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Der Schachspieler

Der Schachspieler

Titel: Der Schachspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey B. Burton
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Tresor in der Kochinsel von Adrien Zalentines Küche befanden sich sechs Damenhandtaschen. Eine gehörte Sarah Glover aus Wilmington, Delaware. Das Tragische daran ist, dass Ms. Glovers Leiche an einer Seitenstraße des Highway 270 bei Rockville gefunden wurde. Der Mord blieb ungeklärt, die Ermittlungen wurden vor drei Jahren de facto eingestellt.«
    »Dann werden die Ermittlungen jetzt wieder in Gang kommen, stimmt’s, Agent Cady?«
    »Ja, Sir«, antwortete Cady. Der AD hatte die Akte offensichtlich gelesen. »Die Ermittler, die den Mord an Sarah Glover ursprünglich untersucht hatten, kamen zu dem Schluss, dass sie entführt und von einem Täter mehrfach vergewaltigt wurde. Die Laborergebnisse zeigen, dass die Spermaspuren in Scheide und After mit der DNA der Zalentines übereinstimmen.«
    »Welcher war es? Alain oder Adrien?«
    »Wahrscheinlich beide, Sir.« Cady warf einen Blick auf seine Notizen, die er vor sich liegen hatte. »Eineiige Zwillinge stammen aus derselben Eizelle, die mit nur einer Samenzelle verschmolzen ist. Deshalb haben sie exakt die gleichen Erbanlagen, das heißt, eine DNA-Analyse zeigt eine völlige Übereinstimmung. Manchmal benutzt man Fingerabdrücke, um eineiige Zwillinge zu unterscheiden.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, Sir, und hier wird die Sache interessant. Sarah Glovers Leiche wurde von einem Trucker gefunden, der Fernseher nach Frederick lieferte. Er fuhr vom Highway ab, um einen Reifen zu überprüfen. Kurz danach verzog er sich hinter ein paar Bäume, um zu pinkeln und sah eine blasse Hand aus der Erde ragen. Er sagt, er hätte sich in seiner Hast angepinkelt, als er zu seinem Truck sprintete, um zu telefonieren. Zu diesem Zeitpunkt galt Sarah Glover schon drei Wochen als vermisst. Sie war per Anhalter nach Catonsville unterwegs, zu einem Konzert irgendeiner Grungeband. Seither hat niemand mehr etwas von ihr gehört.« Cady deutete auf den Ermittler aus Cambridge. »Detective Sears und ich haben überprüft, wo sich die Zalentines zur fraglichen Zeit aufhielten. Sie finden das unter A-7 in Ihren Unterlagen. Wir vermuten, dass die Zalentines in Panik gerieten. Sie hatten die Frau nicht tief genug vergraben, und als sie drei Wochen später von dem Fund hörten, tauschten sie ihren drei Monate alten Mercedes CL 600 gegen einen Ferrari 575 M Maranello.«
    Cady spürte sein Handy in der Tasche vibrieren. Er wusste, dass es seine Frau Laura war, die ihn nach den Plänen für den Abend fragen wollte, und ihm war klar, dass er sie wieder einmal enttäuschen musste.
    »War Ms. Glover im Mercedes?«
    »Der CL 600 war der einzige Sportwagen der Zalentines mit ausreichend Platz im Kofferraum. Sie hatten wahrscheinlich genug CSI-Folgen gesehen, um zu wissen, dass sie geliefert waren, falls sie Sarah Glover tatsächlich im Kofferraum zu der Stelle gebracht hatten, wo sie sie vergruben. Einen Tag nachdem sie den Mercedes losgeworden waren, saßen die Zwillinge im Flieger nach Frankreich.«
    »Ihnen war klar, dass sie Mist gebaut hatten, deshalb wollten sie so weit weg wie möglich von den Ermittlungen«, warf Detective Sears ein.
    »Genau«, pflichtete Cady bei. »Die Zwillinge verfolgen in ihrem Fünfsternehotel die Berichterstattung über den Fall im Internet. Die Hausverwaltung der Dorchester Towers bewahrte ihre Post auf. Die Frau im Büro sagt, dass sie nie so viel mit den Zalentines gesprochen habe wie in der Zeit, als sie sich in Paris aufhielten. Von dort riefen sie jeden zweiten Tag an, um sie an die Post zu erinnern. Bestimmt wollten sie sie aushorchen, um zu erfahren, ob ihnen jemand nachschnüffelte. Ihre Telefonverbindungen aus der Zeit belegen, dass sie täglich den Anrufbeantworter abhörten, ob jemand von der Kripo angerufen hatte.«
    »Nachdem sie fünf Wochen nichts gesehen und gehört hatten«, übernahm Detective Sears den Bericht, »waren sie so weit beruhigt, dass sie nach Hause zurückkehrten. Wahrscheinlich schauten sie sich an jeder Ecke um, bevor sie ihr Wohnhaus betraten. Nach einigen Wochen haben sie eine Idee, wie sie ihr neues Hobby ein bisschen schlauer angehen können: mit einem Segelboot.«
    »So haben sie die fünf anderen verschwinden lassen, die nicht gefunden wurden?«, fragte Agent Preston leise.
    Cady nickte. »Unter A-12 finden Sie in Ihren Unterlagen eine Liste der Gegenstände, die wir auf ihrem Boot fanden, das sie übrigens The She-Killer nannten.«
    »Dreister Name.«
    »Kann man wohl sagen«, antwortete Cady. »Beachten Sie in A-12 die Hanteln.

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