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Der Schatten des Chamaeleons

Titel: Der Schatten des Chamaeleons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters Mechtild Sandberg-Ciletti
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Abwehrverletzungen gefunden wurden, geht Steele davon aus, dass alle drei vor dem Angriff außer Gefecht gesetzt wurden. Da Obduktionsbefunde und toxikologische Untersuchungen keine spezifischen Hinweise erbracht haben, tippt Steele auf einen Elektroschocker an Kopf oder Hals. (Die Pathologen haben Kevin Atkins daraufhin noch einmal untersucht, erklären aber, Steeles Theorie lasse sich wegen der vielen Hämatome nicht eindeutig beweisen.)
    7. Steele zufolge zeigt der Mangel brauchbarer Spuren an den Tatorten, dass der Täter intelligent ist und weiß, über welche Untersuchungsmöglichkeiten die Polizei verfügt. Er
rät dazu, keine voreiligen Schlüsse daraus zu ziehen, dass die Opfer rektale Verletzungen hatten und ihre Gesäße entblößt waren. Der Täter könne »Schwulensex« vorgetäuscht haben, sei es zum eigenen Spaß, sei es, um die Polizei in die Irre zu führen und hinsichtlich der sexuellen Orientierung des Täters Verwirrung zu stiften.
    8. Steele rät uns, die Opfer trotz Brittons erklärter Homosexualität nicht als »schwul« zu etikettieren, da uns das bei unseren Entscheidungen beeinflussen könnte.
    9. Er weist auf den Unterschied in Brittons Lebensführung und der der anderen beiden Opfer hin. Britton beschreibt er als »altmodisch« und »intellektuell« und meint, er habe den Mörder vielleicht zu sich gebeten, weil er Gesellschaft suchte.
    10. Steele ist der Meinung, dass der Mörder möglicherweise eine Verbindung zum Militär nutzt, um das Vertrauen seiner Opfer zu gewinnen und/oder sich Zugang zu ihren Wohnungen zu verschaffen.
    11. Er weist insbesondere auf die Gewohnheit der Opfer hin, Bargeld im Haus aufzubewahren. Als Taxifahrer hatte Peel nur mit Bargeld zu tun; Martin Britton hat seine Einkäufe immer bar bezahlt, Kevin Atkins hatte Bargeld im Haus, um Gelegenheitsarbeiter bezahlen zu können. Dieser Umstand könnte dem Mörder bekannt gewesen sein.
    Steeles Empfehlungen
    Der Täter ist wahrscheinlich ein Mann zwischen 18 und 25 Jahren. Es kann sich um einen Stricher/Callboy handeln und/oder um einen Angehörigen bzw. ehemaligen Angehörigen des Militärs. Möglicherweise steht Drogenabhängigkeit hinter der Prostitution und den plötzlichen Wutausbrüchen. Die Person ist vielleicht anderen Männern bekannt, die ihre Dienste ebenfalls in Anspruch genommen haben. Das wahrscheinlichste Motiv ist Geld.

    Die wenigen Spuren am Tatort lassen auf durchschnittliche oder überdurchschnittliche Intelligenz des Täters und Vorsätzlichkeit des Verbrechens schließen. Zur Stützung dieser letzteren These weist Steele darauf hin, dass der Mörder die Waffen offensichtlich in die Wohnungen der Opfer mitgebracht hat.
    Da sich zwischen den drei Opfern keine entscheidenden Gemeinsamkeiten feststellen lassen, sollten wir nach Steeles Auffassung noch einmal ganz von vorn anfangen. Er ist überzeugt, dass dem Mörder die Gegend vertraut ist, dass er wahrscheinlich innerhalb eines Fünf-Kilometer-Umkreises der Tatorte lebt und gern auf eigene Faust operiert, wenn sich ihm ein geeigneter Freier bzw. ein geeignetes Opfer bietet. Er wird dann den direkten Kontakt suchen und Zusammentreffen abseits der einschlägigen Klubs und Kneipen verabreden. Steele warnt davor, sich ausschließlich auf die »Schwulenszene« und/oder »Bekanntschaftsvermittlungen« zu konzentrieren; seiner Ansicht nach besteht dann die Gefahr, das Offensichtliche zu übersehen - dass der Mörder ungehindert morden kann, weil niemand sonst von der Verabredung weiß.
    Er meint, der Täter könnte etwas Besonderes an sich haben, das Anteilnahme oder Sympathie hervorruft. Vor allem bei Martin Britton dürfte dies von Belang gewesen sein. Er wäre sonst wohl zurückhaltender gewesen und hätte den Täter nicht zu sich nach Hause gebeten.
    Steele rät, die Ermittlungen auf die Fahndung nach Männern zu konzentrieren, die in der Vergangenheit von männlichen Prostituierten misshandelt worden sind. Er rät ferner, dass wir noch einmal mit Mrs. Peel, Mrs. Atkins und Hugh Britton sprechen. Vielleicht lassen sich so besondere Verhaltensweisen der Opfer feststellen, die bei dem Mörder Wut auslösen.
     
    Mit freundlichen Grüßen,
Superintendent Brian Jones

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