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Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Titel: Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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wenn sie in die Siedlung zurückkehrte. »Ich möchte nicht, dass der Gestaltwandler einen von euch umbringt und dessen Gestalt übernimmt«, sagte er. »Es nützt aber nichts, Zavahl und Toulac, auf die Gefahr vorzubereiten, sie würden das gar nicht begreifen«, fügte er noch hinzu, »sorge aber dafür, dass Elion und dein Feuerdrachenfreund davon erfahren.«
    »Soll ich Ailie warnen?«, fragte Veldan. »Sie weiß über die Takuru Bescheid und könnte immerhin ein Auge auf die beiden anderen haben.«
    »Nein, tu das nicht. Ich will auf keinen Fall, dass das im Augenblick weiter bekannt wird. Maskulu hat mich in seine Behausung gebracht, weil sie sicher und abgeschieden ist. Der restliche Schattenbund soll nicht erfahren, dass ich verletzt wurde, ehe Kyrre, die auf dem Weg hierher ist, mich wieder zusammengeflickt hat. Erst dann habe ich Aussichten, Licht in die Sache zu bringen. Ihr drei Wissenshüter kommt sofort zu Maskulus Behausung, sobald ihr eingetroffen seid, dann spreche ich mit euch – aber sagt niemandem, wohin ihr geht.«
    »Verstanden. Ach, übrigens, sagtest du, dass Kyrre bei dir war? Ich habe gute Neuigkeiten, die du ihr vielleicht ausrichten möchtest. Ich habe vergessen, das zu erwähnen. Toulac und Zavahl sind, ehe wir sie fanden, auf eine kleine Gruppe Dobarchu-Flüchtlinge getroffen. Mrainil, ihr Wissenshüter, hat sie nach Gendival gebracht, um Schutz zu suchen. Er glaubt, dass sie die letzten ihres Volkes sind.«
    »Sie sind uns natürlich willkommen«, sagte Amaurn. »Unsere Meere sind nicht so gastlich wie die warmen Gewässer, die sie gewohnt sind, aber wir werden alles tun, damit sie sich hier einleben können. Bringst du sie mit?«
    »Ja. Ich hielt das für das Beste. Sie befinden sich mit uns auf dem Boot. Es wird ein Schlag für Kyrre sein, dass nur noch so wenige von ihnen übrig sind, aber andererseits ist es eine wunderbare Neuigkeit, dass überhaupt welche überlebt haben. Sag ihr, dass Mrainil später mit ihr sprechen will, wenn wir näher an die Siedlung herangekommen sind. Er reicht mit seiner Gedankensprache zur Zeit nicht sehr weit, weil er noch zu erschöpft ist. Er hat eine weite Reise hinter sich und seine Leute durch viele Gefahren gebracht, ganz zu schweigen von den Schleierwänden, die zwischen ihren Inseln und Gendival liegen.«
    »Sie sind alle sehr tapfer«, antwortete Amaurn. »Du kannst sie beruhigen, dass sie jetzt in Sicherheit sind. Der Schattenbund wird gut für sie sorgen.«
    »Da wir gerade von Tapferkeit sprechen, geht es dir gut? Wirklich?« Veldan merkte ihm an, dass er Schmerzen vor ihr abschirmte. Ihr fiel kein Grund ein, warum ihr das wichtig sein sollte, aber irgendwie mochte sie die Vorstellung nicht, dass er verwundet war und dabei gezwungen, sich in Maskulus ungemütlichen Tunneln zu verstecken.
    »Ich werd’s überleben«, meinte er. »Beeilt euch, Veldan. Ich brauche euch hier. Ihr seid fast die einzigen Leute auf der Welt, denen ich vertraue.«
    Und damit war er fort. Zurück blieb eine sehr überraschte Wissenshüterin, die auf den Fluss hinausschaute.

 
     
    Helverien hätte niemals geglaubt, dass sie des Redens so schnell müde werden würde. Sie wusste kaum, ob sie über diese Ironie lachen oder weinen sollte. Sie hatte Äonen voll Einsamkeit in der verzweifelten Sehnsucht nach Gesellschaft zugebracht – und nun, wo sie sie hatte, wollte sie nichts weiter als ein bisschen Ruhe und die Gelegenheit, mit ihren Gedanken eine Weile allein zu sein. Nicht dass dieser Windgeist keine angenehme Gesellschaft wäre, sagte sie sich eilig. Endlos hatten sie das Vergangene, wie sie es sah, erörtert, und auch das gegenwärtige Geschehen, soweit Thirishri es kannte, und jeder hatte dem, was der andere zu sagen hatte, große Beachtung geschenkt.
    Zu dumm, dass wir über die Zukunft nicht sprechen können. Solange wir nicht von hier fortkommen, wird es für uns keine Zukunft geben, und auf Grund der Beschaffenheit dieses Ortes können wir nichts anderes tun als reden. Das ist für uns beide hart, denn es liegt in unserem Wesen, dass wir handeln und in den Lauf der Dinge eingreifen wollen. Diese erzwungene Untätigkeit ist außerordentlich ärgerlich, und wir müssen sehr darauf achten, unseren Ärger nicht aneinander auszulassen.
    Nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass der Windgeist ähnlich empfand wie sie. Sie verfielen beide in Schweigen, jede hing den eigenen Gedanken nach und war in die Betrachtung der Landschaft, der graugrünen Haine unter dem

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