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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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zu wenden, schob er ihre Bluse hoch. »Ich will dich ansehen«, flüsterte er.
    Sie starrte ihn einen Moment lang an, dann zog sie ihre Bluse über den Kopf. Mit einem leisen Rascheln landete sie neben ihm auf dem Bett, und dann stand Fiona nahezu unverhüllt in ihrer ganzen Schönheit vor ihm.
    »Du bist wunderschön.« Er streckte den Arm aus und umschloss ihre Brust, strich mit dem Daumen über die
Brustwarze unter der cremefarbenen Spitze. Er rutschte weiter vor, um auch die andere Brust zu berühren. Zwischen den beiden Körbchen ihres BHs war eine winzige rosa Rosenknospe, und er presste einen Kuss auf die zarte Haut direkt darüber. Dann ließ er seine Hände erneut über ihre Hüften gleiten und tastete nach dem Reißverschluss ihres Rocks.
    »Auf der linken Seite«, flüsterte sie und führte seine Hand.
    Er zog den Reißverschluss auf, und der Rock glitt über ihre sanft gerundeten Hüften. Unter ihrem Nabel befand sich eine zweite Rosenknospe, und als er die Stelle darüber küsste, sog sie scharf die Luft ein. In diesem Moment brummte sein Handy.
    Sie erstarrte.
    Jack sah zu ihr auf, es brummte ein zweites Mal. Laut fluchend ließ er sich aufs Bett fallen. Als er das Handy aus seiner Hosentasche genestelt hatte, sah er Lowells Nummer auf dem Display.
    »Was ist los?«
    »Da ist gerade eine Frau gekommen. Nola Fuentes.«
    Jack richtete sich auf. »Und?«
    »Na ja, ich bin zuerst aus ihrem wirren Gerede nicht schlau geworden, und außerdem hat sie auch noch die ganze Zeit geheult wie ein Schlosshund. Aber dann kam Carlos endlich von dem Blechschaden an der Texaco-Tankstelle zurück und hat auf Spanisch mit ihr geredet.«
    Fiona nahm ihre Bluse, zog sie über den Kopf und schlüpfte in ihren Rock. Jack warf ihr einen entschuldigenden Blick zu. Ihr Gesicht zeigte keine Regung.
    »Machen Sie’s nicht so spannend, Lowell.«
    »Wir wissen jetzt, wer unsere unbekannte Tote ist, Chief.
Die Frau sagt, das Mädchen auf der Zeichnung in den Zehnuhrnachrichten ist ihre Tochter.«

KAPITEL 10
    Natalie Fuentes. Natalie.
    Den ganzen Tag über war Fiona der Name nicht aus dem Kopf gegangen.
    Natalie . Das klang so jung, so verheißungsvoll. Natalie, so hießen hübsche, lächelnde Mädchen mit vielen Freunden, Mädchen, deren Handys ununterbrochen klingelten und die bei allen beliebt waren. Mädchen, die Natalie hießen, waren fröhlich, hatten lange, seidig schimmernde Haare und wurden jedes Jahr zum Schulball eingeladen.
    Ihr war klar, dass sie sich das nur ausdachte. Wie konnte ein Name über das Leben eines Menschen bestimmen? Aber für Fiona verbanden sich mit Namen bestimmte Gefühle, und Natalie hatte – zumindest bis heute – ein gutes Gefühl bei ihr hervorgerufen.
    Dem zufolge, was Jack ihr erzählt hatte, kam sie damit der Wahrheit allerdings ziemlich nahe. Jack hatte sie angerufen, als sie in aller Herrgottsfrühe nach Austin zurückgefahren war. Er hatte sich noch einmal für seinen abrupten Aufbruch entschuldigt und ihr anschließend berichtet, was sie inzwischen über das Opfer herausgefunden hatten.
    Natalie Fuentes hatte ihren Abschluss an der Meyersberg High School gemacht und war Kapitänin der Cheerleader gewesen. Vor fünfzehn Monaten war sie als Homecoming
Queen nominiert worden. Vor fünf Monaten hatte sie sich am San Pedro College in Hamlin in Texas eingeschrieben.
    Vor zwei Wochen hatte sie jemand vergewaltigt, gefoltert und erwürgt und danach auf einem gefrorenen Stück Wiese neben dem Highway 44 abgeladen.
    Weder Fiona noch Dr. Jamison hatten mit ihrem Alter richtig gelegen. Natalie war eine kleine, zierlich gebaute junge Frau von achtzehn Jahren. Sie war gegen Ende der Weihnachtsferien auf dem Weg zurück zum College gewesen, dort jedoch nie angekommen. Ihre Mutter hatte zwölf Tage lang nichts von ihr gehört, aber das schien nicht ungewöhnlich gewesen zu sein. Ihre Tochter war eine fleißige Studentin und hatte viele Hobbys und einen großen Freundeskreis.
    Im Laufe des Tages würde man Natalies Leiche ihrer Familie übergeben.
    Normalerweise empfand es Fiona als eine Art Abschluss, wenn die Identität eines Opfers geklärt war. Irgendwo konnte eine Familie einen der ihren zur letzten Ruhe betten, und Fiona empfand eine gewisse Befriedigung, weil das mit ihrer Hilfe möglich geworden war, weil sie zu denjenigen gehörte, die dem Opfer seinen Namen und einen Teil seiner Würde zurückgaben.
    Aber heute empfand Fiona nichts dergleichen. Im Gegenteil, die meiste Zeit an diesem eiskalten

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