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Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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zuckte mit der Schulter, hüpfte aus dem Feuer heraus und ließ sich auf der Kamineinfassung nieder. »Ach«, seufzte sie, »seit Stunden ist mir zum ersten Mal warm.«
    »Lügnerin«, rief Veldan herzlich. »Du sitzt doch zu Hause den ganzen Tag im Feuer.«
    »Aber ich war eben nicht zu Hause. Bailen, Dessil und ich haben mit dem Altgedienten Maskulu gesprochen, und du weißt, wie kalt und feucht es in diesen unterirdischen Behausungen ist.«
    Veldan hatte, als die Phönix ihren ungewöhnlichen Auftritt begann, sofort den Verdacht, dass eine Verschwörung im Gange war. Jetzt war sie sicher. Sie kniete sich so nah es ging neben die glühende Besucherin. »Und was habt ihr da unten getan?«, fragte sie leise. »Im Großen und Ganzen gilt der Altgediente Maskulu nicht als besonders gastfreundlich.«
    Vaure beugte sich dicht zu Veldan und blies ihr ihren heißen Atem ins Gesicht. Obwohl sie sich unterhielten, zeigten sie die Körperhaltung von Verschwörern. »Maskulu findet, dass Cergorn sich wie ein Arschloch benimmt, wenn du den Ausdruck verzeihst. Und da ist er nicht der einzige, Veldan. Du und Kaz und Elion werdet eine Menge Leute finden, die auf eurer Seite stehen, wegen der Art und Weise, wie man euch behandelt.«
    »Ha!«, fuhr Kaz frohlockend dazwischen. »Es wird Zeit, dass Pferdearsch auch mal zur Rechenschaft gezogen wird.«
    Elion, der das gerade noch für Ailie übersetzt hatte, setzte sich dicht neben die Phönix. »Das ist alles schön und gut«, sagte er. »Schon viele Leute waren in der Vergangenheit unzufrieden mit Cergorn, aber alles, was sie getan haben, war, in der Ecke zu hocken und zu murren.«
    »Diesmal nicht.« Vaures Augen glitzerten. »Dies ist das erste Mal, dass ein Altgedienter unmittelbar beteiligt ist. Und da ich eben mit ihm gesprochen habe, bin ich ziemlich sicher, dass mehr an der Sache dran ist, als wir wissen. Maskulu will euch und die Menschen, die ihr hierher gebracht habt, in Sicherheit bringen, und …«
    »Moment mal«, brauste Veldan auf. »In Sicherheit? Das geht ein bisschen zu weit, oder? Ich meine, Cergorn mag ja furchtbar wütend auf uns sein und er führt sich vielleicht auf wie die Axt im Wald, aber er wird uns kaum etwas antun.«
    Vaure schüttelte ihr Gefieder. »Du hast vermutlich Recht, aber wie ich schon sagte, da ist mehr im Gange, als wir ahnen. Und was es auch ist, ich glaube nicht, dass Maskulu euch darin verwickelt sehen will. Während wir uns unterhalten, werden gerade eure Menschenfreunde aus dem Gasthof fortgeschafft, und ich bin hier, um euch aus dem Quartier herauszubringen. Wenn Cergorn morgen nach euch schickt, wird er eine kleine Überraschung erleben.«

 
     
    Während der Mann, den Aliana jetzt als Hauptmann Galveron kannte, mit seinen Soldaten und dem Bergmann fortging, um aus der Waffenkammer zu holen, was sie brauchten, wurde ihr und ihrer Diebesbandes die Küche als Betätigungsfeld zugewiesen. Es war so enttäuschend. Da fand man sich mitten auf feindlichem Gebiet wieder, das eine wahre Schatzgrube mit vielerlei kostbarer Beute darstellte, und nun standen sie da und mussten sich unter den strengen Augen des Schützen Corvin dem Befehl beugen, Lebensmittel zusammenzupacken.
    Bevor ihnen diese Anweisung erteilt worden war, hatte die Bande Aliana zunächst dazu berufen, den Hauptmann zu umgarnen. Mit dem unschuldigsten Gesicht, das ihr möglich war, hatte sie die Dienste ihrer Gruppe angeboten, um bei der Durchsuchung der Zitadelle nach Nützlichem zu helfen, aber Galveron hatte sie nur mit einem missbilligendem Blick bedacht. »Im Augenblick ist es kaum angebracht, etwas über dich und deiner Freunde Herkunft erfahren zu wollen«, hatte er gesagt, »oder dich zu fragen, ob ihr bei der Opferung gewesen seid …«
    »Ja, wir waren dort!«, unterbrach ihn Aliana scharf.
    Galveron verschränkte die Arme und legte den Kopf auf die Seite. »Ach, tatsächlich. Wenn das so ist, was waren die letzten Worte des Hierarchen, bevor er starb?«
    »Äh … wir waren nicht nah genug, um ihn zu verstehen«, improvisierte sie geschickt. »Wir standen ganz hinten. Darum konnten wir überhaupt entkommen und uns verstecken, als die verdammten Ungeheuer kamen.«
    »Ich verstehe. Es war doch gut, dass der Scheiterhaufen so hoch aufgeschichtet war. Wenn du schon nichts hören konntest, so hast du doch wenigstens Zavahl sterben sehen.«
    »Oh ja, das sahen wir ganz gut.«
    »Wirklich?«, fragte Galveron. »Also, nur als zukünftigen Hinweis, falls du diesen Sack Lügen

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