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Der Schacht

Der Schacht

Titel: Der Schacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Schow
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auch dem Wissen, dass Bauhaus seine widerlichen Drohungen wahr machen konnte. Er konnte sie verschwinden lassen, und keiner würde eine Nutte mit einem losen Mundwerk vermissen.
    »Gut. Geh jetzt und erwarte meine Aufmerksamkeiten in dem großen Schlafzimmer.«
    »Gönn mir ne Pause, Bauhaus. Nicht heute Nacht. Nicht nach all dieser Scheiße.«
    Er lächelte und ging um sie herum, um ihr auf die Wange zu klopfen. Keine richtige Ohrfeige aber auch kein liebevolles Tätscheln. »Ah, wie ich das liebe. So viel Feuer und Widerspenstigkeit. Das nächste Mal, wenn ich dich in den Arsch ficke, lasse ich dich Addicted to Love singen.«
    Er klatschte laut in die Hände. Marko blickte nicht einmal auf. Lord Alfred, Lustknabe auf Abruf, stand sofort bei Fuß. Jamaica erhielt ein weiteres Klaps-Tätscheln. »Diese ganze brutale Aufrichtigkeit hat mein Blut in Wallung gebracht. Und Lord Alfred ist viel enger, als du es je gewesen bist. Marko wird deinen Freund Cruz in ein Krankenhaus bringen. Nach St. Jude, glaube ich. Wir müssen schließlich dafür sorgen, dass er sich nichts gebrochen hat, es reicht, wenn man ihn hochgenommen hat. Er ist mit der Arbeit zwei Tage im Rückstand, und wie du ja vielleicht weißt, habe ich einen leichten geschäftlichen Rückschlag erlitten, den ich wieder herausholen muss. Was ist mit Jonathan?«
    »Er wollte nichts weiter, als Cruz aus dem Knast holen.«
    »Warum?«
    Lord Alfred schlenderte an ihnen vorbei, auf dem Weg ins Schlafzimmer. Sein Arsch wackelte unter seiner Mönchsrobe. Seine Halsketten und Armreifen klingelten und klapperten.
    »Was weiß ich – warum fragst du nicht Cruz?«
    »Das habe ich getan, meine Liebe. Marko, mein gestrenger Diener, hat mir dabei zur Seite gestanden. Wenn man jemanden verhört, der nichts anhat, hat man einen verdammt großen psychologischen Vorteil. Und wenn deine Antworten jetzt in irgendeiner Form von seinen abgewichen wären … na ja. Was soils. Streich die Knitterfalten von deiner Stirn. Aber bevor ich mich jetzt zurückziehe, um mich mit Lord Alfred hier zu vergnügen, wirst du, meine Liebe, mich ein wenig einstimmen, und Jonathan wird zusehen, wie du das tust. Denn schließlich bist du eine Nutte. Und du hast mich vor ihm beleidigt. Ich bin nicht einer von deinen Scheißbullen. Ich bezahle dich, und du wirst gottverdammt noch mal das tun, was ich von dir verlange, oder du hast hier und jetzt deinen letzten Schnaufer getan. Habe ich nicht recht, Marko?«
    Marko nickte. Ihm war nichts entgangen.
    Sie verstand den Wink mit dem Zaunpfahl. Sie wusste, dass er seine Drohung wahr machen konnte. In ihren Adern feierten Bauhaus’ erstklassige Drogen wilde Partys; seinetwegen hatte sie sich schon in jede erdenkliche Öffnung vögeln lassen. Sie hatte dafür Geld, Drogen und mehr genommen, und wenn sie geglaubt hätte, eine Seele zu besitzen, dann hätte sie diese auch schon vor Jahren versetzt gehabt. Durch ihn konnte sie zu einem Nichts werden, er konnte sie sterben lassen, und beim nächsten Windhauch würde sich niemand mehr an sie erinnern.
    Wenn er sie verschwinden ließ, dann hätte er gewonnen. Bauhaus war schon ein krankes Arschloch.
    Und so kam es, dass Jamaica auf den Fliesen des Küchenbodens auf den Knien lag und Bauhaus’ hochroter Penis Zentimeter vor ihrer Nase hin und her wedelte wie eine blinde Kobra.
    Es tat ihr leid, dass Jonathan sie so sehen musste, mit einem Schwanz im Mund. Es tat ihr um seinetwegen leid, weil sie ihn mochte. Und es tat ihr um ihretwegen leid, weil sie im Gegensatz zu Jonathan auch noch agieren musste, statt nur als Zuschauer zu fungieren.
    Krystal musste nicht aufstehen, um die Kassetten zu wechseln. Freitag der Dreizehnte, Teil sechs, schloss sich nahtlos an. Es war der beste von den Filmen, selbst im schnellen Vorlauf.
    Chari blieb auf ihrem Stuhl sitzen, bewegungslos wie die Skulptur eines Bildhauers. Marko saß da, wo er gesessen hatte, und tat gar nichts.
    Bauhaus griff Jamaica in die Haare und stieß zu. Sie würgte einen Moment, weil sie das nicht erwartet hatte. Ihr Hinterkopf schlug gegen die Bar, und der kleine Eisschrank darin sprang an, als er so angestoßen wurde. Sie fühlte das Surren des Motors durch die laminierten Holzwände. Sie konzentrierte sich darauf.
    Ihr Speichel ölte Bauhaus gut ein.
    Ihr taten eine Menge Dinge leid. Aber Cruz hatte immer noch das Dope. Das Dope konnte so sicher in Geld umgewandelt werden, wie eine Märchenspindel aus Flachs Gold weben konnte. Und wenn Cruz die zwei Kilo

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