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Der Schatz des Störtebeker

Der Schatz des Störtebeker

Titel: Der Schatz des Störtebeker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald Gutberiet
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Ich nehme an, Jens, dass du mir nicht die Ehre geben wirst, mich zu begleiten?«
    »Ich glaube nicht, dass die beiden mich lassen. Und das ist das einzig Positive, was mir zu ihnen einfällt.«
    »Ich muss erst mal Evelyne Burchard anrufen. Könnte sein, dass sie wünscht, dass wir ihn vorbeibringen.« Kulbrod stand auf und stellte sich diskret in eine Ecke zwischen Fernsehapparat und Bücherschrank.
    »Evelyne? Wer ist Evelyne?« Marie-Christins Augen blitzten.
    »Eine Frau, die mir zwei Detektive auf den Hals geschickt hat, bloß weil ich mich für sie interessiert habe, ich meine, für ihre Familie, historisch.«
    Marie-Christin stand empört auf: »Noch bist du verheiratet, Jens!« Sie nahm die leere Teekanne vom Stövchen und verschwand in der Küche. »Ich mach uns noch einen Tee.«
    »Sie ist sauer«, stellte Rümker fest.
    »Ist sie immer, wenn sie mich sieht.«
    »Ihre Tochter ist also nicht da?«
    »Nein.«
    Kulbrod kam an den Tisch zurück. »Frau Burchard will mit Ihnen sprechen.«
    »Jens, du könntest mir wirklich den Gefallen tun und auf den Ball mitkommen!«, rief Marie-Christin aus der Küche.
    »Na, dann nichts wie weg hier, bevor ich mich noch als Hering verkleiden muss.«
    »Hering?«
    »Kennen Sie das Lied: In einen Hering jung und schlank, zwo, drei, vier?«
    »Hm?«
    »Jens?«
    »Wir müssen los. Meine Entführer bringen mich zu ihrer Auftraggeberin. Wenn du mir einen Gefallen tun willst, dann ruf die Polizei an und erzähl ihnen, ich bin bei Evelyne Burchard, Klein-Flottbeker Weg. Sie sollen mich da rausholen.«
    Sie trat aus der Küche. »Erspar mir deine dummen Witze, Jens. Wer ist diese Evelyne?«
    »Ihre Familie ist auf der Liste der oberen Zweihundert verzeichnet. Sie haben es unter die ersten zehn geschafft.«
    »Du bist ein Scheusal, Jens.« Marie-Christin sah jetzt wirklich erbost aus.
    »Wenn es dich tröstet: Sie ist nur eine alte Flunder.«
    Rümker und Kulbrod drängten Jens Discher zur Tür. Marie-Christin winkte ihnen hinterher.
    »Komm bald mal wieder, Jens! Und bring deine Freunde mit.«
    »Jetzt wissen Sie wenigstens, warum ich mich von ihr scheiden lassen will und wieso es nicht klappt.«
    »Hm?«
    »Sie kann nicht zuhören.«
    Die drei Männer stiegen wieder in den BMW und fuhren los. Zu Evelyne Burchard kamen sie zu spät, weil sie von plötzlichem Hunger überfallen wurden und einen Schlenker zu einem Burger-King-Drive-in machen mussten. Das transsylvanische Hausmädchen teilte ihnen mit, Frau Burchard sei bereits zum Faschingsball im Atlantic aufgebrochen.
    »Euch lassen Sie da vielleicht rein. Aber ich habe kein Kostüm dabei«, sagte Jens Discher.
    Die beiden Detektive blickten sich ratlos an.
    »Jetzt fahren wir ins Büro«, entschied Kulbrod.
    Sie fuhren den BMW auf den Parkplatz einer Bauhausvilla an der Elbchaussee, in der offenbar nur Büros untergebracht waren, jedenfalls brannte nirgendwo Licht, und Autos waren sonst auch keine davor geparkt. Nachdem sie ausgestiegen waren, führten Rümker und Kulbrod ihn eine Kellertreppe hinunter und schlossen eine Eisentür auf.
    Sie betraten einen niedrigen Kellerraum, in dem zwei metallene Schreibtische standen, ein Metallregal und ein paar Ikea-Klappstühle um einen runden Gartentisch. Die schmalen Fenster hatte er schon von draußen bemerkt. Sie waren vergittert.
    »Sie verwechseln mich. Ich bin nicht dieser Reemtsma, und meine Frau wird einen Teufel tun und dreißig Millionen Euro in Reisetaschen von Manufaktum durch die Gegend schleppen.«
    »Wo zum Teufel ist meine Büroflasche«, rief Kulbrod, nachdem er alle Schubladen seines Schreibtischs aufgezogen hatte.
    »Steht da drüben im Regal«, sagte Rümker.
    »Ich hab dir schon tausendmal gesagt, kauf dir deinen eigenen Whiskey!«
    Kulbrod ging zum Regal, schraubte die Flasche auf und nahm einen Schluck. »Puh! Nach diesem Fastfood-Scheiß brauch ich das. Auch einen Schluck?« Er hielt Discher die Flasche hin.
    »Ihr Kollege scheint’s nötiger zu haben.«
    Kulbrod warf Rümker die Flasche zu.
    »Jetzt wird mir einiges klar«, sagte Discher. »Zwei Kellerasseln im Secondhand-Büro. Und dann auch noch Jim Beam. Meine Herren, Sie sind in meiner Achtung um einige Prozentpunkte gesunken.«
    »Hauptsache, die Adresse macht was her«, sagte Kulbrod.
    Die Detektive setzten sich an ihre Schreibtische. Jens Discher nahm auf einem Ikea-Stuhl Platz.
    »Was nun?«, fragte Discher nach einer Weile.
    Die Detektive sahen müde und ratlos aus.
    »Im Allgemeinen sind Entführer im

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