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Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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sagte sie, »und dafür bin ich dir dankbar. Aber beim nächsten Mal wartest du vielleicht besser, bis ich wirklich angegriffen werde.«
    »Als wir diesen schwärenden Sack Abfall das letzte Mal gesehen haben, hat er uns angegriffen und versucht uns zu töten«, stellte der Feuerdrache heraus und zeigte schon wieder ein wenig gute Laune. »Was sollte ich denn machen? Warten, bis ein Messer in dir steckt? Dann wäre es zu spät gewesen, um dich zu beschützen.«
    Wie damals.
    Veldan fing den Gedanken auf, den er versuchte für sich zu behalten. Er hatte das Schuldgefühl, weil er nicht da gewesen war, als sie in den Höhlen der Ak’Zahar angegriffen wurde, nie wirklich überwunden. Zärtlich nahm sie seinen Kopf in beide Hände und blickte ihm in die schillernden Augen. »Sieh mal, Kaz. Du wolltest nicht, dass ich irgendwohin gehe, wohin du mir nicht folgen kannst. Ich habe das in den Wind geschlagen und bin gegangen. Es war nicht deine Schuld oder Elions Schuld und auch nicht Melnyths Schuld, dass ich verwundet wurde. Erinnere dich: Du warst es, der sich die Pfoten blutig riss, weil er sich durch eine Felswand gegraben hat, um zu mir zu gelangen. Du hast mir das Leben gerettet, Kaz, und Elions auch. Du brauchst mir nichts mehr zu beweisen …«
    Sie wurde von einer fremden Stimme unterbrochen. »Veldan, ich muss mit dir sprechen.« Blank trat aus dem Dunkeln hervor.
    Kaz ließ nach Veldans Vorhaltungen diesmal nur ein leises, lang gezogenes Zischen hören und hielt seinen langen Hals schützend vor den Leib seiner Partnerin. Veldan bemühte sich ruhig und sachlich zu klingen. »Für jemanden, der aus Callisiora stammt, kennst du dich in diesen Tunneln ziemlich gut aus.«
    »Leider nein«, antwortete er kopfschüttelnd. »Ich empfange einfach unterwegs Anweisungen und Bilder des Gaeorn.«
    Erst jetzt bemerkte Veldan, dass er nicht laut sprach. Sie antwortete ihm auf demselben Wege. »Natürlich. Du musst Telepath sein, wenn du Archimandrit werden willst. Aber wer bist du? Hauptmann Blank aus Callisiora kann kein Wissenshüter sein, und ich habe dich noch nie in Gendival gesehen.«
    »Ach«, begann er mit weicher Stimme, »ich habe früher einmal hier gelebt und bin sehr lange fort gewesen. Ich war mit Cergorn uneins darüber, dass der Schattenbund so viel Wissen, das der Welt wirklich helfen könnte, geheim hält, und danach war ich hier nicht mehr gern gesehen.« Er machte eine Pause. »Du hast vielleicht von mir gehört. Amaurn der Abtrünnige. Amaurn der Verräter. Aber bedenke, dass du nur Cergorns Version der Geschichte kennst. Ich könnte dir eine ganz andere erzählen. Und ebenso deine Mutter.«
    Veldan riss die Augen auf. »Du bist Amaurn? Und du kanntest meine Mutter?«
    Er nickte. »Sie hat mir geholfen. Niemand hat jemals herausgefunden, wie ich entkommen bin, aber es war Aveole, die dafür gesorgt hat. Wenn sie nicht gewesen wäre, wäre ich bei Sonnenaufgang hingerichtet worden, wie Cergorn es wollte«, erzählte er leise. »Du hast ihr Gesicht, weißt du das? Als ich dich oben in den Bergen zum ersten Mal sah, wollte ich kaum meinen Augen trauen. Ich glaubte, ich wäre einem Geist begegnet.«
    »Aufgepasst«, warnte Kaz’ Stimme in ihrem Kopf. »Vergiss nicht, wer er ist, Boss.«
    Kaz hatte Recht. Sie hätte gern tausend Fragen gestellt, doch sie schob sie entschlossen beiseite und starrte Blank – oder Amaurn – finster an. »Es kümmert mich nicht, wer du zu sein behauptest und wen du kanntest oder nicht, und noch weniger kümmert mich deine Vergangenheit«, sagte sie. »Ich weiß, was für ein kaltblütiger, rücksichtsloser Mörder zu jetzt bist. Zavahl hat mir erzählt, was du ihm angetan hast. Toulac hat ein paar deiner bemerkenswerten Taten erwähnt. Elion sagt, dass du eine Händlersfrau mir nichts dir nichts hast ermorden lassen und dasselbe wohl mit ihrem Mann getan hättest, wenn er nicht geflohen wäre. Und es ist gar nicht lange her, dass du auf mich und Kaz mit Pfeilen geschossen hast und uns zur Strecke bringen wolltest wie ein Wild.«
    Im ersten Moment wurde sein Blick kalt und hart. »Ich verfolgte Zavahl, nicht dich. Mit dir persönlich hatte das nichts zu tun. Ich habe auf dich geschossen, weil du meine Pläne zunichte gemacht hast und zwischen mich und meine Beute geraten bist.«
    »Dann ist es recht. Jetzt fühle ich mich viel besser.«
    Amaurn ging auf ihren Spott nicht ein. »Zavahl hat dir vermutlich nicht erzählt, dass er es eigentlich war, der den Befehl gab, das

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