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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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nicht im Haus eines Dörflers gelandet. Sie wandte den Kopf und blickte auf den in die Wand eingelassenen Kamin. Es war derselbe Kamin, vor dem sie auch gekniet hatte, um Breac Mac Cameron zu behandeln. Er lag nicht mehr da, also hatten sie ihn vielleicht schon beerdigt. Jetzt schlief dort eine junge Dienerin. Sunny betrachtete sie ein, zwei Augenblicke, dann merkte sie, dass sie nicht allein waren. Jemand bewegte sich in einem Sessel, der linker Hand vom Kamin stand.
    Sie holte tief Luft, dann blickte sie hinüber, um zu sehen, wer es war.
    Robert Francis Cameron Mac Cameron saß zurückgelehnt in diesem Sessel, die Arme über der Brust verschränkt und die Füße an den Knöcheln übereinandergeschlagen, und beobachtete sie. Er wirkte vollkommen erschöpft.
    Aber das tat seinem attraktiven Aussehen leider keinen Abbruch.
    Sie blickte auf seine Füße, denn wenn sie in sein Gesicht sah, bekam sie nicht nur etwas weiche Knie, sondern es war ihr, wie gesagt, auch ausgesprochen peinlich, splitternackt in seinem Bett zu liegen.
    Seine Füße steckten in ziemlich derben, aber durchaus funktionalen braunen Stiefeln. Sie sahen allerdings schon sehr abgetragen aus, so als verfüge er nicht über die Möglichkeit, rasch nach Inverness zu Marks & Spencer zu fahren, um sich ein neues Paar zu kaufen. Aus beiden Schäften schaute der Griff eines Messers heraus. Das war nichts, was sie nicht schon in Patricks Familie gesehen hätte, ebenso wenig wie die nackten Knie, die absolut unzureichend von einem grob gewebten Plaid bedeckt waren — einem sehr grob gewebten
    Plaid, muss man sagen, obgleich die Kleider der Camerons schöner waren, als zu erwarten gewesen wäre. Die Schlafkammer, in der sie lag, war schlicht und solide, und das Bett eigentlich ganz bequem. Vielleicht ging es den Camerons besser als den meisten anderen.
    Allerdings hatte sie nicht viel Erfahrung mit mittelalterlichen Lairds, die sich immer noch in ihrer mittelalterlichen Lebenswelt tummelten.
    Sie atmete tief und befreit auf, dann gestattete sie sich das Vergnügen, den Blick auf sein Gesicht zu richten. Dabei war sie alles in allem froh, dass sie lag.
    Er war einfach umwerfend - und das, obwohl sie mit dem Anblick gut aussehender Männer durchaus vertraut war. James MacLeod war ausgesprochen attraktiv, sein Cousin Ian war ebenfalls eine Augenweide. Und angesichts von Patrick MacLeod erschien einem das Wort prächtig blass. Sie hatte diese Gesichter nun über ein Jahr bewundert und sich daran gewöhnt, von perfekter männlicher Schönheit umgeben zu sein.
    Was war also der Grund dafür, dass sie Cameron Mac Cameron kaum ansehen konnte, ohne dass ihr die Spucke wegblieb?
    Das dunkle Haar reichte ihm bis zu den Schultern und umrahmte ein Gesicht, dessen Züge genau den Grad an Milde aufwiesen, um schön zu sein und nicht zu hart. Seine Augen waren so blau, dass sie ihre Farbe über die ganze Kammer hinweg erkennen konnte. Und sein Mund ... nun, der war einfach unglaublich. Fast war sie versucht, aus ihrem Lager zu kriechen, zu ihm hinüberzugehen und ihn zu berühren.
    »Ausgeschlafen?«
    Sie sah seinen amüsierten Blick. »Ich habe Fieber«, sagte sie schlagfertig. »Und leide an Wahnvorstellungen.«
    »Zweifellos«, sagte er lächelnd. Er gähnte herzhaft, rieb sich das Gesicht mit beiden Händen und schüttelte dann energisch
    den Kopf. Er stand auf und räkelte sich, dann kam er quer durchs Zimmer zu ihr. »Ich glaube, Ihr seid über den Berg. Ich muss mich jetzt meinem Tagwerk widmen.«
    »Warten Sie«, bat sie und setzte sich auf, das Leintuch bis zum Kinn hochgezogen. »Wohin gehen Sie?«
    Er blieb stehen und sah zu ihr herunter. »Nach draußen.«
    »Wo sind meine Kleider?«
    »Verbrannt.«
    Sie klappte den Mund wieder zu, denn der Unterkiefer war ihr heruntergefallen. »Wer hat sie mir ausgezogen?«
    Er lehnte sich an den Pfosten am Fußende des Betts und sah sie freundlich an. »Ich.«
    »Aber ...«
    »Ich habe Euch dabei nicht angesehen.«
    »Wirklich nicht?«, fragte sie überrascht.
    »Nun«, meinte er und dehnte das Wort ziemlich lange, »ich habe mir vielleicht ein, zwei diskrete Blicke gestattet.«
    Unerklärlicherweise wurde ihr unangenehm heiß. Sie hätte gern die Hände an die Wangen gelegt, aber dann hätte sie ihr Leintuch loslassen müssen, und das hätte nur die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, dass sie noch immer nichts am Leibe trug.
    Cameron nickte in Richtung einer Truhe in der Ecke. Darauf war ein Kleid ausgebreitet.
    »Das ist für

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