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Der Schattenprinz

Der Schattenprinz

Titel: Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Augen waren weit aufgerissen.
    Die Männer von Skoda drehten sich um und sahen sie trotzig in der Mitte der Mauer stehen. Sie sammelten ihre Schwerter auf und setzten sich wieder in Bewegung, gegen die Mauer aus Angst ankämpfend, die sich vor ihnen aufbaute.
    Decado und die Dreißig versuchten, der Kraft entgegenzuwirken und errichteten einen Schild um Rayvan.
    Und dann verschwand die Angst.
    Die Skoda-Krieger stürmten zurück auf die Mauer, jetzt von Wut erfüllt. Beschämt durch den Mut, den die Frau gezeigt hatte, die sie anführte, standen sie ihren Mann. Jedes Gesicht zeigte wilde Entschlossenheit.
    Die Trommeln verstummten. Ein Signalhorn erklang.
    Mit wütendem Gebrüll stürmten zehntausend Krieger vor.
    Lake und seine Arbeiter zogen die Seile an den zwei Schleudern zurück und füllten die Schalen mit Bleischrot. Als die Feinde noch fünfzig Schritt entfernt waren, hob Lake den Arm. Bei vierzig Schritt ließ er ihn fallen und löste die Sperre. Die Schleuder peitschte nach vorn. Die zweite Maschine folgte einen Moment später.
    Die ersten Reihen der Feinde wurden niedergemäht, und die Verteidiger stießen ein lautes Jubelgeschrei aus. Sie packten ihre Bögen und schickten einen Pfeilhagel nach dem anderen gegen die angreifenden Krieger. Doch diese waren schwer gepanzert und mit Schilden geschützt.
    Leitern wurden krachend gegen die Mauer gelehnt, und Enterhaken flogen über die Brüstung.
    »Jetzt geht es los!« sagte Ananais.
    Der erste Krieger, der die Brüstung erreichte, starb mit Ananais’ Schwert in der Kehle. Als er fiel, riß er den Mann mit, der nach ihm kam.
    Und dann waren sie hinüber, und der Kampf Mann gegen Mann begann.
    Decado und die Dreißig kämpften als Einheit zur Rechten von Ananais. Dort gelang es keinem einzigen Krieger, über die Brüstung zu kommen.
    Doch links von ihnen schlugen die Eindringlinge eine Bresche. Ananais griff sie an, stach und hieb und tötete. Wie ein Löwe unter Wölfen hämmerte er sich durch ihre Reihen, und die Skoda-Krieger sammelten sich hinter ihm und brüllten ihren Trotz heraus. Rayvan stieß einem Krieger ihre Klinge in die Brust, doch er holte noch im Fallen aus, so daß sein Schwert ihr die Wange aufschlitzte. Sie taumelte, und ein zweiter Mann stürmte auf sie zu. Lake, der seine Mutter in Gefahr sah, schleuderte seinen Dolch, der den Angreifer mit dem Griff hinter dem Ohr traf. Im Fallen ließ er sein Schwert los, und Rayvan tötete ihn mit einem beidhändigen Hieb in den Hals.
    »Komm da weg, Mutter!« rief Lake gellend.
    Decado hörte den Schrei, löste sich von den Dreißig und rannte zu Rayvan, um ihr auf die Füße zu helfen.
    »Lake hat recht«, sagte er. »Du bist viel zu wichtig, um hier dein Leben aufs Spiel zu setzen.«
    »Hinter dir!« schrie sie auf, als ein Krieger mit erhobener Axt über die Mauer sprang. Decado wirbelte auf dem Absatz herum und stieß zu. Sein Schwert prallte gegen die Brust des Mannes - und zerbrach. Zwei weitere Krieger kamen über die Brüstung, und Decado stürzte vor, packte die am Boden liegende Axt und rollte sich wieder auf die Füße. Er wehrte einen Überkopf-Hieb ab; dann stürzte er den Krieger mit einem Rückhandstreich von der Mauer. Der zweite Mann stieß seine Klinge in Decados Schulter, doch Lake, der von hinten herangestürmt kam, spaltete dem Mann mit seinem Schwert den Schädel.
    Die Angreifer wichen zurück.
    »Bringt die Verwundeten von der Mauer«, rief Ananais. »Der Feind wird jeden Moment wieder angreifen.«
    Ananais ging an der Mauer entlang und zählte hastig die Toten und Verletzten. Mindestens hundert Krieger würden nicht mehr kämpfen. Noch zehn solcher Angriffe, und sie waren am Ende.
    Galand bahnte sich einen Weg von links heran und traf Ananais in der Mitte der Mauer.
    »Wir könnten gut noch tausend Mann und eine höhere Mauer brauchen«, sagte Galand mißmutig.
    »Sie haben tapfer gekämpft. Beim nächstenmal werden die Verluste geringer sein. Die schwächsten unserer Männer sind bei diesem Ansturm gefallen.«
    »Mehr bedeuten sie dir nicht?« fuhr Galand ihn an. »Wesen mit Schwertern? Manche gut, manche schlecht?«
    »Für Streitereien haben wir jetzt keine Zeit, Ga-land!«
    »Du machst mich krank!«
    »Ich weiß, daß Parsals Tod .«
    »Laß mich in Ruhe!« fauchte Galand und drängte sich an ihm vorbei.
    »Um was ging es denn?« fragte Thorn, der gerade die Stufen der Brüstung herabkam. Man hatte ihm einen Verband um eine leichte Schnittverletzung am Kopf angelegt.
    »Ich

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