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Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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anderen drei gingen die Treppe hinauf. Ich hörte nur Summen und Schläge, dann einen schrecklichen Schrei. Danach war alles wieder still. Die beiden Dierkane, die unten vor den Türen standen, gingen nach draußen und flogen weg. Vater kam herausgelaufen, hinter ihm die Schankgäste. Als wir alle die Treppe hinaufgerannt waren, fand sich kein Anzeichen, dass sie in Toulacs Kammer gewesen waren, aber ich bin sicher, dass sie bei Zavahl gewesen ist, weil wir ihren Mantel bei ihm fanden. In der Wand war ein großes Loch, wo das Fenster gewesen war. Dessil lag bewusstlos auf dem Boden, aber Zavahl und Toulac waren fort.«
    »Dessil!« Vaure schrie auf. »Wo ist er jetzt? Wie geht es ihm?«
    Bailen sprach Vaures Fragen für Ailie laut aus, und sie antwortete mitleidig: »Es tut mir Leid, aber ich weiß es nicht. Die Heiler sind jetzt bei ihm. Er war noch am Leben, als ich gegangen bin, aber es sah nicht gut aus.«
    »Das Dierkangift soll nur lähmen, nicht töten«, sagte Elion, »aber das gilt, wenn sie nur einmal stechen. Dessil ist ziemlich klein, und das macht es schlimmer.«
    »Ich werde sofort zu ihm gehen.« Ohne eine Antwort abzuwarten sauste Vaure aus der Höhle.
    Maskulu bäumte sich auf, vor Aufregung hob er die Hälfte seines langen Körpers in die Höhe. »Dierkane!«, fauchte er. »Die Alvai sind also dafür verantwortlich. Worauf will Skreeva hinaus?«
    »Du meinst, du weißt es nicht?«, fragte Kaz überrascht. »Sie gehört nicht zu eurem Verein?«
    »Ganz sicher nicht. Die Alvai behalten ihre Absichten immer für sich.«
    »Es ist unwichtig, ob sie dazugehört oder nicht«, sagte Veldan. »Jemand wird sie befragen müssen. Wir müssen Toulac und Zavahl zurückholen, und im Augenblick wissen wir nicht einmal, in welche Richtung sie verschwunden sind.«
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Maskulu grimmig. »Ich werde eine Erklärung von Skreeva bekommen, oder ich werde ihren Kopf zwischen meinen Kiefern knacken wie eine Nuss.«
    »Das wäre genau das Richtige«, schnaubte Kaz. »Wie soll sie uns denn mit einem zermalmten Schädel irgendetwas sagen können? Und wie willst du das anstellen, ohne dass Cergorn davon erfährt? Im Augenblick steht Skreeva, weil sie Dierkane eingesetzt hat, unter Verdacht, aber du nicht. Wenn du wirklich diesen Aufstand durchziehen willst, musst du dich frei bewegen können, wenigstens fürs Erste.«
    »Und genau das können wir nicht«, wandte Veldan bitter ein. »Da Toulac und Zavahl entführt wurden, werden sie als Erstes bei uns suchen. Wenn Cergorn erst einmal entdeckt hat, dass wir nicht mehr da sind, wird er entweder denken, dass wir auch entführt wurden, oder er verdächtigt uns, mit Skreeva im Bunde zu stehen. Wahrscheinlich haben sie schon angefangen, nach uns zu suchen. Spätestens dann gelten wir als flüchtig.« Sie rieb sich müde über das Gesicht. »Warum sind wir bloß nicht dort sitzen geblieben? Jetzt sind wir in unseren Möglichkeiten noch mehr eingeschränkt als vorher. Und wie sollen wir Toulac und Zavahl jetzt finden? Was können wir tun?«
    »Wir werden sie zurückholen«, sagte jemand ruhig, aber entschieden. »Das ist es, was wir tun können.«
    Aus dem dunklen Tunneleingang kam eine einzelne Gestalt hervor. Veldan stockte der Atem, als sie Hauptmann Blank erkannte.

 
     
    Was gäbe ich nicht für ein heißes Bad, ein riesiges Frühstück und einen langen, ungestörten Schlaf.
    Da Gilarra wusste, dass es keine Möglichkeit gab, eines dieser Dinge zu bekommen, befahl sie sich energisch, nicht mehr daran zu denken.
    Sei einfach dankbar, dass du dein Volk über eine weitere Nacht gerettet hast.
    Ein Schauder durchlief die Hierarchin. Wie nah sie vor einer Katastrophe gestanden hatten! Wäre Galverons Sprengpulver nicht gewesen, könnten sie jetzt alle tot sein, und diese Bestien würden ungehindert in Myrials Tempel wüten.
    Nicht dass Myrials heiliger Tempel je wieder derselbe sein würde. Traurig blickte Gilarra auf den Haufen Steinschutt, der die Treppe verstopfte, seit sie die oberen Stockwerke eingerissen hatten. Die prunkvollen, verschwenderischen Gemächer, die dem Hierarchen zustanden, gab es nicht mehr. Und sie war nicht einmal richtig eingezogen.
    Beklag dich darüber bei den Familien der Toten und Verwundeten und sieh, wie viel Verständnis du dafür erntest.
    Damit die Bergmänner Lunte und Sprengpulver auslegen konnten, waren die Soldaten gezwungen gewesen, einen Großangriff durchzuführen und die Eindringlinge für eine Weile von der Treppe

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