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Der Schatz des Störtebeker

Der Schatz des Störtebeker

Titel: Der Schatz des Störtebeker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald Gutberiet
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Besitz von Kartenspielen. Beim Spiel kommt man sich menschlich näher. Das entspannt die Atmosphäre.«
    Rümker zog eine Schublade auf: »Skat?«, fragte er.
    »Ich spiele alles bis auf Bridge.«
    »Okay.« Kulbrod nickte Rümker zu. Beide standen auf, rückten den Gartentisch zurecht und nahmen sich zwei Klappstühle.
    »Ramsch«, sagte Rümker.
    Discher nickte: »Das passt zu Ihnen.«
    Ganz langsam spielten sie sich warm. Kulbrod fand eine zweite Büroflasche, deren Pegel stetig sank. Gegen dreiundzwanzig Uhr klingelte das Telefon. Kulbrod ging ran. Nachdem er aufgelegt hatte, sagte er: »Das war Frau Burchard. Sie hat die Brosche entdeckt.«
    Rümker warf die Karten auf den Tisch. »Wo?«
    »An der, äh, Brust eines jungen Mädchens in einem Piratenkostüm mit Augenklappe auf dem Faschingsball im Atlantic. Und, äh, ein anderes Mädchen hat sie ihr abgenommen. Taschendiebin, sagt Frau Burchard. Sie hat’s genau gesehen. Aber bevor jemand vom Hotel reagiert hat, war die Diebin schon über alle Berge.«
    »Ach du Scheiße«, sagte Discher.
    »Nichts wie hin!« Rümker sprang auf.
    »He! Moment!«, rief Kulbrod.
    »Was?«
    »Willst du deinen Führerschein verlieren?«
    »Na und, kauf ich mir einen neuen.«
    Kulbrod seufzte: »Mach mir doch nicht das Leben so schwer, Junge.«
    »Okay, dann nehmen wir eben ein Taxi.«
    »Die lassen uns nicht rein.«
    »Mit Ausweis.«
    »Erst recht nicht. Außerdem hieß es doch, die Taschendiebin sei über alle Berge.«
    »Trotzdem.« Rümker griff nach dem Telefon. 211.211 war besetzt, bei 666.666 geriet er in eine Endlosansage, 441.011 war tot, und der spezielle Elbvororttaxenservice bat um Verständnis, dass alle Wagen bis drei Uhr morgens ausgebucht seien.
    »Vergiss es«, sagte Kulbrod. »In der ganzen Stadt finden Faschingsbälle statt. Das ist immer so nach Aschermittwoch.«
    »Kommt, Jungs, wir machen noch ein Spielchen«, schlug Discher vor. »Morgen knöpfen wir uns dann mein Töchterchen vor und machen uns auf die Suche nach dieser Diebin.«

24. FEBRUAR MITTAGS NACHMITTAGS
    Es war ein zweifelhaftes Vergnügen, mit zwei besoffenen Privatdetektiven in einem Kellerbüro zu übernachten. Rümker und Kulbrod holten zwei Feldbetten aus einer Kammer, in der ansonsten nur Schrott herumlag, und bauten sie taumelnd auf. Immerhin boten sie eins davon ihrem Gast an. Jens Discher nahm dankend an und bekam eine Wolldecke dazu. Ohne Diskussion nahm Kulbrod das zweite Bett, eine weitere Decke und warf seinem Kompagnon den Bundeswehrschlafsack zu, der sich ebenfalls in der Kammer befunden hatte. Rümker rollte eine Isomatte aus und legte sich in eine Ecke auf den mit Bastmatten ausgelegten Fußboden. Das Licht wurde gelöscht, und bald schnarchten die Detektive um die Wette.
    Discher lag wach. Er dachte an die Brosche. Der Gegenstand, kaum dass er in die Welt geraten war, hatte eine Eigendynamik von Ereignissen verursacht, die immer unübersichtlicher wurden. Nun war das Ding auch noch geklaut worden. Wie sollte man es jemals wiederfinden? Sein alter Freund Link Walther fiel ihm ein. Der hatte eine Menge Kontakte in zweifelhafte Milieus. Vielleicht konnte er ihm weiterhelfen. Mit den beiden Schmalspur-Marlowes war offenbar nicht viel anzufangend. Aber vielleicht konnten sie ihm noch nützlich werden. Immerhin hatten sie ein Auto, mit dem sie ihn herumkutschieren konnten. Es würde sich schon eine Gelegenheit finden, bei der er sie wieder loswerden könnte. Mit diesem Gedanken schlief er zufrieden ein.
    Als er am nächsten Morgen die Augen aufschlug, sah er Kulbrod am Schreibtisch sitzen und sich gerade einen letzten Schluck Whiskey ins Glas gießen.
    »Geht’s wieder los?«, fragte Discher.
    »Ein kleiner Schluck zum Abdämpfen des unaufhaltsam anrückenden Elends«, sagte Kulbrod.
    Rümker schnarchte noch in seinem Schlafsack.
    »Wie spät ist es?«, fragte Discher.
    »Kurz vor zwölf.«
    Discher rappelte sich auf. »Wollten wir nicht auf Verbrecherjagd gehen?«
    Kulbrod stellte das Glas auf den Tisch. »Schlage vor, dass ich uns ein paar Brötchen von der Tankstelle hole. Bisschen Wurst könnte auch nicht schaden, ein Bier dazu?«
    »Ich glaube, ich bevorzuge Kaffee.«
    »Saure Gurken? Salzgurken? Senfgurken?«
    »Wie wär’s mit Marmelade?«
    Kulbrod verzog das Gesicht.
    »Okay, es ist schon spät, ich nehme auch Wurst.«
    Kulbrod stand auf und machte sich auf den Weg. Rümker schnarchte weiter.
    Discher machte sich mit der Technik der Kaffeemaschine vertraut, fand neben den Ordnern

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