich konnte mich an niemanden sonst wenden. Was hätte ich auch machen sollen? Meine Mutter anrufen und sie um Rat bitten? Wohl kaum. Ich hatte nie Freundinnen gehabt, und das, was ich in der Schule mitbekommen hatte, würde mir jetzt nicht helfen. Natürlich wusste ich, wie Sex ablief. Aber Details über Sex mit einem Vampir ? Keine Ahnung.
    »Was auf dich zukommt?«, wiederholte sie meine Worte. Ich bedeutete ihr, leiser zu sprechen, aber sie ignorierte mich. »Er fickt dich, du kleiner Einfaltspinsel!«
    Ich war zwar extrem peinlich berührt, hatte aber trotzdem einen Geistesblitz. »Gregor hat mir erzählt, du wärst schon seit sechzig Jahren mit ihm zusammen. Er würde dir Blut von sich geben, damit du jung bleibst, aber die ganz große Beförderung steht noch aus, nicht wahr? Du willst zum Vampir werden, und mich hasst du, weil er mich auf der Stelle verwandeln würde, wenn ich ihn darum bitte. Dir hat er das noch nicht angeboten.«
    Ihre himmelblauen Augen wurden schmal. Sie beugte sich
mit einem gehässigen kleinen Lächeln auf den Lippen zu mir herunter.
    »Du willst wissen, was beim ersten Mal auf dich zukommt? « Jetzt war ihre Stimme sanft. Fast unhörbar. »Viel Schmerz. Bon appétit .«
    Sie ging. Ich starrte kein bisschen hungrig auf das Tablett voller Essen und schob es dann von mir.
     
    Das Klopfen kam zwei Stunden später. Es ertönte nicht an der Tür zu meinem Schlafzimmer, wo ich gebannt auf die Uhr gestarrt hatte wie eine Gefangene, die ihre Bestrafung erwartet. Es kam von der Eingangstür.
    Gregor öffnete, während ich einen verstohlenen Blick nach unten warf. Wir bekamen nie Besuch. Als ich sah, dass nicht weniger als sechs Leute eintraten, ging ich bis ans Ende des Flurs. Man unterhielt sich auf Französisch, so schnell, dass ich nichts verstand.
    » Merde !«, fluchte Gregor, dann folgte eine Litanei anderer Ausdrücke, wohl ebenfalls Beschimpfungen. »Heute Abend? Wenn er glaubt, er kann sie entführen, hat er mich wirklich unterschätzt. Catherine. Komm sofort runter!«
    Ich folgte seinem Befehl und fragte mich, wie viel Ärger ich mir wohl mit meiner Lauschaktion eingehandelt hatte. Zu meiner Überraschung schien es Gregor nicht zu stören, dass ich zugehört hatte. Er öffnete den Schrank und gab mir einen Mantel.
    »Zieh dich an. Wir gehen.«
    »Jetzt?«, fragte ich. Ein Teil von mir frohlockte über den unerwarteten Aufschub, der mir gewährt wurde. »Was ist los?«
    »Das erzähle ich dir unterwegs«, antwortete er, packte mich am Arm und zerrte mich fast durch die Haustür ins Freie. »Wir haben keine Zeit zu verlieren.«

    Zwei weitere Vampire warteten vor einem schwarzen Mercedes. Wir stiegen ein und rauschten auch gleich davon. Durch die Beschleunigung wurde ich nach hinten geworfen. Ich hatte nicht mal Zeit gehabt, mich anzuschnallen. Okay, wir waren offenbar in großer Eile.
    »Was ist passiert?«, fragte ich noch einmal.
    Gregor starrte mich einen scheinbar endlosen Augenblick lang an. Er sah aus, als versuchte er, eine Entscheidung zu fällen.
    »Catherine«, verkündete er schließlich, »man hat dich entdeckt. Während wir hier sprechen, durchkämmen Bones’ Verbündete die Stadt auf der Suche nach dir. Wenn sie dich finden, machen sie dich zu einem Monster, wie ich es dir prophezeit habe.«
    Ich war schockiert. »O bitte, lass das nicht zu! Ich will keine Mörderin sein. Ich will keine … keine Hure oder so werden.«
    Einen Sekundenbruchteil lang hätte ich fast geschworen, dass ein triumphierender Ausdruck über sein Gesicht gehuscht war. Aber dann zog er die Stirn kraus und schüttelte den Kopf.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das zu verhindern, ma chérie . Du musst dich an mich binden. Nur so können wir nicht mehr getrennt werden.«
    »Klar, binden wir uns.«

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