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Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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aber im Augenblick lässt du dich allzu sehr hinreißen. Es ist wohl an der Zeit, dich zu erinnern, dass du zuallererst ein altgedienter Agent des Schattenbundes bist, Hoher Wissenshüter. Ich meinte folglich, du sollst die Ausgänge niederreißen, um unsere Freunde für eine Weile dazubehalten.«
    Der Gaeorn seufzte erstaunlich menschlich. »Vermutlich hast du Recht. Wenigstens im Hinblick auf diese Menschen. Aber was ist mit Skreeva? Wenn wir sie nicht überreden können, ihre Gefangenen zurückzugeben?«
    Amaurn merkte, wie er sich verhärtete und wieder in die düstere Haltung von Hauptmann Blank verfiel. »Dann töten wir sie.«
     
    Als Amaurn gegangen war, riss der Gaeorn im Handumdrehen die Decke über einem Höhlenausgang ein und verschüttete den zweiten hinter sich. Bailen, Elion und Ailie blieben allein zurück und warteten im düsteren Schein eines einzelnen Glimmers, dass der Gesteinsstaub sich legte. Elion schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht glauben, dass Blank so handelt«, sagte er. »Welchen Zweck hat das? Er kann uns davon abhalten zu fliehen, aber er kann nicht verhindern, dass wir unsere Gedanken aussenden. Er soll doch angeblich so gerissen sein, dann hätte er sich denken können, dass wir als erstes Cergorn verständigen, wenn er uns hier festhält.«
    Bailen drehte sein blindes Gesicht in die Richtung, aus der Elions Stimme gekommen war. »Stimmt das? Nun, vielleicht kennt Amaurn uns besser, als du denkst.« Er seufzte tief. »Ich bedaure es, Elion, aber Vaure und Dessil sind zu tief darin verwickelt. Sei es nun richtig oder falsch, ich kann meine Partner jedenfalls nicht verraten und kann auch nicht zulassen, dass du es tust.«
    Als Horcher, der zudem blind war und diesen Mangel auszugleichen wusste, hatte Bailen sein Leben damit verbracht, seine Geisteskräfte zu entwickeln. Sein Wille war stärker, als Elion sich klar gemacht hatte. Und plötzlich erlebte der Wissenshüter, wie sich Bailens Gedanken wie eine Zwinge um seinen Geist legten und ihn lähmten. Ohne eigenes Zutun ging Elion in die Knie und sank zu Boden, bis er schließlich erschlafft dalag.
    Bailen setzte sich ein Stück von ihm entfernt nieder. »Verzeih mir, Elion, aber die Sache ist schon zu weit gediehen, als dass wir uns noch dagegenstellen könnten. Wir müssen es Amaurn und Cergorn überlassen, eine Vereinbarung zu treffen.«
    Ailie nickte. »Das finde ich auch«, sagte sie. »Der Freund des Gaeorn ist der Einzige, der uns Toulac und Zavahl zurückbringen kann. Cergorn würde sich nicht um sie bemühen.«
    »Und was ist mit Veldan?« Elion brach vor Anstrengung der Schweiß aus, während er diesen Gedanken in jenen Geist schickte, der seinen umklammert hielt. »Was will dieser Scheißkerl mit ihr? Wenn er ihr etwas tut, werde ich ihn mit bloßen Händen umbringen.«
    Bailens Überraschung war beträchtlich. »Deine Meinung hat sich geändert? Als wir uns das letzte Mal unterhalten haben, war sie es, die du mit bloßen Händen umbringen wolltest.«
    »Ich weiß.« Elions Gedanken waren bitter. »Das beruhte auf Gegenseitigkeit. Und wegen meiner und ihrer Dummheit verweigerten wir einander die Freundschaft, als wir sie am dringendsten brauchten. Warum ist keinem von euch eingefallen, uns zu sagen, dass wir nur uns selbst hassten und sich nur jeder selbst die Schuld gab?«
     
    »Wir haben uns verlaufen, stimmt’s?« Kazairls Frage fehlte der gewöhnliche Überschwang. »Diese verdammten Tunnel sehen alle gleich aus.«
    Veldan hielt den Glimmer in die Höhe und sah sich um. »Soweit also der dramatische Abgang«, sagte sie verärgert. Als Kaz stehen blieb, ließ sie sich auf den Boden gleiten und kam zu ihm. »Geht es dir wieder gut?«
    »Mir?«, fragte er zurück und hörte sich ungemein munter und fröhlich an. »Mir fehlt nichts. Es geht mir gut, ja.«
    »Gut. Natürlich.« Veldan stellte sich vor ihn und sah ihm ins Gesicht. »Ach, Kaz, du Dummer. Du dummer, dummer Trampel. Wirst du niemals lernen zu denken, bevor du losschlägst? Wenn der Gaeorn Blank unterstützt, damit er Archimandrit wird, dann hättest du dir denken können, dass er ihn verteidigt. Und du weißt, wie kämpferisch sie sind. Selbst einen jungen könntest du nicht schlagen, geschweige denn einen ausgewachsenen mit voll entwickelten Waffen.«
    »Ich habe dich nur verteidigt«, antwortete Kaz sanft.
    Veldan merkte, dass er noch sehr zitterte. Ihr war bewusst, dass sie nur so ärgerlich war, weil er sie furchtbar erschreckt hatte. »Ich weiß«,

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