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Der Schädelschrank

Der Schädelschrank

Titel: Der Schädelschrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erklärung.«
    »Es gibt keine. Noch nicht.«
    »Aber es muss eine geben«, beharrte er.
    »Sicher. Wir haben beide die Stimme gehört. Da wollte jemand seinen Kopf zurück.«
    »Und? Hat er ihn?«
    Die Frage konnte ich ihm nicht beantworten. Mir war der Totenkopf »gestohlen« worden, ob er sich jedoch im Besitz des Geistes befand, wusste ich nicht.
    Beide waren wir ziemlich ratlos, was uns natürlich ärgerte. »Was machen wir nun?«
    Ich deutete auf Suko. »Sag du etwas.«
    »Wir fahren nach Hause, legen uns ins Bett und träumen von Geistern und Totenschädeln.«
    Das war natürlich eine Möglichkeit, doch meine Gedanken bewegten sich schon in eine andere Richtung. »
    »Da gibt es noch ein Problem«, sagte ich, »und das hat auch einen Namen.«
    »Du meinst Phil Young.«
    »Wen sonst?«
    »Angeblich weiß er von nichts.«
    Ich hob die Brauen. »Bist du wirklich davon überzeugt? Glaubst du, dass er nichts weiß?«
    »Wir müssten ihm das Gegenteil beweisen.«
    »Heute noch?«
    »Entscheide du, John.«
    »Nein, wir werden ihn uns morgen vorknöpfen. Seine Anschrift haben wir ja.«
    »Okay, wie du meinst.« Suko zog die Rover-Tür auf. »Wahrscheinlich ist es sogar besser.«
    »Das meine ich auch.«
    Bevor wir einstiegen, gingen wir auf Nummer Sicher und schauten uns noch die nähere Umgebung an. Von einem Totenschädel war ebenso nichts zu sehen wie von einem tanzenden Geist, der seinen Weg durch die Luft fand, um uns irgendwann aus dem Hinterhalt anzugreifen. Die Normalität hatte uns wieder.
    Wir hatten beide kein gutes Gewissen, als wir wieder in den Rover stiegen, und wir waren beide recht nachdenklich, was die nahe Zukunft betraf. Wir hatten nur kurz die Decke gelüftet. Das große Geheimnis blieb unter ihr verborgen. Nicht mehr lange, das stand fest. Ich ging mittlerweile davon aus, dass dieser Trödler den Schädel nicht grundlos in den Kofferraum gesteckt hatte.
    Suko saß wieder hinter dem Lenkrad. Er fuhr noch nicht, sondern hielt sein Handy in der Hand.
    »Wen willst du anrufen?«
    »Shao.«
    »Und warum?«
    »Ich werde sie bitten, uns eine Kleinigkeit zum Essen zu machen. Oder hast du keinen Hunger?«
    Ich deutete auf meinen Magen und sagte: »Ich bin dafür...«
    ***
    Vor nicht allzu langer Zeit hatte noch der letzte Schnee auf dem Grundstück gelegen. Der war jetzt geschmolzen – hauptsächlich durch den vielen Regen –, und der Boden war ziemlich aufgeweicht. Reifen hatten Spuren hinterlassen, und genau in die wurden die beiden Autos gelenkt, die ihr Ziel erreicht hatten.
    Zuerst stoppte der Transporter. Phil Young fuhr mit seinem Fahrzeug ein paar Meter weiter und stellte es vor der Garage ab, die sich als kleiner Anbau mit einem schrägen Dach versehen an der rechten Seite des Hauses anschloss, und zwar dicht neben der Tür.
    Der Trödler stieg zuerst aus. In dem Moment verloschen auch die Scheinwerfer des Transporters.
    Phil Young öffnete die Tür. Er war froh, sein Ziel erreicht zu haben, auch wenn diese Freude nicht tief in ihn eindringen wollte, weil ihn zunächst die Kontrolle verunsichert hatte und dann – etwas später – das Auftauchen der Schädel.
    Sie waren mal verschwunden gewesen, dann befanden sie sich wieder in den Laden, und er konnte keine Wette darauf eingehen, ob es sie jetzt wieder gab oder nicht. Und er wollte auch nicht nachschauen.
    Deshalb ging er zum Fahrerhaus des Transporters, dessen Tür von innen aufgedrückt wurde.
    Samson Quirl stieg aus. Der massige Mann mit dem dicken Hals bewegte sich etwas phlegmatisch und stöhnte bei seinen Bewegungen. Den Mund hatte er verzogen, aber die Lippen zeigten weder ein Grinsen noch ein Lächeln.
    Sie hatten es geschafft, worüber beide froh waren.
    Quirl fragte: »Was ist mit dem Schrank? Lassen wir ihn im Wagen, oder stellen wir ihn in die Garage?«
    Der Trödler dachte kurz nach. Diese Unterbringungsmöglichkeit war die beste. Und was sie heute noch schafften, das brauchten sie am nächsten Tag nicht zu tun.
    »Ja, schaffen wir ihn rüber.«
    »Gut, Chef!«
    Die Aufgaben der Männer waren verteilt. Während Young das Tor der Garage hochschwingen ließ, öffnete sein Helfer die Hecktür des Transporters. Wieder erhellte sich der Laderaum, und das Licht floss über das glänzende Holz des Schranks.
    Samson schluckte. Wenn er ehrlich war, dann mochte er den Schrank nicht. Er sah normal aus, aber auf eine unbestimmte Art und Weise war er ihm unheimlich. Er konnte sich vorstellen, dass er etwas verbarg, das nicht eben gut war. Am

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