Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
Vom Netzwerk:
einmal und sah auch nicht auf. Die Frage verblüffte mich.
    »W …wegen dir«, antwortete ich und verfluchte mich, weil ich stotterte wie ein verschüchterter Backfisch. Das Kapitel hatte ich doch wohl hinter mir.
    Bones sah noch immer nicht auf. »Wenn du gekommen
bist, um dich zu verabschieden, kannst du dir die Mühe sparen. Ich brauche keine tränenreichen Erklärungen. Geh einfach den Weg zurück, den du gekommen bist.«
    Ein Kloß formte sich in meiner Kehle. »Bones, das ist nicht …«
    »Rühr mich nicht an!«
    Ich hatte gerade mit der Hand über seinen Rücken streichen wollen, da schlug er meinen Arm so heftig weg, dass es mich herumwirbelte. Nun sah Bones mich an, und der Zorn in seinen Augen ließ mich auf der Stelle erstarren.
    »Nein. Ich lasse nicht zu, dass du hier einfach reinspazierst, den Gestank von Gregor noch am Körper, und mich dann anfasst. « Jedes Wort war ein bewusstes, zorniges Knurren. »Ich habe mich schon genug bevormunden lassen. Du behandelst mich wie einen schwachen Sterblichen, der ohne deine Hilfe nicht überleben kann, aber ich bin ein verdammter Meistervampir .«
    Den letzten Teil hatte er gebrüllt. Ich zuckte zusammen. Bones dehnte die Finger, schien sich fassen zu wollen. Dann sprach er mit zusammengebissenen Zähnen weiter.
    »Wenn ich wollte, könnte ich dich mit bloßen Händen in Stücke reißen. Ja, du bist stark. Du bist schnell. Aber nicht stark und schnell genug, dass ich dich nicht töten könnte, wenn ich es wollte. Und trotzdem behandelst du mich immer weiter so herablassend, als wäre ich dir unterlegen. Ich habe es auf die leichte Schulter genommen. Mir gesagt, es wäre nicht von Bedeutung, aber es reicht. Gestern hast du Gregor mehr vertraut als mir. Du hast mich verlassen , um zu ihm zu gehen, und das lässt sich nicht ignorieren, also frage ich dich noch einmal: Warum bist du hier?«
    »Ich bin hier, weil ich dich liebe und wir …« Ich wollte schon sagen verheiratet sind , aber die Worte blieben mir im
Hals stecken. Nein, ich hatte selbst gesehen, dass es nicht so war, zumindest nicht nach vampirischen Maßstäben.
    Bones stieß ein kühles Schnauben aus. »Ich mache das nicht mehr mit. Ich werde dich nicht in den Armen halten und mich fragen, ob du dabei wirklich an mich denkst.«
    »Bones, du weißt, dass das nicht so ist!« Seine Anschuldigungen schmerzten. »Ich liebe dich, das weißt du. Und wenn du irgendwelche Zweifel hättest, könntest du selbst sehen, dass …«
    »Nichts als Schatten«, fiel er mir eiskalt ins Wort. »Flüchtige Augenblicke, in denen du dich hast gehen lassen, in denen dieser verdammte Schutzwall, hinter dem du dich versteckst, mich nicht ausgeschlossen hat. Ich habe mich dir ganz offenbart, weil ich der Meinung war, ich wäre es dir schuldig, aber du bringst mir nicht dieselbe Achtung entgegen. Nein, das behältst du dir für Gregor vor. Du hast ihm genug vertraut, um auf sein Versprechen hin alles hinter dir zu lassen. Nun, Süße, ich bin ein guter Verlierer, und Gregor hat haushoch gewonnen. Er ist es, dem du Respekt entgegenbringst. Er ist es, dem du vertraust, wenn du also nicht gehst, tu ich es.«
    Kälte überkam mich, und der Kloß in meinem Hals wurde noch dicker. Das war kein Streit. Es war etwas viel Schlimmeres.
    »Du verlässt mich?«
    Er setzte sich wieder auf den Klavierhocker. Beinahe nebenbei schlug er die Tasten an.
    »Ich kann vieles ertragen.«
    Seine Stimme war hart und gefühllos. Ich wich vor ihr zurück. Einen Augenblick lang hatte ich Angst vor ihm.
    »Vieles«, fuhr er fort. »Deine Zuneigung zu Tate, egal wie sehr ich ihn verachte. Deine ständige Eifersucht gegenüber anderen Frauen, selbst wenn ich dir keinen Anlass dazu gebe, denn mir ginge es an deiner Stelle ähnlich. Ich ertrage es, dass
du dich immer wieder in Gefahrensituationen begibst, denen du überhaupt nicht gewachsen bist, denn auch in dieser Hinsicht sind wir uns ähnlich. All das hat mir schwer zu schaffen gemacht, aber ich habe es ertragen.«
    Nun erhob er sich. Sein ruhiger, gleichgültiger Tonfall verschwand, und mit jedem Wort sprach er lauter.
    »Ich habe auch die Dinge ertragen, die du nicht zugeben wolltest, zum Beispiel die Tatsache, dass du dich insgeheim gefragt hast, ob du mit Gregor glücklicher warst als mit mir. Selbst den wahren Grund für deine Weigerung, zum Vampir zu werden, habe ich toleriert, den wahren Grund, aus dem du an deinem schlagenden Herzen hängst. Ich habe mich damit abgefunden, dass ein Teil von dir

Weitere Kostenlose Bücher