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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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Sie schlenderte zu Sugar, der fetten Nutte, die hier ihren Stammplatz hatte, und sprach sie an. Sugar griff sich zwischen ihre Riesenbrüste und holte ein Feuerzeug hervor.
    »Scheiße«, murmelte er und ließ das Fenster an der Beifahrerseite herunter.
    Courtney gab Sugar eine Zigarette und die beiden zündeten sich wie zwei gute Freundinnen ihre Zigaretten gleichzeitig an dem Feuerzeug an.
    »Hey«, schrie Nathan und Courtney drehte sich um. »Haben Sie eigentlich noch alle Tassen im Schrank?«
    Sie stakste auf ihren High Heels zu ihm herüber. Er hatte den Eindruck, als wäre sie schon ein bisschen sicherer auf den Beinen als noch vor einer Stunde, aber das hieß nicht viel. Sie lehnte sich ins Fenster, und Nathan wandte die Augen ab, um ihr nicht in den Ausschnitt zu starren. Das war Fionas kleine Schwester, verdammt.
    »Courtney, was machen Sie hier?«
    Sie zog an ihrer Zigarette. »Auf den Bus warten.«
    »Sie können da nicht stehen. Die Gegend ist zu gefährlich.«
    »Ich dachte, vier Straßen weiter ist eine Polizeiwache.«
    »Steigen Sie ein.«
    Sie gab ein tiefes, kehliges Lachen von sich.
    »Machen Sie schon.«
    Sie richtete sich auf und verschränkte die Arme. »Danke, aber ich komm schon allein zurecht.«

    »Das sehe ich. Es hat knapp über null Grad, und Sie haben nicht einmal eine Jacke an.«
    Sie warf einen Blick über die Schulter zu der Bushaltestelle, wo Sugar stand und ihre Reize feilbot. »Die da auch nicht, und ihr macht es auch nichts aus.«
    »Courtney.« Langsam war er mit seiner Geduld am Ende. »Ich will nur nett zu Ihnen sein. Wegen Fiona. Und ich werde die Einladung nicht wiederholen.« Er beugte sich über den Sitz und stieß die Tür auf.
    Schließlich warf Courtney ihre Zigarette weg und rutschte mit ihrem kleinen Hintern auf den Beifahrersitz. Sie schlug die Tür zu und lehnte sich aus dem Fenster. »Hey Sugar! Brauchst du eine Mitfahrgelegenheit?«
    Sugar grinste und winkte.
    »Das ist kein Taxiservice«, sagte er und fuhr los.
    Courtney verdrehte die Augen. »Seien Sie doch nicht so spießig. Sie ist echt nett.«
    »Ach, ist sie jetzt Ihre neue Freundin, oder wie?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich hab sie in der Ausnüchterungszelle kennengelernt. Sie hat daheim drei Kinder und eine kranke Mutter. Das kann einer wie Sie nicht verstehen.«
    Nathan schüttelte den Kopf. Er hatte sich die Hacken abgelaufen, um die junge Dame hier aus dem Kittchen zu holen, und statt ihm zu danken, redete sie ihn schwach an.
    »Wohin wollen Sie?«, fragte er.
    »Lamar Ecke Neunte.«
    »Sie wohnen bei Fiona?« Das war ihm neu. Allerdings hatte Nathan bis heute Abend nicht einmal gewusst, dass Fiona eine Schwester hatte.
    »Nur übergangsweise.«
    Nathan bog nach rechts ab und fuhr in die Richtung von
Fionas Wohnung, die in einem gerade angesagten Viertel lag.
    Courtney strich mit der Hand über das Armaturenbrett seines restaurierten 1966er Mustang und pfiff anerkennend.
    »Sind Sie echt ein Cop?«
    »Seit fünfzehn Jahren.«
    Sie fuhr über das Polster und hüpfte ein bisschen auf und ab. »Schickes Auto! Mein Vater hat nur einen lahmen Pontiac gefahren.«
    »War Ihr Vater Polizist?«
    Courtney drehte an den Radioknöpfen herum. »In San Antonio. Hat Ihnen Fiona nie davon erzählt?«
    Nathan wusste, dass Fiona ihre ersten Jahre in Texas verbracht hatte, aber er hatte keine Ahnung gehabt, dass ihr Vater bei der Polizei gewesen war. Komisch, dass sie ihm das verschwiegen hatte. Polizisten gehörten im Grunde einer Art Bruderschaft an.
    »Davon wusste ich nichts.«
    Courtney schüttelte den Kopf. »Typisch. Sie redet nicht viel davon. Er ist im Dienst erschossen worden.«
    »Das tut mir leid.«
    »Danke, aber ich kannte ihn kaum. Meine Mutter wollte danach nicht mehr dort bleiben, und wir sind nach Kalifornien gezogen.«
    Nathan betrachtete Courtney einen Moment, während sie einen Radiosender suchte. Sie war eine schöne Frau. Erst sechsundzwanzig. Zu jung, dachte er, um sich unter dieser Schicht Haarspray und Make-up zu verstecken. Wenn sie sich ein bisschen normaler anziehen und weniger Farbe ins Gesicht schmieren würde, wäre sie noch hübscher. Wobei ihr die Sauferei heute Abend auch nicht gerade zuträglich
gewesen war. Sie hatte sich beide Knie aufgeschlagen, und ihre türkisfarbene Seidenbluse war am Ellbogen aufgerissen.
    Er drehte das Radio leiser. »Was war das mit dem Porsche Carrera? Haben Sie vielleicht etwas gegen ausländische Fabrikate?«
    Nathan hatte eine ziemlich genaue Vorstellung

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