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Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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nicht, was sie in der Hand hält, nicht mehr als irgendein anderer Hierarch.«
    Zavahl zögerte. »Meinst du, ich sollte zurückgehen?«, fragte er, und der brennende Scheiterhaufen stand ihm deutlich vor Augen.
    Aethon verstand seine Angst. »Noch nicht«, antwortete er, »und nicht allein. Um diese Katastrophe zu überwinden, braucht es mehr als dich, Zavahl. Ob es nun mit Cergorns Auffassung von Geheimhaltung übereinstimmt oder nicht, wir werden aus den besten Köpfen des Schattenbundes eine Gruppe auswählen müssen …«
    Er wurde jäh unterbrochen, weil jemand die Tür öffnete, und zog sich ohne Umschweife zurück. Mit unerwarteten Besuchern fertig zu werden, war Sache dieses Menschen.
     
    Toulac erkannte Zavahl kaum wieder. Verschwunden war der prunkvolle Mantel des allmächtigen Hierarchen, verschwunden war das weiße Opfergewand. Er sah aus wie ein völlig anderer Mensch, bekleidet mit der nützliche Alltagskluft eines gemeinen Mannes. Ailie hatte ihm in etwa das Gleiche gebracht wie Toulac: dunkle, robuste Hosen, ein warmes Hemd und eine schwere wollene Jacke. Sogar einen Gürtel und Stiefel hatte sie ihm beschafft. Wie Toulac ihn so ansah, vermutete sie, dass die Verwandlung weitreichender war als ein Kleiderwechsel. Verschwunden war auch die verschlossene Miene und das unbestimmbare Gehabe der Einsamkeit, das er stets an den Tag gelegt hatte. Er wirkte viel gelöster, viel zuversichtlicher und sicherer. Er war nicht mehr der verbitterte, ängstliche, getriebene Mann, den sie gekannt hatte.
    Myrial im Waschzuber! Was ist mit dem passiert? Kann ich das auch ausprobieren?
    Dann fiel ihr Ailies lebhafte Anteilnahme ein, und sie sperrte verblüfft den Mund auf.
    Mich laust der Affe! Erzähl mir nicht, dass du sie rangelassen hast. Ei, ei, wer hätte das gedacht?
    Zavahl, der bei ihrem Eintreten so getan hatte, als würde er gerade aufwachen, stand munter aus seinem Sessel am Kamin auf. »Was tust du hier? Bringst du Neuigkeiten?«
    Toulac zuckte die Achseln. »Von wem soll ich die haben? Außer dem Wachposten vor der Tür habe ich keine Menschenseele gesehen, seit Ailie mir das Mittagessen gebracht hat.«
    Er seufzte. »Ich wünschte, sie würde sich beeilen und zurückkehren.«
    »Wer?«
    »Ailie.« Zavahl fiel es plötzlich schwer, Toulacs Blick zu begegnen. »Sie ist weggegangen, um Veldan zu suchen.«
    Toulac fiel eine Last von den Schultern. »Dem Himmel sei Dank dafür. Es ist zwar gemütlich hier, aber mir wäre sehr viel wohler zumute, wenn wir die anderen bei uns hätten.«
    »Da bist du nicht die Einzige. Komm und setz dich ans Feuer«, sagte Zavahl und geleitete sie an den Kamin.
    »Danke.« Sie zog sich den Schaffellmantel aus, und Zavahl riss erstaunt die Augen auf, als er das festgebundene Schwert sah. »Hilfst du mir, bitte?«, bat sie ihn leise. »Ich musste es an Affengesicht vorbeischmuggeln, aber ich mag meine Waffen nicht irgendwo haben, wo sie nicht griffbereit sind. Wir werden es brauchen, falls wir fliehen wollen, und darüber wollte ich mit dir sprechen. Natürlich habe ich da noch nicht über Ailie Bescheid gewusst«, fuhr sie fort und brachte das Schwert an seine übliche Stelle. »Da sie gegangen ist, um Veldan zu finden, tun wir besser daran, hier zu warten, bis sie wiederkommt.«
    Zavahl nickte. »Du hast Recht. Aber ich bin jedenfalls froh, dass du jetzt hier bist. In unserer Lage sind zwei besser als einer. Zumindest brauchen wir nicht herumzusitzen und alleine zu warten.«
    Toulac starrte ihn an. Wenn er jetzt die Flügel ausgebreitet hätte und aus dem Fenster geflogen wäre, sie hätte nicht überraschter sein können. »Wer bist du, und was hast du mit dem echten Zavahl angestellt?«
    Er blickte sie finster an. »Da du schon davon anfängst: Du bist auch freundlicher, als ich dich in Erinnerung hatte.«
    »Ja, wahrscheinlich«, gab sie zu. »Daran siehst du, wie sehr sich die Umstände geändert haben.«
    »Meine allerdings«, sagte Zavahl schief lächelnd. »Deine Freundin hat dir von dem Drachen erzählt, nicht wahr? Nun, er und ich haben uns lange unterhalten. Mir scheint, dass nichts in dieser Welt so ist, wie ich geglaubt habe.«
    In dem Moment klopfte es laut an die Tür. »Was zum Teufel …?«, murmelte Toulac und griff unwillkürlich an ihr Schwert. Sie war auf halbem Weg zur Tür, als sie geöffnet wurde. Herein kam ein großer Otter, wie sie schon am Morgen einen gesehen hatte.
    »In Myrials Namen, was ist das?«, rief Zavahl mit erstickter Stimme.
    Toulac

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