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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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allerdings, ich wäre an diesem Morgen nicht mit Gregor gegangen.
    Und Gregor war fleißig gewesen. Ihm reichte die Zerstörung noch nicht, die er angerichtet hatte, und so hatte er den Gerüchten, ich würde mich ohne sein Eingreifen womöglich in eine Kreuzung aus Vampir und Ghul verwandeln, neue Nahrung gegeben. Auf diese Weise hatte er auch die über zweihundert Ghule auf seine Seite gezogen, mit denen er uns in Bayern angegriffen hatte. Gregor hatte den Ghulen versprochen, er würde mich in einen Vampir verwandeln, wenn er mich erst in seiner Gewalt hätte. Er hatte sogar die Stirn zu behaupten, wenn Mencheres mich damals nicht entführt und ihn eingebuchtet hätte, wäre ich schon längst eine Vampirin und heute nicht so gefürchtet.
    Allerdings hatte Gregor mich mit schlagendem Puls ziehen lassen. Nun hieß es, er stünde ebenfalls unter meinem Einfluss. Niemanden interessierte es freilich, dass Gregor gar keine andere Wahl gehabt hatte, als mich gehen zu lassen. Der Silberdolch in seinem Rücken hatte ihm die Entscheidung abgenommen.
    Die allgemeinen Befürchtungen, ich könnte mich in ein Mischwesen verwandeln, wurden noch dadurch verstärkt, dass ich in Paris so hoch gesprungen war. Wer hätte gedacht, dass das so viel zusätzliche Paranoia auslösen würde? Da allerdings nur Meistervampire fliegen konnten, und ich dieses Kunststück beinahe auch vollbracht hatte (zwar nur einmal, aber immerhin), fragten sich die Leute, welche Fähigkeiten
ich vielleicht sonst noch verbarg. Es bestärkte sie in ihrer Angst vor dem, was geschehen könnte, wenn meinem Repertoire auch noch ghulische Kräfte hinzugefügt würden. Wäre ich unbesiegbar? Unvernichtbar? In der Lage, mit einem Satz auf Hochhäuser zu springen und die Erddrehung umzukehren, sodass die Zeit rückwärtslief? Die Theorien wurden immer wilder und abgedrehter.
    Was kaum jemand wusste, war, dass ich im Augenblick lediglich eine Gefahr für Süßigkeiten jeder Art darstellte. Im Alkohol hatte ich bereits vergeblich Trost gesucht. Nun war der Zucker dran, aber mein Schmerz war groß, und es gab noch nicht einmal annähernd genug Süßes.
    »Wann kommt Spade zurück?«, erkundigte ich mich bei Annette. Er hatte sich mit der knappen Bemerkung verdrückt, er hätte noch zu tun. Niemand sagte mir etwas, das gegen mich verwendet werden konnte. Alle wussten, dass Gregor nach wie vor in meinen Gedanken herumschnüffelte, obwohl ich kaum geschlafen hatte und es für ihn wenig Interessantes zu entdecken gab. Ich wusste nicht, wo wir uns befanden. Wie viele Leute bei uns waren. Welchen Tag wir hatten. Aber das war mir eigentlich auch scheißegal. Ich wusste nur eins: Bones hatte mich vor fünf Tagen verlassen. So maß ich die Zeit. In den Minuten und Sekunden, die vergangen waren, seit ich zuletzt in seiner Nähe gewesen war.
    »Wenn es dunkel ist«, antwortete sie.
    Fabian kam nach unten und setzte sich – wenn man es denn so nennen konnte – neben Annette. Der Geist lächelte sie auf eine Art und Weise an, die man nur als vernarrt bezeichnen konnte.
    Ich verdrehte die Augen. Selbst die Gespenster standen anscheinend auf Annette. Wahrscheinlich hatte sie eine Möglichkeit gefunden, mit ihm Sex zu haben. Er war zwar so
durchsichtig und körperlos wie eine Teilchenwolke, aber wenn irgendwer so etwas fertigbrachte, dann Annette.
    »So ein reizender Kerl«, bemerkte sie. »Ach, Cat, du hast vielleicht einen Trend ausgelöst. Ich fürchte, ich werde ihn dir entführen müssen, wenn ich abreise.«
    Es kostete mich eine Menge Willenskraft, nicht zu fragen: »Und wie bald wird das sein?« Schließlich wollte ich mich bemühen, nicht alles, was mir durch den Kopf ging, gleich laut auszusprechen.
    »Annette, ich denke, ich werde lieber etwas lesen. Du kannst dir den Film ja allein ansehen.«
    Auf halber Treppe lief ich Vlad über den Weg. Er hatte gesagt, er würde wieder gehen, wenn alles im Lot wäre. Bestimmt hatte er nicht gedacht, dass sein Aufenthalt so lange dauern würde.
    Als ich fast am Schlafzimmer angekommen war, hörte ich mein Handy klingeln. Ich hechtete durch die Tür und stürzte mich förmlich darauf.
    »Bones?«
    »Nein, chérie . Hoffst du immer noch auf die Rückkehr deines Geliebten? Wie amüsant.«
    Gregor. Der hatte mir gerade noch gefehlt.
    »Was gibt’s, Schatz?« Mein Tonfall war sarkastisch. »Wie ich sehe, schnüffelst du immer noch in meinen Träumen herum. Hast du dich bei deinen Ghulen schon genug dafür entschuldigt, dass ich immer noch

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