Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
Vom Netzwerk:
nächste Mal Probleme bekommen, Leute zu finden, die für ihn kämpfen wollen. Aber genug davon. Du siehst nicht gut aus.«
    Ich ließ ein bitteres Lachen hören. »Findest du? Mein Mann kann nicht ans Telefon kommen, weil er mit Köpfeabschlagen beschäftigt ist, und es kommt noch besser! Eigentlich ist er gar nicht mein …«
    »Sprich es nicht aus«, fiel Vlad mir ins Wort. Sein Gesichtsausdruck wurde todernst.
    »Es zu wissen, ist eine Sache, es laut auszusprechen, eine andere. Gregor will immer noch, dass du es öffentlich zugibst. Gönne ihm nicht diesen Sieg.«
    »Wie stehst du zu der ganzen Angelegenheit?«, erkundigte ich mich ruhig.
    Ich brachte ihn mehr als nur in Verlegenheit, aber ich konnte nicht anders. Ich wusste, dass Vlad mir offen und ehrlich seine Meinung sagen würde, egal wie sie ausfiel.
    Er musterte mich. Vlad Tepesch war nicht im klassischen Sinne gut aussehend wie manche der Sahneschnitten, die in Filmen den Dracula gespielt hatten. Sein Gesicht war oval; die Lippen schmal, die Augen tiefliegend, die Stirn etwas breiter, und er trug einen kurzen Bart. Außerdem war er hager und gut einen Meter achtzig groß. Kein Schauspieler allerdings hatte Vlads Ausstrahlung. Was ihm an gutem Aussehen fehlte, machte er durch seine geradezu magnetische Anziehungskraft wieder wett.
    Irgendwann ergriff er meine Hand. Seine eigenen Hände waren narbenübersät und als Quelle seiner pyrokinetischen Fähigkeiten gefährlicher als seine Reißzähne, doch Vlad jagte mir keine Angst ein. Das hätte zwar anders sein sollen, aber es war nicht so.

    »Wie ich dir bereits gesagt habe, fühle ich mich dir verbunden. Es ist keine Liebe, keine erotische Anziehung, und ich würde mein Leben nicht für dich opfern, aber wenn du mich brauchst und ich dir helfen kann, so wie heute, bin ich für dich da. Egal auf welcher Seite du stehst.«
    Ich drückte ihm die Hand und ließ sie dann los. »Danke.«
    Er lehnte sich bequem im Sitz zurück. »Keine Ursache.«

17
    Wir kehrten nicht in das Haus in Bayern zurück. Von oben hätte ich zwar nicht mit Sicherheit behaupten können, dass wir nicht in Bayern waren, aber es war definitiv ein anderer Ort. Da ich keine Tabletten mehr hatte, schloss ich einfach die Augen, während wir landeten und den Rest des Weges im Auto zurücklegten. Ich wollte die Pillen ohnehin nicht mehr nehmen. Gregor konnte mich aus einem Traum nur zu sich holen, wenn ich ihm half, und das würde ich bestimmt nicht wieder tun. Außerdem fragte ich mich, ob es mir vielleicht wegen der Pillen so schlecht ging, denn, wie Vlad bemerkt hatte, war mir hundeelend zumute. Ich würde Don anrufen und mich nach Nebenwirkungen erkundigen müssen.
    Spade war der Erste, den ich sah, als Vlad mich ins Haus geführt hatte und ich die Augen aufmachte. Er stand mit verschränkten Armen in der Eingangshalle und machte ein äußerst resigniertes Gesicht.
    »Du hättest nicht gehen sollen.«
    »Wo ist Bones?«
    Ich wollte mich auf keine Konfrontation mit Spade einlassen. Ja, ich hatte Vorhaltungen verdient, aber nur einer hatte das Recht, sie mir zu machen. Die Tatsache, dass Bones uns
nicht entgegengegangen war, als er uns hatte kommen hören, sprach Bände. Er musste stinksauer sein.
    Spade warf einen Blick nach links. »Geh der Musik nach.«
    Klaviermusik erklang aus der Richtung, die Spade mir gewiesen hatte. Vielleicht hörte Bones eine Entspannungs-CD. Stand zu hoffen, dass die seinen Zorn etwas besänftigt hatte.
    »Danke.« Ich ging den Klängen nach an einigen Zimmern vorbei.
    Als ich einen großen Raum betrat, der offensichtlich als Bibliothek diente, sah ich, dass die Musik von einem echten Flügel und nicht von einer CD kam. Bones saß mit dem Rücken zu mir über die Tasten gebeugt und ließ die Finger gekonnt darübergleiten.
    »Hi«, sagte ich, nachdem ich einige Herzschläge lang herumgestanden hatte, ohne dass er sich auch nur zu mir umgedreht hätte. Wollte mich wohl ignorieren, was? Das würde ich zu verhindern wissen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
    »Ich wusste nicht, dass du Klavier spielen kannst«, versuchte ich es noch einmal und näherte mich ihm.
    Als ich dicht genug war, um sein Energiefeld spüren zu können, blieb ich stehen. Bones wirkte so angespannt, als müsste er jeden Augenblick explodieren, obwohl die Musik, die seine Finger erzeugten, gemessen klang. Chopin vielleicht. Oder Mozart.
    »Warum bist du hier?«
    Seine Frage klang trügerisch sanft; er verspielte sich nicht

Weitere Kostenlose Bücher