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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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Freitag hatte sie vor Wut gekocht. Als sie von der Arbeit nach Hause gekommen war, hatte sie deshalb ihre ältesten Jeans angezogen und beschlossen, das Einzige zu tun, von dem sie wusste, dass es helfen würde.
    Jetzt reihte sie alle benötigten Utensilien nebeneinander auf und machte sich an die Arbeit.

    Peng . Der Rückstoß ließ ihre Hand zittern. Peng . Peng . Ihr Arm begann zu kribbeln. Peng . Jedes Mal, wenn sie den Abzug drückte, fühlte sie einen kleinen Teil der Anspannung von sich weichen.
    Die Tür ging auf, und Courtney marschierte herein. Sie sah Fiona an und blieb abrupt stehen. »Was ist passiert?«
    »Was meinst du?« Fiona blickte auf das Holz und zielte. Peng .
    Courtney warf ihre Handtasche und ihren Mantel auf die Couch. »Du bist sauer. Wenn du sauer bist, spannst du immer eine Leinwand auf.«
    Fiona betrachtete mit gerunzelter Stirn den Rahmen vor sich. Ihr war nicht klar gewesen, dass das irgendjemand mitbekommen hatte. Sie hatte gedacht, nur sie wüsste von dieser Entspannungsübung.
    »Schlechter Tag?«, fragte Courtney.
    »Das kannst du laut sagen.« Fiona legte den Tacker und die Tackerpistole weg und drehte den Rahmen um neunzig Grad. »Hilfst du mir?«
    »Klar.«
    »Hier festhalten«, wies Fiona sie an. »Und ganz fest ziehen.«
    Courtney trat zu ihr und folgte Fionas Anweisungen. Sie hatte ihr schon früher bei dieser Arbeit geholfen, deshalb wusste sie, wie wichtig es war, die Leinwand möglichst gut zu spannen. Der Stoff musste straff über das Holz gezogen werden, aber auch wieder nicht so straff, dass er an den getackerten Stellen einriss. Fiona drehte den Rahmen oft, damit der Stoff nach allen Seiten hin gleichmäßig gespannt war.
    Courtney hielt die Leinwand mit den Daumen fest. »Ganz schön groß.«
    »Straffer.«

    Courtney zog an.
    »Deine Hände sind ganz rissig«, sagte Fiona.
    »Kommt von der Arbeit.«
    Ihre Schwester hatte sich bereits in allen möglichen Jobs auf dem Gebiet der Schönheitspflege versucht. Bei ihrer derzeitigen Arbeit als Stylistin in einem exklusiven Friseursalon hatte sie ständig mit Chemikalien zu tun und wusch sich häufig die Hände.
    »Ist das für deine Ausstellung?«
    »Es soll den Mittelpunkt der Blanco-River-Serie bilden.«
    »Wow«, sagte Courtney. »Kein Wunder, dass es so groß ist.«
    Fiona hatte das eins zwanzig mal zwei Meter große Bild bis in alle Einzelheiten im Kopf. Mit der Planung war sie seit Wochen fertig, bis heute Abend hatte sie jedoch keine Zeit gehabt, sich der Ausführung zu widmen – was in Anbetracht der Tatsache, dass dieses Bild im Mittelpunkt ihrer Ausstellung stehen sollte, ziemlich verrückt war.
    »Wie geht’s dem Detective?«, erkundigte sich Courtney.
    Fiona stieß einen Seufzer aus. »Er ist kein Detective. Er ist Polizeichef.«
    »Und, wo steckt er heute Abend?«
    »Er arbeitet an einem Fall.«
    »Diese unbekannte Tote in dem Kaff im Süden?«
    »Natalie Fuentes.« Fiona setzte den Tacker an. Peng .
    »Hä?«
    »Ihr Name ist Natalie Fuentes. Sie haben sie vergangene Nacht identifiziert. College-Studentin im ersten Semester. Ehemaliger Cheerleader.« Peng . »Eine von den kleinen, weißt du, die an der Spitze der Pyramide stehen.«
    Sie drehten den Rahmen ein weiteres Mal, und Courtney zog den Stoff wieder fest. Sie konnte das gut, immer schon.
Eine ordentlich gespannte Leinwand war der erste Schritt zu einem guten Bild. Das hatte Fiona zu Beginn ihres Kunststudiums in Los Angeles einer ihrer Lehrer eingehämmert: keine durchhängende Leinwand, keine Falten, keine Risse, und tackert um Gottes willen ordentlich!
    »So was nennt man Flieger.«
    Fiona blickte hoch. »Was?«
    »Das Mädchen an der Spitze der Pyramide. Sie ist der Flieger. Sie ist am leichtesten, deshalb wird sie am meisten herumgeworfen. Manchmal sieben Meter hoch.«
    Fiona zog die Augenbrauen in die Höhe. »Woher weißt du das?«
    Courtney hatte während der Highschool einen großen Bogen um die Cheerleader gemacht.
    »Einige meiner Kundinnen kommen mit ihren Töchtern.« Courtney zuckte die Achseln. »Ich kann dir über das aufregende Leben an der Highschool alles erzählen, was du wissen willst.«
    Fiona schüttelte den Kopf und musste lächeln. Weder Courtney noch sie hatten auf der Highschool zu einer der angesagten Cliquen gehört. Fiona war die stille Außenseiterin gewesen, und auf Courtney waren alle Mädchen sauer, weil sie die Jungs scharf machte.
    Peng . Peng . Peng .
    »Okay, ich glaube, das reicht.« Fiona trat einen Schritt

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