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Der Schatten erhebt sich

Der Schatten erhebt sich

Titel: Der Schatten erhebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hatte immer noch die Stirn, zu sagen: »Nur weil ich mußte, Loial. Nur weil ein närrischer Mann glaubt, er könne mein Leben so beeinflussen, wie es seiner Absicht entspricht. Sonst hätte ich das nicht getan. Das mußt du mir glauben.« »Ist es dir denn gleich, daß sie dich hinters Licht geführt hat?« wollte Perrin wissen, und Loial schüttelte traurig den mächtigen Kopf.
    »Ogier halten immer ihr Wort«, sagte Faile. »Und Loial wird mich zu den Zwei Flüssen bringen. Oder wenigstens zum Wegetor in Manetheren. Ich möchte gern die Zwei Flüsse kennenlernen.« Loial richtete sich zu voller Größe auf. »Aber das bedeutet ja, daß ich Perrin trotzdem helfen kann. Faile, warum hast du das nicht gleich gesagt? So etwas fände nicht einmal Faelar noch lustig.« In seinem Tonfall lag eine Andeutung von Ärger. Es gehörte schon einiges dazu, den Zorn eines Ogiers zu erregen.
    »Wenn er mich darum bittet«, sagte sie entschlossen. »Das war ein Teil deines Versprechens, Loial. Nur du und ich, es sei denn, jemand anders bittet mich darum, mitgenommen zu werden. Er muß mich darum bitten.« »Nein«, sagte Perrin zu ihr, während Loial den Mund noch nicht aufbekam. »Nein, ich bitte dich nicht. Lieber reite ich von hier nach Emondsfeld. Oder ich laufe! Also kannst du deine idiotische Idee gleich aufgeben. Loial austricksen und versuchen, dich in etwas hineinzudrängen, wo du nicht... erwünscht bist.« Ihre Ruhe machte nun dem Zorn Platz. »Und bis du ankommst, haben Loial und ich bereits die Weißmäntel erledigt. Es wird alles vorbei sein. Bitte mich gefälligst darum, du amboßköpfiger Grobschmied! Bitte nur, und du kannst mit uns kommen.« Perrin beherrschte sich mühsam. Es gab keine Möglichkeit, sie mit irgendwelchen Argumenten zu überzeugen, aber bitten würde er sie nicht darum. Sie hatte recht: Er würde Wochen brauchen, um die Zwei Flüsse zu Pferde zu erreichen. Durch die Wege könnten sie dagegen in zwei Tagen dort sein. Aber sie darum bitten? - Nein! Nicht, nachdem sie Loial so hereingelegt hat und mich einfach übertölpeln wollte! »Dann gehe ich eben allein durch die Wege nach Manetheren. Ich werde euch beiden folgen. Ich bleibe weit genug zurück, um nicht zu euch zu gehören, so daß Loial seinen Eid nicht brechen muß. Du kannst nicht verhindern, daß ich euch folge.« »Das ist gefährlich, Perrin«, sagte Loial besorgt. »In den Wegen ist es dunkel. Wenn du eine Biegung verfehlst oder zufällig die falsche Brücke überquerst, bist du für immer verloren. Oder, bis Machin Shin dich erwischt. Bitte sie, Perrin. Sie sagte, daß du mitkommen könntest, wenn du willst. Bitte sie darum.« Die tiefe Stimme des Ogiers zitterte, als er den Namen Machin Shin erwähnte, und Perrin lief es auch kalt den Rücken hinunter. Machin Shin. Der Schwarze Wind fraß Seelen auf, das wußte Perrin sehr genau. Nicht einmal die Aes Sedai wußten genau, ob es ein Schattenwesen oder aus dem Verfall der Wege selbst hervorgegangen war. Machin Shin war der Grund, warum man sein Leben riskierte, wenn man die Wege benützte, so behaupteten die Aes Sedai. Doch Perrin brachte es fertig, ein ausdrucksloses Gesicht zu machen und mit ruhiger Stimme zu sprechen. Ich will versengt werden, wenn ich ihr die Genugtuung gestatte, daß ich nachgebe. »Ich kann nicht, Loial. Und ich werde es auf keinen Fall tun.« Loial verzog das Gesicht. »Faile, es wird gefährlich für ihn, wenn er uns zu folgen versucht. Bitte gib doch nach und laß ihn... « Sie unterbrach ihn abrupt. »Nein. Wenn er schon zu stur ist, um mich darum zu bitten, warum sollte ich dann nachgeben? Warum soll ich mich darum scheren, wenn er dort verlorengeht?« Sie wandte sich Perrin zu. »Du kannst ja nahe bei uns bleiben. So nahe es notwendig ist, aber es muß klar sein, daß du uns lediglich folgst. Du wirst mir wie ein Hündchen hinterherlaufen, bis du mich bittest. Warum tust du es nicht?« »Sture Menschen«, knurrte der Ogier. »Übereilt und stur, selbst wenn einen die Hetzerei direkt in ein Hornissennest führt.« »Ich würde gern heute noch abreisen, Loial«, sagte Perrin, wobei er es vermied, Faile anzusehen.
    »Es ist am besten, schnell abzureisen«, stimmte ihm Loial zu, wobei er das Buch auf dem Tisch bedauernd beäugte. »Ich denke, ich kann meine Notizen auch unterwegs überarbeiten. Das Licht weiß, was ich alles versäume, wenn ich nicht bei Rand bleibe.« »Hast du mich verstanden, Perrin?« wollte Faile wissen.
    »Ich werde mein Pferd holen und ein

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