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Der Schattenbund 01 - Das Herz von Myrial

Der Schattenbund 01 - Das Herz von Myrial

Titel: Der Schattenbund 01 - Das Herz von Myrial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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jüngeren Wissenshüter würden von ihrer Klugheit und Erfahrung profitieren können – und ich werde den Archimandriten so lange quälen, bis er ihr einen Platz zugesteht.
    »Veldan? Hast du den Verstand verloren? Du willst tatsächlich einen Uneingeweihten – einen tatterigen, alten Menschen – mit nach Gendival bringen?«
    Veldan erstarrte. »Halt den Mund, Elion – wer hat dich um deine Meinung gebeten? Aber ich finde, es ist typisch für dich, dass du meine persönlichen Gedanken belauschst, ungehobelter Fiesling, der du bist! Ich übernehme dafür die volle Verantwortung – nicht, dass du dazu überhaupt in Betracht kämest. Was hast du plötzlich an Menschen auszusetzen? Du bist selbst einer – oder zumindest warst du einer, als ich dich zuletzt gesehen habe, und deine Partnerin ebenfalls -«
    »Wage es keinesfalls, Melnyth hineinzuziehen!«
    »Dann mach du meine Freunde nicht schlecht! Toulac ist meine Freundin, und sie ist nicht im Mindesten tatterig, das kannst du mir glauben. Ich täusche mich nicht in ihr, das weiß ich genau. Sie verdient es, nach Gendival gebracht zu werden. Sie ist eine empfangende Telepathin, und, wenn sie auch noch nicht gelernt hat zu senden, so kommt sie dennoch als Mitglied in Frage. Sie hat mir das Leben gerettet. Und ich schwöre, dass man ihr unser Geheimnis anvertrauen kann. Sie ist empfindsam und klug und im Kriegshandwerk erfahren. Sie kennt die Lage hier viel besser als wir. Sie hat uns aufgenommen und beschützt und verdient es nicht, belogen zu werden. Außerdem hat sie Kaz längst gesehen. Sie wird also schon herausgefunden haben, dass wir nicht aus dieser Gegend kommen! Es ist für uns sicherer, wenn wir sie einweihen – und außerdem schulde ihr ich das und noch viel mehr.«
    »Veldan hat Recht«, mischte Kaz sich ein, der gerade vom Fressen zurückgekehrt war und nun das Loch ausfüllte, wo vorher die Tür gewesen war. »Sie ist vielleicht nicht mehr die Jüngste, aber sie wird einen wunderbaren Wissenshüter abgeben. Jedenfalls eher als ein paar feige Jammerlappen, die ich so kenne«, knurrte er. »Wann bist du eigentlich gekommen?«
    »Gerade eben. Gerade rechtzeitig, um Veldan bei ein paar Gedanken zu ertappen, die sowohl unvorsichtig als auch unklug sind.«
    Veldan ballte die Fäuste. »Das geht nur mich etwas an!« fauchte sie. »Was willst du überhaupt?«
    Elion bemühte sich um einen versöhnlichen Tonfall. »Ist Thirishri bei euch?«
    »Nein. Sie wollte hierher kommen, sobald sie die Sägemühle ausgekundschaftet hat, aber sie ist bisher nicht aufgetaucht.«
    »Würdet ihr versuchen, Kontakt mit ihr aufzunehmen? Ich kann sie anscheinend nicht erreichen, egal, was ich tue, und das macht mir Sorgen.«
    »Ach, ich würde mir um Thirishri keine Gedanken machen. Ich meine, was kann einem Luftgeist schon geschehen? Sie müssen so etwas wie unzerstörbar sein. Wahrscheinlich ist sie nur mit etwas beschäftigt.«
    »Aber wir wollten diesen Blank aus dem Hinterhalt überfallen und -«
    »Ihr wolltet was?« Veldan war, als habe er sie mit der Schaufel geschlagen. »Einen Hinterhalt? Auf dem Bergpfad? Mit anderen Worten, ohne mich und Kaz?«
    »Also – ja.« Elion klang mit einemmal misstrauisch.
    Das bittere Gefühl des Verrats wallte in Veldan auf, das rasch in heißen Zorn überging. »Du traust mir also nichts mehr zu, hab ich recht?« fuhr sie ihn an. »Du denkst, ich tauge zu nichts, stimmt’s? Dass ich wieder versage! Du Bastard! Wie kannst du es wagen! Du kommst einfach daher stolziert, eignest dir meine Mission an, und dann willst du mich auch noch von allem ausschließen …«
    »Nein, das ist nicht wahr«, entgegnete Elion hastig. »Nimm doch Vernunft an, Veldan! Du bist auf der anderen Seite dieses verdammten Gebirges, und Blank will gerade, mit seinem Gefangenen die Sägemühle verlassen – wie könntest du überhaupt rechtzeitig hier sein? Das hat nichts mit einem Versagen deinerseits zu tun, das schwöre ich. Und es wird noch andere Missionen für dich geben.«
    »Aber Thirishri hat mir gesagt, ich soll hier bleiben!«, schrie Veldan. »Wenn sie mir stattdessen davon erzählt hätte, hätte ich es vielleicht noch schaffen können -«
    »Lass gut sein, Mädchen«, fuhr Toulac laut dazwischen und unterbrach Veldans gedankliche Tiraden. Sie hatte der Auseinandersetzung also zugehört. »Du weißt, dass er Recht hat. Selbst mit Kazairls Geschwindigkeit wäre es eine undankbare Aufgabe, den ganzen Weg rechtzeitig zurückzulegen. Und selbst wenn ihr

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