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Der Schatten des Chamaeleons

Titel: Der Schatten des Chamaeleons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters Mechtild Sandberg-Ciletti
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anhielten. Sie begrüßte sie mit einem Nicken, zeigte aber keine Spur von Ungeduld, als sie sich eine Viertelstunde Zeit für ein Gespräch mit den Beamten von der Spurensicherung nahmen, die den Fond des BMW untersuchten. Aller Ärger, den sie vorher vielleicht verspürt hatte, schien sich verflüchtigt zu haben.
    »Tut mir wirklich leid, Dr. Jackson«, sagte der Superintendent, als er schließlich zu ihr trat. »Ich weiß, dass wir Ihnen das Leben schwer machen.«
    »Sie können ja nichts dafür.« Sie schaltete das Handy aus. »Und ich genauso wenig - aber ich könnte es verstehen, wenn Sie anderer Meinung sind. Es sieht ja wirklich so aus, als hätte ich nichts anderes zu tun, als Sie mit gestohlenen Handys zu beglücken.«
    »Mit Empfehlung von Lieutenant Acland.«
    »Er ist der Einzige außer mir, der den Beutel in den Wagen gelegt haben kann. Ich nehme an, er hat ihn ganz bewusst für mich hinterlegt, sonst hätte er Ihnen im Pub etwas davon gesagt. Ich konnte ihn ja kaum übersehen. Ich brauchte nur die hintere Wagentür aufzumachen.«
    »Was glauben Sie, warum er das getan hat?«
    »Angst?«, meinte sie. »Er war starr vor Schrecken, als ich herausfand, dass das gestohlene Handy Atkins gehört hatte. Er
hätte die Sache am liebsten überhaupt nicht angezeigt, weil er glaubte, dass aller Verdacht sich sofort auf ihn richten würde. Ich vermute, genauso ging es ihm, als zwischen ihm und Harry Peel eine Verbindung entdeckt wurde.« Sie hielt inne. »Wissen Sie, ich frage mich, warum er den Beutel nicht einfach weggeworfen hat. Dann hätte vielleicht jemand anderer ihn gefunden, und er wäre aus dem Schneider gewesen.«
    »Er hätte ihn auch in die Themse werfen können, dann wäre er ihn für immer los gewesen.«
    Jackson nickte. »Ja, das auch. Ich freue mich weiß Gott nicht darüber, dass ich jetzt in die Sache hineingezogen werde, aber man muss ihm immerhin zugutehalten, dass er das Rechte getan hat - wenn auch von hinten durch die Brust.«
    »Er hat uns erzählt, er sei vierundzwanzig Stunden mit dem Beutel durch die Gegend gelaufen, ehe er ihn in Ihrem Wagen deponierte. Erscheint Ihnen das von der Zeit her wahrscheinlich?«
    Sie runzelte die Stirn. »Sie haben ihn schon befragt?«
    »Nur kurz. Es ist ein wichtiger Fund, Dr. Jackson.«
    »Das ist keine Entschuldigung dafür, einen Kranken zu belästigen.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung«, sagte Jones, ohne jeden Respekt vor der Wahrheit. »Deshalb haben wir es auch kurz gemacht. Wann haben Sie sich denn gestern von ihm getrennt?«
    »Mittags.«
    »Und Sie sind sicher, dass er den Beutel bei sich hatte, als Sie ihn heute Abend wiedertrafen?«
    »Ziemlich sicher, ja.«
    »Er sagte, etwas in dem Beutel gehöre ihm. Haben Sie eine Ahnung, was das sein könnte?«
    Jackson breitete die Hände aus. »Ich habe nicht alles gesehen, was darin war. Ich habe sofort die Finger davon gelassen, als ich Harry Peels Telefon sah. Ist ein Geldbeutel unter den Sachen? Vielleicht gehört der Charles.«

    Jones schüttelte den Kopf. »Meinem Eindruck nach hatte er nichts von sich hinzugefügt. Ich glaube, das Besitzstück, von dem er sprach, war schon im Beutel.« Er sah Beale an, der zu ihnen getreten war. »Sind Sie nicht auch der Meinung?«
    »Doch«, stimmte der Inspector zu. »Er glaubte offenbar, beim Anblick eines der Dinge im Beutel würden Sie erschrecken. Er sagt, es gehöre ihm.«
    Jackson machte ein erstauntes Gesicht. »Ihre Reaktion müsste ihm doch viel mehr Sorge bereiten.«
    »Der Superintendent hatte ihn gefragt, warum er sich Ihnen nicht anvertraut habe. Und er meinte, er habe es versucht, aber nicht fertiggebracht.«
    »Der Elektroschocker hätte mich schon erschrecken können«, meinte sie. »Wer so ein Teufelsding mit sich herumschleppt, der kann einem nicht geheuer sein. Gibt es ein einfacheres Mittel, um eine Frau zu überwältigen, als sie mit so einer Waffe niederzustrecken und sie fünfzehn Sekunden lang zuckend und wehrlos liegen zu lassen?«
    »Sie haben recht«, stimmte Jones zu. »Der Elektroschocker ist wichtig für uns. Sonst waren in dem Beutel noch eine Holzkeule - wir denken, es handelt sich um eine Zulu- knobkerrie -, zwei Handys, von denen eines offenbar Harry Peel gehörte, ein Päckchen Babyfeuchttücher und Hustenbonbons. Was kann davon dem Lieutenant gehören? Hat er mal irgendetwas gesagt, was uns weiterbringen könnte?«
    Jackson blickte von einem zum anderen. »Er erzählte, er hätte einige afrikanische Gebrauchsgegenstände in der

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