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Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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verdrehten die Augen zum Himmel – »heißen Tag und Erla. Das ist Gelina, und das Alestan, Alianas Bruder. Und das ist Packrat.« Er sah Gilarra flehentlich an. »Seine Klugheit hat uns gestern allen das Leben gerettet.«
    »Sieh an«, erwiderte Gilarra kalt und betrachtete ungläubig die anrüchige Gestalt, die ihr unsicher grinsend einen Haufen schwarzer, faulender Zähne zeigte. »Das musst du mir bei Gelegenheit genauer erzählen.«
    Im Hintergrund sah sie, wie Agella ihr Lachen hinter einer Hand verbarg, was ihre Laune keineswegs besserte.
    Obgleich der junge Alestan vor Schmerzen grau war, trat er hervor und machte eine schickliche Verbeugung.
    »Verehrte Hierarchin, ich kann gar nicht ausdrücken, wie dankbar wir sind, am Ende doch noch Zuflucht unter den Geretteten unserer Stadt gefunden zu haben.« Seltsamerweise konnte Gilarra kaum den Blick von Packrat losreißen, doch dann nahm sie sich zusammen.
    »Ich hoffe, ihr werdet es hier bequem haben – jedenfalls so bequem wie alle anderen.«
    Alestan zögerte offensichtlich. »Herrin? Geht es meiner Schwester gut? Wo ist sie?«
    Galveron kam der Hierarchin zuvor. »Mach dir keine Sorgen. Die Heilerin sagt, sie ist bald wieder auf den Beinen. Sie war nur unterkühlt und erschöpft, und jetzt schläft sie sich aus.« Er lächelte die Diebesbandes beruhigend an. »Nach dem, was die Heilerin erzählt, ist Aliana so etwas wie eine Heldin. Sie hat nicht nur das Sprengpulver sicher herübergeschafft, sondern auch eine der Bestien mit nichts weiter als einem Messer getötet. Besser, ihr fallt nicht alle zusammen dort ein, sonst zieht Kaita mir das Fell ab. Aber wenn du, Alestan, zu ihr gehen möchtest, dann hat sie sicher nichts dagegen. Dann kann sie sich deinen Arm ansehen. Die anderen können sich in der Zwischenzeit hier einrichten, und wenn du zurückkommst, kannst du ihnen erzählen, wie es ihr geht.«
    »Ganz recht«, sagte Gilarra und sah die Gelegenheit zur Flucht. »Wir zeigen dir den Weg. Danach, Galveron, werden wir beide uns unterhalten.«
     
    Galveron konnte nichts anderes tun, als einzuwilligen, aber er sah dem Gespräch mit Beklommenheit entgegen. Er fühlte sich hin und her gerissen zwischen seiner Treuepflicht gegenüber der Hierarchin und seinem Versprechen gegenüber Aliana. Er war sich darüber klar, dass es seine Pflicht wäre, die Hierarchin über die Diebesbande aufzuklären, aber wie durfte er sie verraten, nachdem er ihnen versprochen hatte, sie zu schützen? Erst recht nachdem Aliana solchen Mut bewiesen und ihren Teil der Abmachung gehalten hatte. Als sie zum Wachraum gingen, konnte er Alestan nicht in die Augen sehen.
    Kaita hieß Alianas Bruder willkommen, erklärte, sein Arm sei gebrochen, und gab seinen Bitten nach, zuerst die Schwester sehen zu dürfen. Sie brachte ihn zu dem Bett in der Ecke. Gilarra nahm derweil eine Lampe von der Wand und drängte Galveron durch die hintere Tür des Wachraums, durch die auch das Ungeheuer mit Zavahl verschwunden war. Sobald sie in dem einsamen Tunnel waren, der zu den Zehnthöhlen führte, bedeutete sie ihm, stehen zu bleiben, und setzte die Lampe auf einen Sims.
    »Und jetzt will ich erfahren, was hier vorgeht«, begann sie. »Wer sind die Streuner, die du aufgelesen hast? Warum tragen sie Soldatenröcke? Wo waren sie, als wir bei der Zeremonie angegriffen wurden? Jedenfalls nicht unter uns, wie es scheint. Und warum hast du das Mädchen geschickt, anstatt einen deiner Männer zu betrauen?«
    Galveron zermarterte sich den Kopf nach einer Antwort, die – wenigstens in etwa – der Verpflichtung gegenüber beiden Frauen gerecht werden konnte. »Aliana hatte schon Erfahrung darin, den Bestien auszuweichen«, sagte er schließlich. »Sie hat ihre Angriffe auf den Straßen der Stadt überlebt. Sie ist klein, schnell und beweglich, und sie hat mich davon überzeugt, dass sie sich viel eher ungesehen an den Biestern vorbeischleichen könnte als einer meiner Männer.«
    »Was? Ein schmächtiges Mädchen wie sie?«
    Galveron machte ein teilnahmsloses Gesicht. »Es war lebensnotwendig, euch das Sprengpulver zu bringen, also wählte ich den aus, der am ehesten durchkommen würde. Außerdem hat sie sich freiwillig gemeldet.«
    Gilarra zog die Augenbrauen in die Höhe. »Mit anderen Worten, sie hat dich davon überzeugt, dass sie von allen am besten im Dunkeln herumschleichen kann. Und hast du irgendeine Ahnung, woher sie diese besondere Fähigkeit hat?«
    Verdammt!
    Galveron zuckte die Achseln. »Nicht

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