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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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dass sich unmöglich ein Tourist hierherverirrt haben konnte, schließlich waren wir ja am Arsch der Welt; aber ich wartete trotzdem nicht ab, bis ich wusste, ob Freund oder Feind nahte, bevor ich auf den nächsten Müllhaufen kletterte. Der Tod? Jagte mir keine Angst ein. Wäre die reinste Erholung gewesen im Vergleich zu dieser olfaktorischen Folterkammer.
    »Wer hat sich eigentlich das Passwort Quasimodo einfallen lassen?«, murmelte Spade, als er aus dem Wagen stieg.
    »Hallo Spade«, rief ich, während ich hängen gebliebenen Unrat von dem Rechen schüttelte, den ich mir aus dünnen Metallstreifen und einer Lkw-Achse gebastelt hatte.
    Spade starrte zu mir herauf, Ekel und Unglaube kämpften um die Oberhand in seinem hübschen Gesicht.
    »Luzifers haarige Klöten. Du bist zum Morlock geworden. «
    Als ich Spade so da stehen sah, ganz adrett in seinem weißen Hemd, den glänzenden schwarzen Schuhen und der gebügelten Hose, wurde mir erst bewusst, dass ich von Kopf bis Fuß mit Schmutz besudelt war und vermutlich stank, als hätte ich schlimme Blähungen.
    »Seit Tagen sitze ich unter einer Müllhalde fest, was hast du denn erwartet?«
    Spade schlug die Autotür zu. Ich brauchte nur hinzusehen, schon musste ich gegen den Drang ankämpfen, einfach hineinzuspringen und zu fahren, bis ich am Lenkrad zusammenbrach.
    »Ich kann nicht einfach Däumchen drehen, während Crispin und du an eurer eigenen Sturheit erstickt. Guter Gott, Cat, warum machst du nicht einfach Schluss?.«
    Ich sah ihn ungläubig an. »Du mich auch, mein Freund.«
    »Zurück in den Wagen, Sie sind hier nicht erwünscht«, mischte sich Techno ein, einer der auf dem Schrottplatz stationierten Vampire. Er war hinter einer Mauer aufgetaucht und hatte eine mit Silbermunition geladene Uzi auf Spade gerichtet.
    »Ich stehe auf der Liste, du Idiot«, schnauzte Spade. »Und jetzt mach die Mücke, bevor ich dir dein Spielzeug in den Arsch stecke und das Ende abbreche.«
    Spade hatte mir den Rücken zugewandt. Ich schnappte mir einen herumliegenden Reifen, warf damit nach ihm und freute mich über den Abdruck auf seinem perfekt weißen Hemd. »Sprich nicht so mit ihm, er macht nur seinen Job.«
    Nachdem Spade sich von meiner Reifenattacke erholt hatte, tauchte er mit der Schnelligkeit eines Untoten vor mir auf.
    »Um Himmels willen, Cat, gib dir einen Ruck, worauf wartest du noch?«
    Einen Augenblick lang fragte ich mich, ob ich vielleicht wirklich den Verstand verloren hatte. Spade klang, als wollte er mich in den Selbstmord treiben.
    »Habe ich dir was getan?«
    Spade drehte sich mit geballten Fäusten um. Techno sah mich verwirrt an, als wüsste er nicht genau, ob ich in Gefahr war.
    »Soll ich ihn erschießen«, erkundigte er sich.
    »Willst du unbedingt alles noch schlimmer machen? Du bist schon längst kein richtiger Mensch mehr; warum hängst du so an deinem letzten bisschen Sterblichkeit?«
    »Nicht schießen«, befahl ich Techno, der die Uzi schon im Anschlag hatte. »Lass uns allein.«
    »Er soll nicht…«, fing Techno an zu stammeln.
    »Was soll ich nicht?«, fragte Spade. »Ihr sagen, was los ist, hm? Deshalb sieht sie mich an, als hätte ich sie nicht mehr alle, was? Weil sie keine Ahnung hat, wovon ich rede.«

    Meine Kiefer mahlten. Technos Gesichtsausdruck bestätigte Spades Worte. Verdammte Scheiße.
    »Geht es wieder um die Ghule?«, erkundigte ich mich. Im Geist verfluchte ich mich, weil ich so mit mir selbst beschäftigt gewesen war, dass ich mir gar keine Gedanken über die plötzliche Funkstille in diesem Zusammenhang gemacht hatte.
    Spade warf Techno einen letzten drohenden Blick zu und verschränkte dann die Arme vor der Brust.
    »Ja, es geht um die Ghule. Sie werden immer radikaler. Es gibt Gegenden, da verschwinden schon Vampire, die keiner Sippe angehören. Mag sein, dass sie bloß dumm waren und von einem Artgenossen in die ewigen Jagdgründe geschickt worden sind, aber es gibt Grund zu der Annahme, dass mehr dahintersteckt.«
    Ich starrte ihn an. Spades tigerfarbene Augen hatten einen unnachgiebigen Ausdruck. Das ist Gregors Werk, dachte ich. Je größer die Angst, ich könnte mich in einen Vampir-Ghul-Mischling verwandeln, desto mehr Unterstützung bekam er für seine Mission, mich zu sich zu holen, damit er mich unter Kontrolle hatte.
    »Warum hat mir das niemand gesagt?«
    Spade verdrehte die Augen. »Rate mal. Crispin will nicht, dass du dich dadurch in deiner Entscheidung, eine Vampirin zu werden, beeinflussen

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