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Der Schachspieler

Der Schachspieler

Titel: Der Schachspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey B. Burton
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wirkungsvolle Peitsche. Blättern Sie sie durch, wenn Sie mir nicht glauben.«
    »Falls Sie Ihre Hausaufgaben gemacht haben, werden Sie wissen, dass mir nichts mehr am Herzen liegt als das Wohlergehen von Kindern. Ich war viele Jahre Kinderanwalt, bevor ich mein jetziges Amt übernahm. Ich spende regelmäßig an Kinderheime überall in den Vereinigten Staaten.«
    »Ich weiß, Deputy Attorney General«, meldete sich wieder die sanfte Moderatorenstimme. »Das weiß ich natürlich.«
    »Dann hören wir doch mit diesem lächerlichen Zirkus auf. Ich untersuche, wie Sexualtäter das Internet nutzen, um an nichtsahnende Kinder heranzukommen. Ich werde demnächst eine Arbeitsgruppe bilden, die sich genau diesem Thema widmen wird. Es gibt Dutzende Kollegen, die von meiner Arbeit auf diesem Gebiet wissen.« Stouder hatte so ziemlich alle Argumente vorgebracht, die er sich zurechtgelegt hatte. »Nichts in dieser Akte wird irgendjemanden interessieren.«
    »Bitte, Sir. Wollen Sie wirklich, dass St. Nick diese Seiten mit Ihnen durchblättert? Ersparen Sie uns das, ich habe einen empfindlichen Magen.«
    Der Hinweis auf St. Nick/Meister Proper bewog Stouder, die Mappe aufzuschlagen und den ersten Teil durchzublättern, der Abschriften seiner Chatroomkorrespondenz mit Ricky und den anderen enthielt.
    »Bedeutungslos«, sagte Stouder schließlich. »Und höchstwahrscheinlich verfälscht.«
    »Blättern Sie weiter, Deputy Attorney General Stouder«, drängte der Radiosprecher.
    Der nächste Abschnitt enthielt Fotos, die ihn teils bekleidet, teils nackt zeigten. Stouder wurde kreidebleich. Was ihm jedoch wirklich einen Schock versetzte, war die Tatsache, dass die Fotos aus seinem Badezimmer stammten. Diese Mistkerle waren in sein Haus eingedrungen.
    »Erstaunlich, was man mit so einer Babyüberwachungskamera machen kann, nicht wahr, Sir?«
    Stouder spürte, wie seine Hände zu zittern begannen, doch er bemühte sich, ruhig zu bleiben. »Sie wissen schon, dass Erpressung kein Kavaliersdelikt ist.«
    »Sobald man den Zusammenhang erkennt, ist alles andere ein Kinderspiel, Sir.« Die Radiostimme hatte ihren leicht ironischen Ton verloren.
    Stouder blätterte schweigend den Rest der Mappe durch. Bilder von ihm vor Rickys Haus, auf einer Kinotoilette, neben einem Jungen am Urinal.
    »Falls Sie ein paar Fotos als Grußkarte möchten, kann ich Ihnen einen Rabatt bei Proex verschaffen«, bemerkte die Radiostimme.
    Stouder blätterte weiter, bis er zu einer Serie von Bildern eines Jungen gelangte, der neben ihm am Urinal gestanden hatte. Das letzte Dokument war ein Zeitungsausschnitt mit einem Bild dieses Jungen: Er wurde seit Dienstag vermisst, seit er das Haus verlassen hatte, um mit Kindern aus der Nachbarschaft zu spielen. Er war nicht mehr zurückgekehrt, keines der Kinder hatte ihn an diesem Tag gesehen.
    »Wie schnell so kleine Jungs verloren gehen, stimmt’s?«
    »Sie Dreckskerl.«
    »Aber, aber, Deputy Attorney General Stouder, sagen Sie keine Dinge, die ich als Beleidigung auffassen könnte. Der kleine Connelly ist nicht in Gefahr. Jedenfalls ist er in Sicherheit vor Leuten wie Ihnen. Er hält sich gerade in einem mittelamerikanischen Land auf… Was soll’s, weil wir grad so nett plaudern, sagen wir, er ist in Guatemala und arbeitet in einem Schuppen, wo sie Nike-Fälschungen herstellen.«
    »Bringen Sie ihn sofort nach Hause«, murmelte Stouder.
    »Kein Grund zur Empörung, Sir. Betrachten Sie’s als eine Art Sommercamp. Er lernt ein Handwerk, und die Wächter haben die Anweisung, ihm immer eine Extraportion Reis und Bohnen zu geben.«
    Sein Widerstand war gebrochen. Er war am Boden, erledigt. Selbst im Gefängnis würde er als Abschaum gelten. Stouder sank in sich zusammen und begann zu zittern, als säße er mit nacktem Hintern in einem Iglu.
    »Sie brauchen mir bloß einen kleinen Gefallen zu tun, Sir, mir und St. Nick und den anderen Jungs, die Sie in den letzten Tagen so gut kennengelernt haben, dann wird der kleine Connelly in der Bibliothek in der Nähe seines Hauses abgesetzt und hat eine interessante Geschichte zu erzählen. Aber bevor der Junge nach Mittelamerika gereist ist, hat er in Ihrem Haus noch ein bisschen Verstecken gespielt mit meinen Freunden. Sie wissen schon, ein paar Haare da, ein paar Fingerabdrücke dort. St. Nick sagt, der Junge hat sich in den Finger gestochen und ein paar Sachen berührt, bevor es aufhörte zu bluten. Aber keine Angst, Sir, wir haben Ihnen keine Sauerei hinterlassen. St. Nick sagt, es

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