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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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überreicht, um bösen Zauber abzuwehren. Aber Breac hatte das Amulett nie getragen; er hatte gesagt, er sei ihm irgendwie unheimlich. Cameron konnte sich gut vorstellen, dass Tavish in seiner Dickfelligkeit rein gar nichts gespürt hatte. Cameron war das Amulett jetzt umso mehr zuwider, da er wusste, welche Rolle Gilly in jener Schlacht gespielt hatte, in der Breac um sein Leben gebracht worden war. Er reichte es wieder Derrick.
    »Legen Sie das bitte in meinen Wagen und bringen Sie es Tavish morgen zurück. Ich will so etwas nicht auf meinem Land haben und die MacLeods auch nicht.«
    Derrick schauderte, als er das Amulett berührte. »Es hat dieser Frau gehört, nicht wahr? War sie eine Hexe?«
    »Sie war eine Fergusson.«
    »Das ist fast dasselbe«, sagte Derrick mit unbewegtem Gesicht.
    Cameron nickte düster. »Vermutlich schon. Gehen wir essen, bevor die Erinnerungen uns überwältigen.«
    Derrick lächelte nur und nahm Camerons Autoschlüssel entgegen. Cameron wartete und folgte ihm dann in Moraigs
    Cottage. Dabei passte er auf, als über die Türschwelle trat. Es hatte keinen Sinn, ein Risiko einzugehen, wenn er seinem Ziel so nahe war. Er hätte wahrscheinlich mit Patrick darüber streiten sollen, ob sie Sunny überhaupt in Moraigs Cottage hätten bringen sollen, aber Patrick hatte darauf bestanden, dass es der richtige Ort sei, um gesund zu werden.
    Cameron hatte nichts dagegen einwenden können.
    Eine halbe Stunde später hatte er Sunnys Haar fertig gekämmt und eine köstliche Mahlzeit gegessen, die Patrick aus Zutaten gekocht hatte, die er dankenswerterweise nicht Sunnys Kühlschrank entnommen hatte. Er saß in einem der bequemen Sessel am Feuer, mit Sunshine Phillipps in einem Pyjama, der gemustert war wie ein Cameron Plaid, auf seinem Schoß. Der Unterhaltung, die um ihn herum geführt wurde, lauschte er nur mit halbem Ohr und konzentrierte sich ganz auf die Frau in seinen Armen. Sie war anscheinend nicht genauso stark interessiert an ihm, da sie tief und fest schlief. Er nahm ihr das nicht übel. Es war ein langer Tag gewesen.
    Vermutlich würde eine Zeit kommen, in der er intensiv über alles nachdenken müsste, was er an diesem Nachmittag erfahren hatte; aber das wäre etwas für später, ebenso wie eine genaue Prüfung der Ereignisse des Tages. Für den Moment jedoch war es vielleicht nicht unvernünftig, den Abend zu genießen und sich alles Übrige für den nächsten Tag aufzuheben.
    Er hörte ein Klopfen an der Tür hinter ihm und seufzte resigniert, als Ewan hereingebeten wurde. Ewan machte es sich gemütlich, wie es seine Art war, und schaffte es auch, sich etwas von dem Abendessen abzuzweigen. Cameron sah zu, wie sein Cousin einen Schemel vor den Kamin zog und sich ihm gegenüber setzte.
    »Ich habe unten im Pub was Interessantes gehört«, sagte er ohne Einleitung.
    »Ach, wirklich?«, meinte Cameron missmutig.
    »Ja«, sagte Ewan mit einem Augenzwinkern. »Es war die fas-zinierende Geschichte von einem mittelalterlichen Laird, der sich durch nichts — nein, nicht einmal durch die Zeit — davon abhalten ließ, seiner großen Liebe zu folgen. Wollen Sie sie hören?«
    »Habe ich denn eine andere Wahl?«
    Patrick und Madelyn lachten und forderten Ewan auf, er solle weitersprechen. Cameron seufzte. Vielleicht würde er Ewans Ausführungen später in einigen Einzelheiten korrigieren, wenn Sunny wach war und ihm helfen konnte. Aber im Augenblick hielt er seine große Liebe im Arm, und die Zeit hatte sich dazu herabgelassen, sie beide am selben Ort zu umhüll m.
    Er konnte sich wirklich nicht beklagen.

33
    Sunny lehnte sich an die Seite von Camerons Wagen und sah zu, wie sein Flugzeug auf sie zurollte. Sie hatte sich in den letzten Wochen fast an den Anblick gewöhnt und war sogar ein paar Mal mit ihm nach London geflogen. Sie würde wohl nie eine flugbegeisterte Passagierin sein, aber vermutlich würde sie - wie Cameron es ihr prophezeit hatte - irgendwann an einen Punkt kommen, wo die Vertrautheit Gelassenheit hervorrief. Er konnte im Flugzeug einschlafen, noch bevor es die Startbahn verlassen hatte, und den ganzen Weg nach Süden über dösen, bis sie auf der Landebahn aufsetzten. Sie wusste das, weil sie ihn dabei beobachtet hatte — aber nur ein Mal. Das andere Mal hatte er sie den ganzen Flug mit einem verwunderten Gesichtsausdruck betrachtet, als könnte er nicht glauben, dass sie eingewilligt hatte, ihn zu heiraten.
    Aber wie hätte sie Nein sagen sollen? Er war vor ihr auf die Knie

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