Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sarg: Psychothriller

Der Sarg: Psychothriller

Titel: Der Sarg: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
Vom Netzwerk:
machte.
    »Bei Jörg? Ich verstehe nicht …« Sie sah zu Wiebke, die nun auf sie zukam, nachdem die beiden Polizisten an ihr vorbei nach draußen gegangen waren. »Du warst bei Jörg … im Betrieb? Warum? Ich meine, was hast du dort gemacht? Ich wusste nicht, dass ihr euch überhaupt trefft.« Täuschte Eva sich, oder wirkte ihre Freundin plötzlich nervös?
    »Ach, Jörg hat mich angerufen, weil er ein neues Apartment für sich sucht. Da bin ich bei ihm vorbeigefahren, um die Einzelheiten mit ihm zu besprechen.«
    Eva bemerkte den Blick, mit dem Menkhoff Wiebke musterte. Sie hatte ein eigenartiges Gefühl dabei, schob es aber zur Seite. Gerade jetzt konnte sie eine Freundin gut brauchen. »Ah, verstehe«, sagte sie deshalb nur. »Ich wusste nicht, dass er eine neue Wohnung sucht.«
    »Ja, aber jetzt sag mir doch bitte, was hier los ist?«
    »Haben Sie denn schon eine geeignete Wohnung für Herrn Wiebking gefunden, Frau Pfeiffer?«, schaltete Menkhoff sich ein, und lenkte damit Wiebkes Aufmerksamkeit wieder auf sich.
    »Nein … So schnell geht das nicht, er hat mir ja gerade erst den Auftrag gegeben. Aber ich verstehe nicht, was das hiermit …«
    »Eine Frage noch, Frau Pfeiffer: Herr Wiebking hat angegeben, vorgestern Abend bei Ihnen gewesen zu sein, und zwar nicht nur den Abend über, sondern die ganze Nacht, stimmt das?«
    Eva starrte ihre Freundin an, die ihr einen schnellen, unsicheren Blick zuwarf, als wolle sie sich bei ihr entschuldigen. Dann nickte sie langsam. »Ja … Ja, das stimmt.«
    Evas Verwirrung wurde immer größer. Wiebke und Jörg? Die ganze Nacht?
    »Von wann bis wann genau war Herr Wiebking bei Ihnen?«
    »Er kam so gegen neunzehn Uhr und war da bis gestern Morgen, ich glaube, er ist gegen halb acht gefahren.«
    »Gut, danke, das war’s fürs Erste.« Menkhoff wollte sich schon abwenden, drehte sich dann aber doch noch einmal um. »Frau Rossbach, verlassen Sie das Haus bitte nur, wenn es unbedingt nötig ist. Solange wir nicht wissen, was da letzte Nacht vorgefallen ist, sind Sie in Gefahr. Warten Sie auf jeden Fall auf die Kollegen, die Ihr Haus im Auge behalten werden. Wenn Sie danach weg müssen, sagen Sie ihnen bitte Bescheid.« Damit nickte er Eva und Wiebke zu und verließ das Haus, gefolgt von seiner Kollegin, die die Tür hinter sich zuzog.
    »Ich werde dir alles erklären, Eva«, sagte Wiebke, und ihre Stimme klang nun müde, fast resigniert, so gar nicht nach der Wiebke, die Eva bisher zu kennen geglaubt hatte. »Kann ich bitte einen Kaffee haben?«
    Als sie sich Minuten später in der Küche gegenübersaßen, fragte Eva: »Warum hast du mir nicht gesagt, dass du und Jörg … dass ihr zusammen seid?«
    Wiebke schüttelte den Kopf. »Wir sind nicht zusammen, Eva. Wir haben uns ewig nicht gesehen, wir kannten uns ja bisher auch kaum. Vor ein paar Tagen rief Jörg mich an und sagte, er würde eine neue Wohnung suchen und bräuchte dabei meine Hilfe. Ich habe mich gefreut, und wir haben uns vorgestern Abend bei mir getroffen und durchgesprochen, was er sich vorstellt. Dann haben wir ein paar Gläser Wein getrunken und uns gut unterhalten. Es war ein netter Abend, wir haben viel zusammen gelacht, und irgendwann … Na ja, er hat halt bei mir übernachtet. Aber da ist nichts Großartiges zwischen uns, vor allem nicht von meiner Seite aus. Bei ihm war ich mir da nicht so sicher, und das hat mir keine Ruhe gelassen. Ich wollte das schnellstmöglich klären. Deshalb war ich gestern noch bei ihm im Büro, um klarzustellen, dass das eine einmalige Sache war. Dort habe ich dann auch die Polizisten getroffen. Das war alles.«
    Eva war erleichtert, als sie das hörte. Eigentlich hätte es ihr egal sein können, ob die beiden zusammen waren oder nicht, aber sie war nicht sicher, ob sie Wiebke weiterhin hätte vertrauen können, wenn sie damit rechnen musste, dass Jörg vielleicht von den Dingen erfuhr, die sie ihr erzählte. Aber da war ja noch etwas anderes. »Ich muss dich noch etwas fragen, Wiebke. Warum hast du Dr. Leienberg von der Sache mit dem Sarg erzählt, obwohl du mir versprochen hast, keinem Menschen etwas davon zu sagen?«
    Überraschung machte sich auf Wiebkes Gesicht breit. »Ich … Ich verstehe nicht. Du hast doch gesagt, ich soll einen Termin für dich machen, Eva. Ich musste Burghard doch sagen, worum es geht.«
    »Aber musstest du ihm deshalb gleich das mit dem Sarg erzählen? Was, wenn ich jetzt doch nicht mit ihm gesprochen hätte? Wahrscheinlich hätte er mich

Weitere Kostenlose Bücher