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Der Schädelschrank

Der Schädelschrank

Titel: Der Schädelschrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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liebsten hätte er sich mit einer Axt bewaffnet und das Ding zertrümmert. Er wusste aber auch, dass er dann Ärger mit seinem Chef bekommen hätte. Für den war der Schrank wichtig. Er wollte damit ein großes Geschäft machen und einen erklecklichen Gewinn erzielen, denn was er sonst verkaufte, brachte ihm nicht viel ein. Auf den Schrank hatte er seine Hoffnungen gesetzt.
    Der Trödler stellte sich neben ihn. »Alles klar mit dem Möbel?«, fragte er.
    »Ja, sieht okay aus. Die Fahrt hat der Schrank gut überstanden. Er hat wohl keine Macken abbekommen.«
    »Das ist gut.«
    »Packen wir es?«
    »Ja.«
    Samson Quirl war lange genug der Helfer seines Chefs. Er wusste genau, wie man sich verhalten musste, um so ein Möbel zu transportieren. Der Untergrund war an dieser Stelle nicht so weich. Hier lagen quadratische Betonsteine auf dem Boden und bildeten so etwas wie einen Weg. Über ihn konnte der Schrank gefahren werden, wenn er erst mit den entsprechenden Rollbrettern versehen war.
    Beide Männer arbeiteten Hand in Hand. Ein Zuschauer hätte festgestellt, dass sie keine Neulinge in diesem Geschäft waren. Die Rollbretter stellte Samson Quirl bereit. Nach einer vorsichtigen Rangierarbeit landete das Möbel auf den beiden Brettern.
    Der Weg in die alte Garage war nicht weit. Beide Männer schoben den Schrank vorsichtig über den unebenen Plattenboden hinweg, und die offene Garage erfasste das Möbel wie ein Tunnel den Zug.
    Der kleine Anbau war zwar nicht sehr hoch, dafür tief. Es hätte sogar noch ein zweiter Schrank hineingepasst. Dafür hätte aber erst anderer Kram weggeräumt werden müssen. Man glaubt kaum, für was sich Menschen alles interessierten.
    »Alles klar, Chef?«
    »Ja.«
    »Dann lege ich mich aufs Ohr.«
    »Kannst du. Aber wir können zuvor noch ein Glas trinken.«
    »Klar, gern.«
    Beide Türen wurden verschlossen. Über das Grundstück legte sich wieder die Dunkelheit.
    Die schmale Haustür lag zwischen der Garage und einem Vorbau. Der war für den Trödler sehr wichtig, denn so hatte er seinen Laden erweitern und auch größere Gegenständen aufnehmen können.
    Der Trödler hatte neue Türen einbauen lassen, als er das Haus gekauft hatte. Sie waren wichtig, und auch die Schlösser, denn er wollte es irgendwelchen Einbrechern nicht zu leicht machen, das Haus zu betreten, damit sie sich bedienen konnten.
    Die Tür öffnete sich in einen kleinen Flur. Es roch wirklich alt, eben nach Gegenständen, die bereits ihre Jahre auf dem Buckel hatten. Das Licht war auch nicht besonders hell.
    Das Ziel des Trödlers war die obere Etage. Dort lagen seine Zimmer, und direkt über der Haustür, wo ein schmales Fenster zu sehen war, befand sich die Kammer des Helfers.
    »Was willst du trinken ?«, fragte Young seinen Mitarbeiter.
    »Hast du Wodka?«
    »Ja.«
    »Den trinke ich.«
    »Okay.« Innerlich schüttelte Young den Kopf. Er war kein Wodkatrinker. Überhaupt lehnte er die harten Sachen ab. Er war der Freund eines guten Rotweins, und auf den freute er sich.
    Am Ende der Treppe begann der schmale Flur, der in den Wohnbereich führte. Von außen wirkte das Haus recht groß, was sich im Innern nicht fortsetzte. Auf der ersten Etage war es doch recht beengt, und das nicht sehr helle Licht sorgte auch nicht für eine Auflockerung. Einen Wohnraum gab es hier, ein Schlafzimmer, das kleine Bad und Samsons Kammer am Ende des Gangs. Eine Küche existierte auch, die allerdings befand sich im Erdgeschoss, das ansonsten nur Lager und Verkaufsraum in einem war. Und sollte jemand Interesse an den Möbeln in der Wohnung zeigen, dann würde er sie auch kaufen können. Phil Young war da nicht so pingelig. Hauptsache, es brachte Geld. Er hatte zwar ein schöneres Arbeitsumfeld als die Kollegen in London, aber seine Kunden konnte er praktisch an einer Hand abzählen. Das bezog sich auf einen Tag. Er setzte darauf, dass es sich in seinen Kundenkreisen herumsprach, wie gut und stresslos man bei ihm einkaufen konnte. Es gab keine Hektik, kein Gedränge, und genügend Parkraum war auch vorhanden.
    Er führte seinen Helfer ins Wohnzimmer. »Setz dich.«
    »Oh, danke.«
    Young machte auch hier Licht. Die Vorhänge waren zugezogen. Sofas und Sessel passten zu einem Trödler. Ebenso wie die beiden alten Kommoden. Kleine Tische verteilten sich in dem ziemlich voll gestopften Zimmer, sodass man sich schon hin und her schieben musste, wenn man ein bestimmtes Möbel erreichen wollte.
    »Der Wodka ist aber nicht kalt!«, kündigte Young

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