Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
Vom Netzwerk:
zu sagen, Robert Francis?«
    »Zum Teufel mit Euch«, stieß er hervor. »Und nennt mich nicht Francis.«
    Sie musste lächeln. »Wie werden Sie denn für gewöhnlich genannt? Wie hat Ihre letzte Hexe Sie angeredet?«
    »Sie sagte >Herr< zu mir oder >mein Laird<«, erwiderte er ohne nachzudenken. »Aber sie hat es jedes Mal mit einem teuflischen Gekicher gesagt, sodass sich einem stets die Nackenhaare aufstellten. Meine Cousins nennen mich Cameron, allerdings auch meine Feinde. So gesehen, könnt Ihr mich nennen, wie es Euch beliebt.«
    »Ich sollte Ihnen vielleicht öfter Kronen flechten«, meinte sie nachdenklich. »Es macht Sie ziemlich umgänglich. Vielleicht haben Sie heute Nacht aber auch nur besonders gut geschlafen.«
    »Mit einer Baumwurzel unter dem Hintern und Rinde, die mir in den Rücken piekste?«, knurrte er. »Nein, nicht besonders gut, obgleich ich Euch nicht für meinen Mangel an Bequemlichkeit verantwortlich mache.«
    Sie sah ihn erstaunt an. »Sie haben im Wald geschlafen?«
    »Wie hätte ich denn sonst Eure Tür bewachen können?« Er setzte sich anders hin, sodass seine Knie gegen ihren Rücken drückten. Sie lehnte sich zwar nicht zurück, aber immerhin berührte er sie, und sie suchte dennoch nicht blitzschnell das Weite. Sie musterte ihn währenddessen mit einem Blick, der grenzenloses Erstaunen ausdrückte.
    »Was ist?«, fragte er.
    »Sie haben meine Tür bewacht?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte er. »Ihr seid in meiner Obhut. Solange Ihr hier seid, werde ich alles tun, damit Ihr in Sicherheit seid.«
    »Oh«, murmelte sie. »Ich verstehe. Vielen Dank.«
    Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie das nicht von ihm erwartet hatte; allerdings war sie eine Hexe und war es vielleicht nicht gewohnt, dass man gut für sie sorgte.
    Ein Grund mehr für ihn, das zu tun.
    »Hat es heute Morgen irgendwelchen Ärger gegeben?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube, das Warnsignal, das Sie vor meiner Tür abgelegt haben, hat sich als ziemlich hilfreich erwiesen, auch wenn es grässlich ist.«
    »Um diesen Kerl wird keiner trauern«, sagte er in abschätzigem Ton. »Er hat schon ein paar andere Mädchen belästigt, deshalb war ich auch nicht weiter überrascht, ihn gestern an Eurer Tür zu sehen. Vielleicht war meine Reaktion ein wenig heftiger, als sie es im Normalfall gewesen wäre, aber ich kann nicht sagen, dass er das nicht verdient hätte.«
    Er spürte, wie sie erschauerte, aber sie sagte nichts weiter. Er selbst war zufrieden damit, hier auf der annähernd trockenen Wiese zu liegen und Sunshine Phillips beim Sortieren ihrer Kräuter zuzusehen. Es war nicht warm — schließlich war ja erst Frühling -, aber dennoch nicht unangenehm. Schließlich musste er allerdings seine Seitenlage aufgeben, und er legte sich auf den Rücken, wobei er vor Schmerz zusammenzuckte.
    »Habe ich Sie wirklich verletzt?«, fragte sie.
    »Meint Ihr denn im Ernst, ich würde es zugeben?« Er streckte sich vorsichtig aus. »Ihr seid gemeingefährlich.«
    »Ich war nicht absichtlich so brutal. Aber ich bin mit den Nerven ziemlich am Ende.«
    Das konnte er verstehen. Ihm war es an diesem Morgen ähnlich ergangen, nachdem er von seinem kurzen Streifzug nach Essbarem in seiner Küche hierher gekommen war und sie nicht im Haus angetroffen hatte. Als er sie dann endlich auf der Wiese draußen entdeckt hatte, musste er einfach ganz ruhig stehen bleiben und abwarten, bis sich sein Herz wieder so weit beruhigt hatte, dass er nicht mehr meinte, es müsse ihm gleich aus der Brust springen.
    Er seufzte so tief, wie es möglich war, ohne dass es ihm Schmerzen bereitete. Er musste sich etwas einfallen lassen, was sie anbelangte - über ihre grundlegenden Bedürfnisse und ihre Sicherheit hinaus. Entweder musste er sie dorthin zurückbringen, wo sie hingehörte, oder er musste sie ganz für sich haben. Letzteres würde leider seine Sorge um sie nur noch verschlimmern. Und in Anbetracht dessen, dass sie nicht die Seine werden konnte, sollte er sich besser Gedanken darüber machen, wie er sie nach Hause bringen konnte.
    Aber vielleicht musste das ja nicht gleich sein. Vielleicht würde er den Tag mit ihr verbringen und dann ein für allemal zu dem Schluss kommen, dass sie nicht für ihn bestimmt war.
    Allerdings setzte er keine große Hoffnung darauf, dass das tatsächlich geschehen würde.
    Er seufzte wieder, so tief er es wagte, dann schloss er die Augen. »Sagt mir Bescheid, wenn jemand kommt.«
    »Wen erwarten Sie

Weitere Kostenlose Bücher