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Der Sarg: Psychothriller

Der Sarg: Psychothriller

Titel: Der Sarg: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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Rossbach. Aber manchmal sind die Dinge anders, als sie uns zunächst erscheinen.«
    Eva wusste langsam selbst nicht mehr, was sie glauben sollte. »Ich weiß nicht, was Sie damit meinen, aber eines weiß ich genau: Das, was ich erlebt habe, war kein Traum und auch keine Einbildung.« Wie zum Beweis hielt sie ihre wundgescheuerten Handgelenke hoch. »Für die blauen Flecken habe ich ja noch Erklärungen gefunden, aber glauben Sie, das hier habe ich mir selbst angetan?«
    »Nein, wir glauben nicht, dass Sie sich bewusst selbst verletzt haben, Frau Rossbach«, erklärte Menkhoff, was Eva als Bestätigung wertete, dass die Polizei dachte, sie hätte sich selbst
unbewusst
verletzt. Das machte ihre Situation eher schlimmer als besser. Aber daran würde sie nun nichts ändern können.
    »Denken Sie wirklich, dieser Sarg befindet sich hier im Haus? Wie soll er denn hierher gekommen sein?«
    »Frau Rossbach, wir versuchen einfach, alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen«, erklärte Menkhoff ihr, und Eva konnte in diesem Moment in seiner Stimme nichts entdecken, das ihren Eindruck von gerade bestätigt hätte. Es klang aufrichtig. »Wenn wir in Betracht ziehen, was Sie uns über Ihre Erlebnisse erzählt haben, dann ist der Gedanke, dass dieser Sarg sich hier im Haus befindet, doch gar nicht so weit hergeholt, oder?«
    »Ja, vielleicht. Aber wo in meinem Haus könnte ein Sarg stehen, ohne dass es mir aufgefallen wäre?« Eva sah einem der Männer in Weiß nach, der an ihnen vorbei zur Haustür ging.
    »Ich weiß es nicht«, gab Menkhoff zu. »Wir werden sehen.«
    Etwa eine dreiviertel Stunde später kamen sowohl Menkhoff und seine Kollegin als auch der Rotgesichtige mit seinem Partner zu Eva ins Wohnzimmer, das die Männer der Spurensicherung gerade mit ihren Taschen und Koffern verließen. Menkhoff sprach noch ein paar Worte mit einem der Männer und gab ihm die Zeitung mit der Nachricht des Unbekannten und Evas Schriftproben. Der Mann steckte sie behutsam in eine große Tüte und verließ dann ebenfalls den Raum. Ihre Aufforderung, Platz zu nehmen, verneinten die Beamten, also stand auch Eva auf.
    »Die Kollegen konnten keine Spuren eines gewaltsamen Eindringens feststellen«, erklärte Menkhoff ihr sachlich. »In Ihrem Schlafzimmer und im Gästezimmer haben sie Haare, Hautschuppen und eine Menge Fingerabdrücke gesichert, vor allem am Kleiderschrank, am Gästebett, in dem Dr. Leienberg geschlafen hat, und an den Türen. Wir werden sehen, ob es sich ausschließlich um Ihre und die von Dr. Leienberg handelt oder ob auch fremde Abdrücke darunter sind.«
    »Werden noch andere Abdrücke darunter sein, Frau Rossbach?«, fragte der Mann mit dem roten Gesicht, und es klang nicht sehr freundlich.
    Eva verstand nicht. »Wie meinen Sie das? Ich weiß es doch nicht. Wenn der, der heute Nacht hier im Haus war, vielleicht Handschuhe …«
    »Ach kommen Sie, Frau Rossbach, Sie wissen doch genau, wie ich das meine. Gibt es sonst noch jemanden außer Ihnen, der sich in Ihrem Schlafzimmer aufhält?«
    Es dauerte einen Moment, bis Eva schließlich begriff, auf was der unfreundliche Kerl anspielte. »Nein, den gibt es nicht«, antwortete sie knapp.
    »Sind Sie …«, setzte der Mann wieder an, wurde aber von Menkhoff unterbrochen. »Frau Rossbach, ich denke, das war’s für den Moment. Ich werde dafür sorgen, dass zwei Kollegen sich draußen vor Ihrem Haus postieren und darauf achten, wer hier rein möchte.«
    »Also entschuldige mal, Bernd, ich …«
    »Wir sind hier erst mal fertig«, schnitt Menkhoff seinem unsympathischen Kollegen erneut das Wort ab, was Eva als kleine Genugtuung empfand. Sie begleitete die vier in die Diele, wo erst die Polizistin und dann Menkhoff sich von ihr verabschiedeten. Der Rotgesichtige marschierte ohne ein weiteres Wort zur Haustür, doch als er sie öffnete, gab er einen überraschten Laut von sich. Auch Wiebke, die gerade im Begriff zu klingeln war, zuckte zusammen, als die Tür so plötzlich aufgerissen wurde.
    »Wiebke«, sagte Eva, während ihre Freundin sichtlich irritiert von ihr zu Menkhoff und seiner Kollegin blickte, bis sie schließlich ihre erste Überraschung überwunden zu haben schien. »Was ist denn hier los?«
    »Kommen Sie doch herein, Frau Pfeiffer«, sagte Menkhoff, was Eva vollends verwirrte. »Sie … kennen sich?«
    »Ja, wir haben uns gestern bei Herrn Wiebking junior in Ihrer Firma getroffen«, erklärte Menkhoff ihr, was die Situation für Eva allerdings nicht gerade klarer

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