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Der Schädelschrank

Der Schädelschrank

Titel: Der Schädelschrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hast du?«
    Er schüttelte den Kopf. Fuhr aber langsamer und ließ den Wagen schließlich ausrollen. Wir parkten, ohne dass Suko den Motor abstellte. An der linken Seite sahen wir den Schatten eines hohen Zaunes.
    »Gibt es einen Grund für den Stopp?«
    »Ich denke schon.«
    »Und welchen?«
    »Da war eine Stimme!«
    Suko hatte den Satz mit einer Bestimmtheit gesagt, die mich aufhorchen ließ. Er sah meinem Blick an, dass ich ihm nur schwer glaubte, und wiederholte seinen Satz.
    »Ja, verdammt, ich habe eine Stimme gehört. Ob du es glaubst oder nicht.«
    »Und was sagte sie?«
    »Das weiß ich nicht. Ich habe nichts verstanden. Aber die Stimme war vorhanden. »
    »Mann oder Frau?«
    Suko schüttelte den Kopf. »Kann ich nicht sagen.«
    Ich schwieg in den folgenden Sekunden und spürte einen Frosch in meinem Hals. Glauben oder nicht? Ich kannte Suko lange genug und wusste auch über seine feinen Sinne Bescheid, deshalb ging ich davon aus, dass ich ihm glauben sollte. »Und jetzt wartest du darauf, dass sich die Stimme wiederholt.«
    »So ist es.«
    »Nun ja, dann wollen wir mal abwarten.«
    Den Satz hatte ich kaum ausgesprochen, als auch ich es bestätigt bekam.
    Ein Flüstern war zu hören, ein leises Zischeln, das in unserem Wagen aufklang. Ich hatte das Gefühl, auf Eis zu sitzen, das nicht mal schmolz.
    Die Stimme war da!
    Zuerst nur ein Zischen, und es war wirklich nicht zu erkennen, ob es sich dabei um die Stimme eines Mannes oder die einer Frau handelte. Sie war da, und sie sprach in abgehackten Worten, ohne dass sich etwas herauskristallisierte.
    Suko und ich sahen uns an. Zu sagen brauchte niemand etwas. Es gab nur die Konzentration, der wir anheim gefallen waren. Und wir wussten beide, dass wir uns nicht getäuscht hatten.
    Die Stimme erklang wieder.
    Das Zischeln schwebte durch den Innenraum des Rovers. Jetzt wussten wir beide, dass man uns eine Botschaft übermittelte. Nur war niemand zu sehen. Die Stimme erreichte uns aus dem Unsichtbaren. Ich merkte, wie mein Herz schneller klopfte, warf dann einen Blick auf den Schädel zwischen meinen Füßen und lauerte förmlich darauf, dass er sich verändert hatte.
    Das geschah nicht. Er blieb stehen, und auch die Farbe erfuhr keine Veränderung.
    »Da kommt noch etwas nach«, murmelte Suko.
    »Sicher.«
    Und es kam etwas nach. Das bemerkten wir Sekunden später, und es kam auch für uns völlig überraschend.
    Auf der Frontscheibe malte sich etwas ab. Es war ein Schatten, ein Schemen, der von einer Seite zur anderen floss, als hätte dort jemand leicht gefärbtes Wasser verschüttet.
    Es war auch nicht so genau zu erkennen, ob sich der Geist auf der Scheibe oder der Kühlerhaube aufhielt. Jedenfalls tanzte er in einem Zickzack-Kurs hin und her, ohne dass er einen Laut abgab.
    Die Flüsterstimme hatte endlich alle Hindernisse überwunden und sandte uns die Botschaft. »Ich will meinen Kopf zurück... gebt mir meinen Kopf wieder... meinen Kopf...«
    Das war es also!
    Suko hatte die geisterhafte Botschaft verstanden, und bei mir war es nicht anders gewesen. Auf irgendeine Art und Weise fühlten wir uns erleichtert, denn jetzt gab es keinen Zweifel mehr an diesem ungewöhnlichen Auftritt eines noch ungewöhnlicheren Besuchers.
    Da wollte jemand seinen Kopf zurück!
    Ich fragte nicht danach, wer es war. Für mich war es wichtig, den Kopf zu beobachten. Gut, da war jemand da, der ihn zurückforderte, aber ob ich ihm den Schädel geben wollte, das stand noch in den Sternen.
    Deshalb tat ich das, was ich mich auf der Fahrt bisher nicht getraut hatte. Ich beugte mich nach vorn, streckte meine Hände aus und umfasste den Schädel mit beiden Händen.
    Sehr behutsam hob ich ihn an. Dabei wurde ich von Suko beobachtet und auch von dem tanzenden Geist auf der Kühlerhaube. Ich war gespannt, was geschehen würde. Diese Erscheinung wollte ihren Kopf zurück. Das war jetzt nicht mehr so einfach, da ich ihn besaß und ihn auch so schnell nicht wieder abgeben würde.
    Was passierte?
    Zunächst nichts. Die Stimme war da, aber ich verstand nicht mehr, was sie sagte. Die Botschaft hatte sich wieder in ein allgemeines Zischen verwandelt.
    Dann reagierte der Schädel auf seine Art. Es war schon komisch, aber ich konnte es nicht anders beschreiben. Der Totenkopf zwischen meinen Händen wurde von einer seltsamen Unruhe erfasst. Nicht dass er sich gegen den Druck stemmte, er wollte einfach weg und raus. Meine Umklammerung tat ihm einfach nicht gut.
    Ich hielt ihn trotzdem fest und schaute

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