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Der Schädelschrank

Der Schädelschrank

Titel: Der Schädelschrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an.
    »Macht nichts.«
    »Du trinkst wohl alles, wie?«
    »Ja, was nicht giftig ist.«
    »Da bin ich mir bei dem harten Zeug nicht so sicher.«
    »Manchmal muss der Mensch sich was gönnen.«
    Young nickte. »Das sage ich mir auch«, murmelte er und griff nach der Flasche Rotwein, die noch bis zur Hälfte gefüllt war. Er entkorkte sie und holte auch ein Glas hervor.
    »Willst du ein Glas, Samson?«
    »Ach, ich trinke auch aus der Flasche.«
    »Wie du möchtest.«
    Wenig später saß auch der Trödler in einem Sessel. Dass die alten Sprungfedern quietschten, störte ihn nicht weiter. Er schaute auf den Wein in seinem Glas, hob es an und prostete Samson zu.
    Augenblicke wie diesen genoss der Trödler. Der Wein rann so samtig über seine Zunge. Es war einfach ein Gedicht. Als er das Glas absetzte, erschien ein Lächeln auf seinen Lippen. Für einige Momente waren die Sorgen vergessen, aber Samson sorgte dafür, dass er wieder daran erinnert wurde.
    »Ich habe immer an den Schrank denken müssen.«
    Phil Young nickte. »Ich auch.«
    Es gluckerte, als Quirl seinen zweiten Schluck Wodka nahm. »Ich glaube fest daran, dass der Schrank ein Geheimnis hat. Das steckt tief in ihm, kann ich dir sagen, Chef.«
    »Meinst du?«
    Samson nickte.
    »Und welches?«
    »Das weiß ich nicht. Es ist nur zu spüren. Da hast du dir was Komisches ins Haus geholt, Chef. Damit kann man noch viel Ärger bekommen, finde ich zumindest.«
    »Mit dem Schrank oder dem Inhalt.«
    »Mehr damit. Das waren doch die Köpfe.«
    Young trank und nickte. »Ja, das stimmt. Die Totenschädel. Sie waren da und weg.«
    »Wieso?«
    »Da habe ich auch keine Ahnung.«
    »Und die Bullen haben einen Schädel mitgenommen.«
    »Ausgerechnet den«, murmelte Young.
    »Wieso?«
    »Er war anders als die übrigen Totenköpfe. Das habe ich gespürt, als ich ihn anfasste.«
    Samson Quirl begriff nichts. Er kratzte sich an der Stirn und versuchte es mit einem Grinsen.
    Der Trödler sah sich genötigt, eine Erklärung abzugeben. »Als ich ihn zum ersten Mal anfasste, habe ich das sofort gespürt. Dieser Schädel hatte etwas in sich. Man kann es schlecht beschreiben, aber ich bin sogar davon ausgegangen, dass er lebte.« Young nickte. »Ja, ich habe so etwas wie Leben gespürt.«
    »Ähm...« Samson schüttelte den Kopf. »Das alles kann ich nicht verstehen, Chef.«
    »Ich bin auch überfragt.«
    »Und was ist mit den anderen Totenköpfen?« Er wartete die Antwort ab und trank dabei einen Schluck.
    »Die sind wohl normaler.« Young musste lachen und hob die Schultern an. »Aber was ist hier schon normal, verdammt? Nichts, gar nichts, sage ich dir. Das hier ist eine große Horror-Show, in die wir hineingeraten sind. Glaub mir.«
    Samson setzte die Flasche wieder an. Seine Augen hatten bereits einen leicht glasigen Ausdruck angenommen. »Und was machen wir jetzt?«, fragte er leise, wobei er zwischendurch noch aufstieß.
    »Du machst nichts.«
    Samson stellte die Flasche hart auf den Boden. »Wieso mache ich denn nichts?«
    »Doch, du machst etwas. Du gehst jetzt in dein Zimmer und haust dich auf die Matratze.«
    »Und was ist mit den Totenschädeln?«
    »Die kannst du ruhig mir überlassen.«
    Samson sagte zunächst nichts. Er stierte seinen Chef nur mit glasigen Blicken an. Dabei schwankte er leicht, denn er hatte sich mehr auf die Kante des Sessels gesetzt. »Du hast keine Angst, Chef?«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    »Aber wenn... aber wenn...« Samson hatte Mühe, seine Worte zu finden. »Aber wenn die Totenschädel dich angreifen, Chef, dann musst du Bescheid geben.«
    »Ja, mach ich.«
    Samson grinste etwas debil. Dabei schaute er auf seine Flasche. »Kann ich die mitnehmen?«
    »Kannst du.«
    »Danke, Chef!« Quirl stand auf. Er stöhnte dabei und hatte schon Probleme, auf die Beine zu kommen. Vor dem Sessel blieb er stehen und schwankte von einer Seite zur anderen. Als er die Luft einsaugte, entstand ein pfeifendes Geräusch.
    Dann ging er los. Recht unsicher, doch nach dem dritten Schritt hatte er sich gefangen. Er schaffte es auch, das Zimmer zu verlassen, ohne dabei ein Möbel zu verrücken oder etwas umzustoßen, denn auf einer Anrichte nahe der Tür standen zahlreiche Glasschalen als Dekoration.
    Die Tür fiel mit einem lauten Knall hinter ihm zu. Samsons Schritte waren noch für eine Weile auf dem alten Holzboden zu hören. Nach einem weiteren Türenknall war er in seinem Zimmer verschwunden. Es kehrte die Ruhe ein, die sich der Trödler so gewünscht hatte.
    Er

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