Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
Vom Netzwerk:
immer noch glaubt, alle Vampire seien teuflische Kreaturen!«
    Jetzt brüllte er. Ich wich zurück, so hatte ich Bones noch nie erlebt. Seine Augen leuchteten neongrün, und seine heftigen Gefühle ließen ihn beben.
    »Glaube nicht, ich wüsste es nicht. Glaube nicht, ich hätte es nicht immer gewusst! Aber ich habe es ertragen, ja, auch den anderen Grund für dein Zögern. Du beteuerst zwar, dass du mich verehrst, mich liebst – und ja, ich glaube, du liebst mich trotz allem noch. Aber ein Vampir willst du nicht werden, weil du der Meinung bist, unsere Liebe hätte keinen Bestand. Du glaubst, wir wären nur vorübergehend zusammen, und ein Vampir ist man für die Ewigkeit, nicht wahr? Ja, ich weiß es. Ich weiß es, seit ich dich kenne, aber ich habe mich in Geduld geübt. Eines Tages, habe ich mir gesagt, würdest du mich nicht mehr mit diesem wachsamen Blick ansehen. Eines Tages würdest du mich so lieben wie ich dich …«
    Der Flügel krachte gegen die Wand. Er gab einen entsetzlichen, klagenden Ton von sich, als bereite ihm die Zerstörung Schmerzen. Ich presste mir die Hand vor den Mund, während
die Leere, die ich im Magen spürte, sich in meinem ganzen Körper ausbreitete.
    »Ich war ein Narr.«
    Dieser einfache Satz vernichtete mich gründlicher als alle Anschuldigungen zuvor. Der Schmerz ließ mich aufkeuchen, was er ignorierte.
    »Aber das jetzt, das ist das Einzige, was ich nicht ertragen kann – dass du mich einfach sitzenlässt. Lieber wäre ich gestorben, als diesen Zettel von dir zu lesen. Mir mein eigenes Grab zu schaufeln wäre mir lieber gewesen, als diesen verdammten Wisch von dir zu bekommen!«
    »Ich habe dich nicht sitzenlassen. Ich wollte nur helfen und habe dich wissen lassen, dass ich zurückkomme …«
    »Deine Worte sind ohne Belang.«
    Es traf mich wie eine Ohrfeige. Er sah mich an, in seinem Gesicht waren weder Zärtlichkeit noch Liebe oder Vergebung zu sehen. Er wirkte wie eine Statue. Mein Herz schlug schneller vor Angst, verzweifelter Angst, dass alles zum Teufel gehen würde.
    »Bones, warte …«
    »Nein. Würde das etwas ändern? Würde es die Zeit zurückdrehen und deine Flucht ungeschehen machen? Würde es nicht, also spar dir die Mühe. Du wirst immer nur auf die harte Tour klug. Nicht anders, und das hätte ich mir merken müssen. Vielleicht dringe ich so endlich durch deinen Panzer, den du nicht müde wirst, zu schrubben und zu polieren.«
    Er machte auf dem Absatz kehrt und entfernte sich. Ich starrte ihm verdutzt hinterher, bevor ich ihm nachrannte und ihn an der nun verlassenen Eingangstür zu fassen bekam.
    »Warte! Gott, lass uns doch darüber reden. Wir finden eine Lösung, ganz bestimmt. D …du kannst nicht einfach so gehen !«

    Ich war so fertig, dass ich nur noch stammeln konnte, Tränen liefen mir über die Wangen. Ich konnte nichts sehen, spürte aber seine Hand, mit der er sanft mein Gesicht berührte.
    »Kätzchen.« Seine Stimme war belegt, warum, konnte ich nicht sagen. »Jetzt kommt der Teil … bei dem du keine Wahl hast.«
    Als die Tür hinter ihm zuschlug, sank ich zu Boden.

18
    Annette ließ das Rollo wieder herunter. »Es regnet. Ich habe dir ja gesagt, dass ich es riechen kann.« Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf die Packung Eiskrem vor mir. Sie war fast leer. Als Nächstes würde ich mir die Schweizer Schokolade vornehmen.
    »Was das Wetter angeht, kann man dir nichts vormachen.«
    »Wir sehen uns einfach den Film an, statt spazieren zu gehen«, fuhr Annette fort. »Der soll gut sein.«
    Gut? Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, was das war. Ich war völlig am Ende. Nicht mal schlafen konnte ich länger als ein paar Minuten am Stück, so erschöpft ich auch war, aus Angst, Bones könnte doch noch einmal zurückkommen und ich könnte einen Augenblick mit ihm verpassen. In meinem Elend tröstete mich nur die Tatsache, dass meine Mutter nicht da war. Sie war bei Rodney, wo, wusste ich aus offensichtlichen Gründen nicht.
    »Crispin braucht Zeit«, hatte Spade nach unserer schlimmen Auseinandersetzung gesagt. »Renn ihm nicht nach. Selbst ich weiß nicht, wo er ist.«
    Also hatte ich gewartet und über jede einzelne Gemeinheit
nachgedacht, die er mir an den Kopf geworfen hatte. Das Schlimmste war, dass das meiste davon stimmte. Es war nicht meine Absicht gewesen, einen Keil zwischen Bones und mich zu treiben. Ich wusste selbst nicht, warum ich bestimmte Seiten meiner Persönlichkeit vor ihm verbarg. Am meisten wünschte ich mir

Weitere Kostenlose Bücher