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Der Schatz des Blutes

Der Schatz des Blutes

Titel: Der Schatz des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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nicht erzählen? Ich bin doch kein Ferenghi , ich stelle keine Bedrohung für sie dar. Keiner von ihnen käme je auf den Gedanken, dass ich einen Freund in Euren Reihen habe.«
    St. Clair schwieg noch einen Moment, dann sagte er: »Nun, dann sagt mir Folgendes: Wenn Ihr mich nicht gesehen hättet, hättet Ihr einen anderen an meiner statt ebenso gewarnt?«
    »Genau das habe ich mich auch schon gefragt, Sanglahr, und die Antwort lautet: Ich weiß es nicht. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber Ihr seid gekommen, und so ist mir diese Entscheidung erspart geblieben.«
    »Warum kümmert Euch das überhaupt? Als Moslemkrieger solltet Ihr uns doch als Eure Feinde betrachten.«
    »Aber ich bin ein ismailitischer Schiit aus dem Land, das Ihr Persien nennt. Und diese Menschen, von denen wir sprechen, sind Abassiden. Das wird Euch nichts sagen, Sanglahr, aber für meine Leute, die Fedayeen, hat es große Bedeutung. Die Abassiden sind Sunniten, Anhänger der Kalifen. Und sie glauben, dass wir keine richtigen Moslems sind. Sie haben eine abfällige Bezeichnung für uns, ›Batini‹, das bedeutet, dass wir keine wahren Anhänger des Propheten sind. Sie sprechen uns nicht nur die Freiheit ab zu beten, wie wir wollen, sondern auch das Recht zu leben. Also sind sie nicht meine Freunde. Daher hätte ich Eure Freunde wahrscheinlich ebenfalls gewarnt, wenn Ihr nicht dabei gewesen wärt. Doch es stand geschrieben, dass Ihr dabei sein würdet.«
    »Nun denn«, sagte St. Clair und schüttelte staunend den Kopf. »Dann sollten wir wohl froh sein, dass Ihr ein … wie war das Wort – Batini? – seid.«
    Hassan runzelte die Stirn.
    »Dieses Wort solltet Ihr nie benutzen, Sanglahr, selbst nicht als freundschaftlichen Scherz. Wenn es die falschen Ohren hören, könnte es Euer Tod sein, glaubt es mir.«
    »Ich glaube Euch. Ich werde das Wort nie wieder aussprechen, denn ich kann sehen, wie sehr es Euch verletzt. Nun, was soll ich in Bezug auf diese Falle unternehmen? Habt Ihr einen Rat für mich?«
    »Natürlich. Ihr seid inzwischen umzingelt, also könnt Ihr ihnen auf keinen Fall aus dem Weg gehen. Also müsst Ihr den Spieß umdrehen. Geht genauso vor, wie sie es erwarten, und schlagt Euer Lager genau dort auf, wo Ihr es getan hättet, wenn Ihr nicht gewarnt worden wärt – es gibt nur eine geeignete Stelle. Sie liegt in den Dünen, jedoch in unmittelbarer Nähe der Oase. Dort müssen sich Eure Männer im Schutz der Dunkelheit für den Angriff bereithalten, der in der Nacht kommen wird. Die Abassiden werden zu Fuß kommen, lautlos, mit Messern und Schwertern, um Euch im Schlaf zu überrumpeln. Sie sind Euch zahlenmäßig weit überlegen, aber sie werden nicht davon ausgehen, Euch wartend anzutreffen. Der Kampf wird hart und erbittert sein, aber Ihr werdet im Vorteil sein. Und es scheint, als hielte Allah selbst seine Hand über Euch, denn heute Nacht ist Vollmond, und Ihr werdet Licht zum Kämpfen haben.«
    »Und wo werdet Ihr sein? Werdet Ihr aus der Ferne zusehen?«
    Der Schiit lächelte.
    »Aye, das werde ich, in Schussweite meines Bogens. Auch ich werde Licht haben, um meinen Beitrag zu leisten, denn der Sand ist dort fast weiß, und Männer in Bewegung werden im Mondschein deutlich zu erkennen sein. Außerdem kann ich mich nicht zu weit entfernen, denn wenn Ihr umkommt, muss ich das Päckchen für meinen Vetter wieder an mich nehmen und es doch selbst überbringen. Und jetzt solltet Ihr gehen, bevor uns einer der Abassiden zusammen sieht.«
    Er legte den Kopf schief, als überlegte er.
    »Doch bevor Ihr geht, habe ich noch eine Frage an Euch. Mein Freund Ad-Kamil, an dessen Feuer ich vor zwei Nächten gesessen habe, hat mich nach einem Eurer Kirchenmänner gefragt, einem Bischof namens Odo. Kennt Ihr diesen Mann?«
    St. Clair schnaubte verächtlich.
    »Odo de St. Florent, der Bischof von Fontainebleau. Ich hatte vor einigen Tagen ein Gespräch mit ihm. Was wollt Ihr denn über ihn wissen?«
    »Was für ein Mensch ist er, Sanglahr?«
    St. Clair schüttelte langsam den Kopf.
    »Das kann ich Euch nicht sagen, mein Freund. Ich weiß nur, dass er ein arroganter, humorloser Bischof ist, der gern den Klang seiner eigenen Stimme hört. Er ist der Privatsekretär Bischof Warmunds, des Patriarchen von Jerusalem.«
    »Ich verstehe. Dann ist er ein enger Vertrauter des Bischofs?«
    »Ein Mitarbeiter, aber kein Vertrauter. Ich glaube nicht, dass irgendjemand Odo vertraut. Er scheint keine Freunde zu haben.«
    »Ihr mögt Ihn nicht,

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