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Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Aufrührer kein Platz war. Wie oft hatte Veldan schon als Kind die Geschichte von Amaurn dem Abtrünnigen gehört, die als abschreckendes Beispiel und zur Warnung aller erzählt wurde.
    »Kopf hoch, Boss.« Wie immer munterte Kaz sie auf. »Der Wettbewerb um die Anführerschaft findet jetzt statt, und ganz gleich, was wir tun, es gibt keinen Grund, sich vor Sorge zu zerfleischen. Wir brauchen uns nur darum zu kümmern, dass wir auf der Siegerseite landen.«
    Elion nickte. »Kaz hat Recht. Und es scheint mir genügend Unmut gegen Cergorn zu geben, um die Seite der Verschwörer sehr stark zu machen.«
    Der Feuerdrache fuhr überrascht in die Höhe. »Elion? Du sagst, dass ich Recht habe? Bist du sicher, dass es dir gut geht?«
    Elion grinste. »Aber gewöhne dich nicht an diese Vorstellung.«
    »Schsch.« Obgleich sie sich in Gedanken unterhielten, legte Veldan in altmodischer Manier einen Finger an die Lippen. Sie spähte durch einen Vorhangspalt. »Es geht los. Sie spricht mit Endos.«
    Im Schein der Glimmer auf beiden Seiten der Haustür war Ailie gut zu sehen, wie sie lachte und mit dem Wachmann scherzte. Sie hielt ihm den Korb hin. »Bitte sehr«, sagte sie, und ihre Stimme klang hell in der abendlichen Stille. »Dieser undankbare Haufen da drinnen meint, sie hätten schon gegessen, und ich habe nicht die Absicht, meine ganze Arbeit vergammeln zu lassen. Da sind noch jede Menge Pasteten im Korb. Warum rufst du nicht eben deinen Kameraden, und ihr beide teilt sie euch?«
    Endos, der sich den Mund schon vollgestopft hatte, gab ein paar unverständliche Laute von sich, die in etwa besagten, dass sein Kamerad den Posten nicht verlassen dürfe und seinetwegen sowieso zur Hölle fahren könne. Ailie blieb unbeeindruckt. »Ich gehe einfach und hole ihn, einverstanden?«, sagte sie gut gelaunt und tänzelte um die Hausecke, während sie den Korb umsichtig stehen ließ. Einen Moment später kehrte sie mit Trinn zurück. Er sträubte sich sehr, seinen Posten zu verlassen, doch Ailie hatte ihn beim Arm genommen und trieb ihn mit einer Woge fröhlichen Geschnatters vor sich her, in der jeglicher Widerspruch unterging. »Ach, sei doch nicht albern«, schalt sie. »Es dauert nur einen Augenblick. Du nimmst dir heraus, was du möchtest, und gehst sofort wieder zurück.«
    Veldan ließ den Vorhang los. »Lasst uns gehen.«
    Die vier Wissenshüter schlichen durch die Hintertür hinaus, rannten sofort zwischen die Bäume und hasteten ohne anzuhalten weiter, um in kürzester Zeit möglichst weit zu kommen, damit nicht Trinn zurückkehrte und noch Vaures Gefieder zwischen den Bäumen leuchten sehen konnte. Eile und Lautlosigkeit waren kaum vereinbar, wenngleich beides notwendig war, zumal an einem so stillen Abend jedes unerwartete Geräusch aus dem Wald den Verdacht der Wachen erregen musste. Deshalb mussten sie vorsichtig auftreten, besonders der Feuerdrache mit seinem Umfang und Gewicht. Doch Kaz hatte während seiner Jahre als Wissenshüter zwangsläufig gelernt, sich heimlich fortzubewegen, und in dem Eichenhain gab es wenig Unterholz, das ihn behinderte. Die Entflohenen stahlen sich durch den Wald, hielten sich immer bergauf, bis sie fast auf der Höhe waren und den beleuchteten Pfad zwischen dem Dorf und der Siedlung meiden konnten. Sie erwarteten, dass ihre List im nächsten Moment auffliegen und hinter ihnen Alarm geschlagen würde, doch die Nacht blieb ruhig und still, und je weiter sie sich vom Kern der Siedlung entfernten, desto besser stand es um die Aussicht, die Behausung des Gaeorn unentdeckt zu erreichen.
    Hastig gingen sie talaufwärts und folgten der Hügelflanke weit oberhalb des Seeufers. Sie wollten keinen Glimmer benutzen, um den Weg zu beleuchten. Vaures Gefieder war schon Wagnis genug, auch wenn sie vereinbart hatten, dass die Phönix, sobald es Anzeichen für Verfolgung gäbe, sich in einer anderen Richtung absondern würde, um die Verfolger abzulenken. Bis dahin begnügten sie sich mit dem Licht, das Vaure abstrahlte, und notfalls konnten sie sich mit Kazairls Nachtsicht verbinden.
    Der Eingang zu Maskulus unterirdischer Wohnung befand sich am Rand der Agentensiedlung oberhalb der schilfbewachsenen Landzunge, die den oberen und den unteren See voneinander trennte. Hier begann sich das Gesicht der Landschaft zu verändern, die bewaldete Hügelkette verwandelte sich in steile Felsspitzen, wo Ebereschen und Dornbüsche wuchsen und verkrüppelte, vom Wind gebeugte Nadelbäume an Felskanten und in Spalten ein

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