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Der Schatz des Blutes

Der Schatz des Blutes

Titel: Der Schatz des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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Sanglahr?«
    St. Clair lächelte.
    »Nein, Hassan, ich mag ihn nicht. Aber ich kenne ihn nicht besonders gut, daher wird er nicht an meiner Abneigung sterben.«
    »Er könnte jedoch an der Abneigung anderer sterben. Ist es das, was Ihr sagen wollt?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Es war nur eine dumme Bemerkung.«
    Hassan erhob sich und trat tiefer in den Schatten des Felsenkliffs.
    »So sei es, Sanglahr. Geht und bereitet Eure Männer vor, und möge Allah heute Nacht über Euch wachen. Geht mit Gott.«
    »Und Ihr auch, mein Freund. Sagt mir nur, wenn ich Bogenschützen in den Dünen verteile, würden sie genug sehen, um zu schießen?«
    »Genauso gut wie ich, aber man wird sie im Mondschein sehen können.«
    »Nicht, wenn ich dafür sorge, dass sie sich im Sand niederlegen, bis der Angriff kommt. Dann sind sie auf sich selbst gestellt.«
    »Das könnte mit Allahs Willen gelingen, weil es überraschend kommt. Aber am besten sollten sie alle vor dem Mondaufgang in Position sein, Sanglahr, also kurz nachdem es dunkel wird.«
7
    S
    T. CLAIR HATTE Hassan versichert, dass seine Männer auf ihrem Posten sein würden, bevor der Mond aufging, und er hielt sein Wort.
    Kurz nachdem er sich von Hassan verabschiedet hatte, war auch Rossal von seinem Erkundungsritt zurückgekehrt, und er hatte genau das berichtet, was der Schiit vorausgesagt hatte.
    Also führte St. Clair, der sich inzwischen einen Erfolg versprechenden Plan zurechtgelegt hatte, seine Truppe auf die Oase zu, wo die Falle sie erwartete. Kurz nach ihrem Aufbruch nahm er Rossal beiseite und erzählte ihm von Hassans Warnung. Rossal hörte ihm wortlos zu. Dann rief er die restlichen Anführer der Truppe dazu. Sie ritten dicht aneinandergedrängt weiter, während St. Clair ihnen die Lage und seinen Plan erklärte. Er hatte mit Skepsis und offenem Widerstand gerechnet und war darauf vorbereitet, argumentieren zu müssen, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Doch sie akzeptierten alles, was er sagte, ohne den geringsten Einwand – und er begriff in aller Bescheidenheit, dass sie ihm trotz der Skandale in seiner jüngeren Vergangenheit absolut vertrauten und sein Vertrauen gegenüber Hassan ebenso wenig in Frage stellten.
    Achtzehn der vierzig Sergeanten ihrer Kompanie waren mit Armbrüsten bewaffnet, und sie hatten in einem ihrer Vorratswagen reichlich Stahlgeschosse als Munition dabei. Rossal übernahm das Kommando über diese achtzehn, die getrennt von den anderen agieren würden. Jedes Mal, wenn sie nun im Verlauf des Nachmittags eine Pause einlegten, sorgte er dafür, dass zwei oder drei von ihnen an dem Wagen vorbeigingen und sich unauffällig mit einem Bündel Geschosse ausrüsteten, während der Rest der Truppe sich in der Nähe beschäftigte, um ihre heimliche Aufrüstung vor den Augen der Beobachter in den Dünen zu verbergen.
    In der Wüste geht der Übergang vom Tag zur Nacht sehr abrupt vor sich. St. Clair, der Seite an Seite mit Rossal ritt, näherte sich der Oase mit größter Vorsicht, um nicht zu früh an der vorgesehenen Lagerstätte einzutreffen und weiterhin jeden Verdacht zu vermeiden. Gleichzeitig durften sie jedoch auch nicht zu spät kommen, weil ihnen von Sonnenuntergang bis zum Mondaufgang nur sehr wenig Zeit blieb.
    Doch er hatte alles gut geplant. Ihre Ankunft verlief reibungslos, und eine dichte Wolkenbank, die die Dunkelheit noch verstärkte, kam ihnen zusätzlich zu Hilfe.
    Die Männer schlugen ihr Lager in geringem Abstand zu der Oase in den Dünen auf. Und obwohl sie alle wussten, dass der Angriff von der anderen Seite kommen würde, ließen sie sich nichts von ihrem Argwohn und ihrer Nervosität anmerken. Schließlich waren sie gerade dabei, die Pferde am Rand des Lagers anzubinden, als es dunkel wurde.
    Rossal und seine Hälfte der Truppe richteten in aller Ruhe ihre Schlafplätze so ein, dass es aussah, als schliefen sie schon. Dann entfernten sie sich heimlich aus dem Lager und versteckten sich unter ihren braunen Umhängen in den Dünen oberhalb der winzigen Lagerfeuer. Nachdem sie in Schussweite Position bezogen hatten, warteten sie reglos und still auf den Feind.
    Der Himmel blieb an diesem Abend lange bewölkt, und der Mond brach immer nur kurz hervor, sodass der wartende Feind zur Reglosigkeit verdammt war. Er blieb so lange verborgen, dass St. Clair schon befürchtete, dass es zu spät für den Angriff wurde. Kein Geräusch störte die Stille der Wüste.
    Irgendwann konnte er es nicht mehr ertragen, still zu sitzen und in die

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