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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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vielleicht etwas Böses gedacht?«, fragte Madelyn schwach. »Irgendwelche schädlichen Tränke gebraut? Schlägt dein Karma zurück?«
    »Darüber muss ich mal nachdenken.«
    Madelyn drückte ihr die Hand auf dem Lenkrad. »Tu das. Und verpass die Abzweigung nicht. Ich will nach Hause.«
    Sunny wollte das ebenfalls. Sie bog zum Dorf ab, dann sah sie, wie Cameron ihr folgte. Der graue Wagen fuhr weiter, als hätte er mit ihnen überhaupt nichts zu tun. Sunny hätte fast angerufen und Cameron gefragt, ob er denn nicht die Verfolgung aufnehmen wolle, aber vermutlich würde das Derrick oder einer seiner anderen Männer übernehmen. Vielleicht war ja auch nur ihre Fantasie mit ihr durchgegangen, und es war alles nur ein unglücklicher Zufall gewesen. Möglicherweise hatte der Fahrer jenes Wagens angehalten, um einen Blick auf die Straßenkarte zu werfen, während sie getankt hatte. Es war auch möglich, dass er es eilig gehabt hatte und deshalb so dicht hinter ihr hergefahren war.
    Vielleicht war sie ja allmählich genauso paranoid wie Cameron.
    Nur zwanzig Minuten später fuhr sie in Patricks Burghof ein. Sie hielt vor der Garage und stellte den Wagen ab. Dann legte sie die Hände übers Gesicht; sie bebte am ganzen Körper.
    Das nächste Mal würde sie Madelyn zu Hause lassen. Wenn etwas Schlimmes passierte, dann wäre sie wenigstens nur allein davon betroffen. Dann würde ihr nur Cameron Vorwürfe machen können und nicht auch noch Patrick.
    Noch bevor sie zu lange darüber nachdenken konnte, wurde die Tür aufgerissen, der Anschnallgurt geöffnet und sie wurde höchstpersönlich aus dem Wagen gezogen und auf die Füße gestellt. Sie hatte nicht einmal die Gelegenheit, etwas zu sagen, da drückte sie Cameron schon fest an sich.
    »Ich werde dazu nichts weiter sagen«, meinte er mit finsterer Miene.
    »Das brauchst du auch gar nicht«, brachte sie heraus und schlang ihm zitternd die Arme um den Hals. »Wir haben allerdings einen verdächtigen Kräuterladen im Norden oben gefunden, obgleich ...«
    Er beugte sich zurück und sah sie mit offenem Mund an, dann klappte er ihn wieder zu und zog sie erneut an sich. »Sunny ...!« Er musste tief durchatmen. »Ach, egal.«
    »Es tut mir leid«, flüsterte sie. »Es war dumm von mir, dorthin zu fahren, und noch dümmer, Maddy und das Baby mitzunehmen.«
    »Ja, allerdings«, sagte er ohne zu zögern.
    Sie schloss die Augen und zwang sich, sich zu entspannen. Dabei half es ihr, dass sie Camerons Arme um sich spürte. Er war warm und verlässlich, und er hielt sie so fest, dass sie kaum Luft bekam. Sie fühlte sich zum ersten Mal sicher, seit sie ihn am Tag zuvor auf dem Flughafen in London zurückgelassen hatte.
    »Ich bin nur die einfältige Hexe aus den Bergen«, brachte sie schließlich hervor. »Aber nun, sieh mich an. Ich ertrage Verfolgungsjagden im Auto. Brutale Überfälle. Ich weigere mich, die Geliebte eines Mannes in einem sündteuren schwarzen Sportwagen zu sein.«
    Er lachte, dann senkte er den Kopf und suchte ihre Lippen mit den seinen. Schließlich hob er den Kopf und lächelte. »Wir werden heute in Moraigs Cottage zu Abend essen, dann wirst du dich wieder mehr wie du selbst fühlen. Jetzt lass uns erst mal reingehen, und ihr könnte mir erzählen, was ihr gesehen habt.«
    »Gut, aber zuerst musst du mir sagen, warum du hier bist. Ich dachte, du wolltest eine Weile in London bleiben.«
    »Ich habe dich vermisst«, lautete seine schlichte Antwort.
    Sie lächelte. »Das glaube ich nicht.«
    »Doch. Ich erzähle dir alles ganz genau, sobald ich es an deinem Schwager vorbei geschafft habe. Sieh nur, da kommt er schon brüllend in seinen Burghof gerannt. Ich bin mir nicht sicher, wen er zuerst umbringen wird: dich oder mich.«
    Sie sah ihn kläglich an. »Ich wünschte, ich könnte darüber lachen.«
    Er umarmte sie fest. »Wir haben uns alle das ein oder andere Mal zu weit vorgewagt, weil wir dachten, wir könnten alles überleben.«
    »Du auch?«, fragte sie skeptisch. »Bestimmt nicht.«
    »Ich erzähle dir ein andermal von einem besonders heiklen Vorfall. Und vermutlich hat Patrick noch viel mehr leichtfertige Abenteuer erlebt als ich. Wir werden ihn bitten, uns eine Liste zu erstellen. Ich bin sicher, dann wird es dir gleich besser gehen.«
    Sie blickte über die Schulter, als Patrick Madelyn stürmisch in die Arme nahm. Sunny warf ihm einen entschuldigenden Blick zu, aber er schüttelte nur den Kopf, dann schloss er die Augen und hielt seine Frau fest an sich

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