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Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Titel: Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Mann hinausstürmte, arbeitete Kaitas Verstand wie rasend und suchte nach Mitteln und Wegen, um weitere Ansteckungen zu verhindern. Ein Gedanke jedoch drängte sich immer wieder dazwischen.
    Ach, wenn doch Galveron hier wäre!

 
     
    Scall stellte befriedigt fest, dass das Wetter auf dieser Seite der Schleierwand viel besser war als in Callisiora. Hohe Wolken jagten über den Himmel, warfen ihre Schatten auf die grünen Hänge und rissen gänzlich auf, um blendenden Sonnenschein durchzulassen. Der Wind wehte mit kräftiger Schärfe, doch der Luft fehlte die trostlose feuchte Kälte seines heimatlichen Gebirges, und es war offensichtlich, dass der Winter hier noch kaum eingezogen war. An einem solchen Tag war es unmöglich, sich niedergeschlagen zu fühlen, und seit dem Gespräch mit Kher in der Schutzhöhle, der ihm erklärt hatte, dass sein Aufenthalt nicht dauerhaft sein müsste, war er sehr beruhigt.
    Es gab noch einen weiteren Grund für Scalls gute Stimmung. Während er mit seinen zwei Begleitern über luftige Höhen und durch saftig grüne Täler ritt, merkte er, dass er Kalt schon so gut wie verziehen hatte. Der Überbringer hatte sich so häufig entschuldigt, dass es längst zu anstrengend war, noch länger zu grollen. Scall hatte ihn vom ersten Augenblick an gemocht, und das obwohl sein Gesicht von der Furcht einflössenden Schädelmaske verhüllt gewesen war. Von Kalt als Menschen war nicht mehr zu sehen gewesen, als dass er mittelgroß war, seine schwarze Robe mit ruhiger Anmut trug und seine langen schwarzen Locken bis über die Schultern reichten. Den Ausschlag hatte aber gegeben, dass er den ängstlichen Jungen ganz entgegen seiner einschüchternden Erscheinung freundlich behandelt hatte.
    Seit Scall das Gesicht seines Gefährten sehen konnte, mochte er ihn noch viel mehr, wenngleich dieser auch ohne Maske einschüchternd wirken konnte. Seine Haut war sehr weiß – weil er, wie Scall begriff, sein Gesicht für so lange Zeit bedeckt gehalten hatte. Er hatte hohe Wangenknochen, eine gewölbte Nase und ein ausgeprägtes Kinn. Wenn er die schwarzen Brauen zusammenzog, konnte er wahrhaft Furcht erregend aussehen, und die feinen Fältchen um die Augen deuteten darauf hin, dass er ein wenig älter war, als man auf den ersten Blick dachte. Scall fand aber bald heraus, dass es Lachfältchen waren. Zwar war Kalt gegenwärtig zu traurig und sorgenvoll, um viel zu lächeln, aber wenn er es tat, dann wirkten seine Augen freundlich und sein Gesicht bekam etwas einnehmend Jungenhaftes.
    Scall war nach seiner Entführung, die er schließlich als Verrat ansehen musste, tief enttäuscht gewesen. Inzwischen verstand er Kalts Beweggründe ein bisschen. Er sah, wie tief der Überbringer um seinen Lehrer trauerte – wie könnte er den armen Mann dafür tadeln, dass er einem Sterbenden den letzten Wunsch erfüllen wollte;? Zwar verstimmte es ihn nach wie vor, dass er von Tormon und Rochalla fortgerissen worden war, doch Kher hatte ihm ja gesagt, dass er höchstwahrscheinlich so bald wie möglich zurückgeschickt würde. Sofern der heitere junge Mann ein Vorbote dessen war, was Scall am Ziel erwartete, brauchte er sich kaum Sorgen zu machen. Nachdem der Schrecken verblasst war und er Kalts Beweggründe kannte, nahm er diese außergewöhnliche Reise hinter die Schleierwand als großartiges Abenteuer. Das musste Rochalla doch eigentlich beeindrucken?
    Das sollte mir vor dem blöden Presvel einen Vorsprung verschaffen! Diese verweichlichte Lusche ist zu weibisch, um vor die Tür zu gehen!
    Kher setzte gerade zu einem neuen Bericht von seinen Reisen an, und Scall schob die eigenen Gedanken beiseite, um zuzuhören. Für jemanden, der so jung aussah, schien Kher eine erstaunliche Anzahl Abenteuer mit allerhand absonderlichen Geschöpfen bestanden zu haben, sodass man sich unwillkürlich fragte, ob sie womöglich ausgedacht waren. Dennoch hörte Scall begeistert zu und prägte sich jede Einzelheit genau ein. Schon dachte er daran, sie Rochalla zu erzählen – natürlich mit ihm selbst als dem Helden! Als er überlegte, wie viele er sich würde erlauben können, blickte er die Männer an seiner Seite an und seufzte. Die beiden waren mit gewinnenden Zügen wirklich reich bedacht worden, Kher mit seinen blonden Haaren und seinem aufgeschlossenen, heiteren Wesen und Kalt mit seinen rabenschwarzen Locken und dem eindrucksvollen Gesicht. Dagegen hielt sich Scall seine eigene linkische Erscheinung vor Augen, sein Gesicht, auf dem immer

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