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Der Sarg: Psychothriller

Der Sarg: Psychothriller

Titel: Der Sarg: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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seit der Gründung der Firma für meinen Vater gearbeitet und leitet den Betrieb jetzt als Geschäftsführer.«
    Leienberg schien nachzudenken, und nach eine Weile, in denen beide schwiegen, fragte Eva: »Haben Sie eigentlich Hunger? Wir haben hier in der Nähe einen sehr guten Japaner, der nach Hause liefert, ich könnte uns etwas bestellen.«
    Leienberg schien aus seinen Gedanken gerissen, er sah sie erst verständnislos an, als hätte er nicht verstanden, was sie gesagt hatte, doch dann nickte er und erwiderte: »Ja, warum nicht, das ist eine gute Idee. Für mich etwas mit Hühnchen, bitte.«
     
    Bis das Essen geliefert wurde, machte Leienberg noch einige Versuche, mehr über Evas Vergangenheit zu erfahren, aber sie blockte ab. Sie wollte an diesem Abend nicht mehr darüber sprechen und dieses Thema auf ihre nächste Sitzung in seiner Praxis verschieben. Auch alles, was mit den Träumen zu tun hatte, vermied sie bewusst, zu groß war ihre Angst, direkt wieder einem Albtraum ausgesetzt zu sein, wenn sie sich vor dem Schlafengehen damit beschäftigte. Leienberg zeigte auch dafür Verständnis, und so verlegten sie sich auf allgemeine Themen. Während des Essens erzählte er ihr, was bei seinen eigenen Kochversuchen schon alles schiefgegangen war. Eva ließ sich dankbar ablenken. Gegen elf hatten sie eine zweite Flasche Wein geleert, und Eva war so müde, dass ihr die Augen zufielen.
    »Wenn heute Nacht etwas sein sollte, ganz egal was, wenn Sie wieder aus einem Traum aufwachen sollten oder Angst haben – rufen Sie einfach, ja? Ich lasse die Tür offen, damit ich Sie hören kann, in Ordnung?«
    »Ja, in Ordnung.« Eva wollte schon gehen, stockte dann aber und sagte: »Danke, dass Sie das für mich tun.«
    Ein Lächeln zog sich über sein Gesicht und zeichnete eine Reihe kleiner, sympathischer Fältchen neben seine Augen. »Keine Ursache. Es war ein schöner Abend mit Ihnen. Gute Nacht, und schlafen Sie gut.«
    »Gute Nacht.«
    Zwanzig Minuten später lag Eva im Bett und wurde sich bewusst, wie gut es sich anfühlte, jemanden nur wenige Meter entfernt zu wissen. Dann schlief sie ein.

30
    Er betrat die Kneipe in der Friesenstraße und blieb kurz am Eingang stehen, um sich zu orientieren. Er hatte sich wieder verkleidet, denn das Miststück, das er sich heute Abend aussuchen wollte, sollte aus freien Stücken mit ihm mitgehen. Er kannte die Kneipe, wusste, dass er hier leichtes Spiel haben würde. Hier war die Verderbtheit zu Hause.
    Der Laden war ein langer Schlauch mit mehreren Theken hintereinander, und er war brechend voll. Die Musik war so laut, dass es fast unmöglich war, sich zu unterhalten. Aber er wollte auch keine Gespräche führen, sondern eines dieser verlogenen Miststücke im Schlepptau haben, wenn er den Laden wieder verließ. Zu seiner großen Genugtuung stellte er fest, dass der weitaus größere Anteil der Gäste weiblich war. Er bahnte sich einen Weg an der ersten Theke vorbei und bemerkte sofort, dass seine Verkleidung Wirkung zeigte: Er wurde mit dem einen oder anderen langen Blick gemustert.
    Kurz vor der zweiten Theke fand er eine Lücke, wo er stehen blieb. Er sah sich um und entdeckte rechts von sich zwei dieser schamlosen Weiber, die ihn ganz ungeniert angafften und ihm anzüglich zulächelten. Ihre Blicke waren ihm sofort zuwider wie alles an diesem sündigen Ort: Überall wurde gelacht und im Takt der Musik gewippt und geschunkelt, verdorbene, schmutzige Körper aneinander gerieben.
    Die beiden neben ihm starrten ihn noch immer an. Er musterte sie offen von Kopf bis Fuß und entschied sich für die auf der rechten Seite – jung, stark geschminkt, wasserstoffblond gefärbtes Haar, Glitzerhose. Sie würde heulen und flehen und ihm in ihrer Feigheit alles anbieten, was er wollte. Sein Magen krampfte sich vor Übelkeit zusammen, wenn er nur daran dachte.
    Er bestellte sich an der Theke ein Wasser, zahlte und drückte sich dann an einer Gruppe vorbei auf die beiden zu.
    In dem Moment, als er sie erreicht hatte, verstummte plötzlich die Musik. Doch nur für zwei, drei Sekunden, dann setzte ein neues Lied ein, mit noch größerer Lautstärke.
    Maach noch ens die Tüt an, he is noch lang nit Schluss, …
    Die Gespräche ringsum hörten auf. Überall in diesem verdammten Laden umschlang man sich und bewegte sich gemeinsam hin und her. Er konnte es nicht mit ansehen und senkte den Blick.
    Kumm, maach keine Ärjer, maach uns keine Stress
    Mer sin uch janz leis un maache keine Dress …
    Er

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