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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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aufzustehen und das Zimmer zu verlassen. So lag ich da und hoffte, das Mädchen möge bald kommen. Ich wollte sie bitten, sofort Dr. Craig zu holen. Plötzlich spürte ich eine warme, klebrige Flüssigkeit zwischen meinen Beinen, schlug die Decke zurück und sah mit Entsetzen, wie sich auf dem Nachthemd ein großer Blutfleck ausbreitete und das Laken beschmutzte. Sieben Wochen war ich nun über meine Zeit hinaus, nie hatte sich mein monatlicher Rhythmus derartig verschoben, und nie zuvor war er mit solcher Heftigkeit und solchen Schmerzen gekommen. Leise jammerte ich vor mich hin und presste beide Hände zwischen meine Beine, trotzdem floss das hellrote Blut unvermindert weiter, und ich merkte, wie die Zimmereinrichtung langsam vor meinen Augen verschwamm. Wo Wilma nur blieb? Sie hätte mich längst wecken müssen! Plötzlich fuhr mir ein Schmerz durch den Unterleib, dass ich meinte, mit einem Schwert in zwei Teile geschnitten zu werden. Ich wollte schreien, doch aus meinem Mund kamen nur leise, blubbernde Geräusche. Dann fiel ich kraftlos nach hinten und tauchte in eine schwankende Dunkelheit ein. Mein letzter Gedanke galt Harrison.
     
    Langsam kam ich zu mir. Ich wehrte mich zuerst gegen das Licht, das unbarmherzig in meine schmerzenden Augen drang. Jemand schlug mir andauernd auf die Wange.
»Kommen Sie schon, Mädchen! Sie müssen aufwachen!«
»Hm ...«, stöhnte ich, beseelt von dem Wunsch, in Ruhe gelassen zu werden. Doch die weibliche Stimme war beharrlich. Jetzt wurde mir etwas an die Lippen gesetzt. Es schmeckte bitter wie Galle, und ich musste husten. Daraufhin schlug ich endgültig die Augen auf und blickte direkt in das sorgenvolle Gesicht von Dr. Craig.
»Gut, dass Sie wieder bei uns sind!«
Neben seine Gestalt schob sich die seiner Frau. Sie hielt mir erneut die Tasse an die Lippen.
»Sie müssen trinken, Lucille«, beschwor sie mich. »Ich weiß, dass es bitter schmeckt, aber es wird Ihnen gut tun.«
Kraftlos schluckte ich ein paar Tropfen. Ich fühlte mich müde und zerschlagen, aber die schrecklichen Schmerzen im Kopf und im Unterleib waren verschwunden.
»Was ist passiert?« Nur mühsam kamen mir die Worte über die trockenen Lippen.
»Sie hatten eine Fehlgeburt.« Nüchtern und sachlich sagte der Doktor die Worte, während er seine Arzttasche schloss. »Noch ist es zu früh, es endgültig zu beurteilen, aber ich denke, Sie können wieder ein Kind bekommen.«
Ich hielt seinem bohrenden Blick stand. Deutlich hörte ich die Missbilligung in seiner Stimme, schließlich war ich nicht verheiratet. Verlegen senkte ich die Lider. Ich hatte nur den Wunsch zu schlafen. Mrs. Craig tätschelte meine Hand.
»Nun machen Sie sich mal keine Sorgen und werden Sie rasch wieder gesund. Auf jeden Fall dürfen Sie so etwas nie wieder tun!«
Mit einem Schlag war ich hellwach.
»Was meinen Sie damit, ich dürfte es nicht wieder tun? Harrison und ich werden doch in Kürze heiraten!«
»Nun, ich bin kein Moralapostel, das überlasse ich den Herren mit den weißen Krägen. Eben weil Sie und Mr. MacGinny verlobt sind, verstehe ich nicht, warum Sie dieses Kind nicht wollten. Was glauben Sie, wie vielen Sechs- oder Siebenmonatskindern ich auf die Welt helfe?«
Mühsam unternahm ich den Versuch, mich aufzurichten. Mrs. Craig war sogleich an meiner Seite und stopfte mir fürsorglich ein Kissen in den Rücken.
»Ich denke, ich verstehe Sie nicht, Dr. Craig.«
Er sah mich mit gerunzelter Stirn vorwurfsvoll an.
»Ich denke, Sie wissen ganz genau, wovon ich spreche! Sie haben mit Ihrer Tat nicht nur das Leben Ihres Kindes zerstört, sondern auch Ihr eigenes aufs Spiel gesetzt. Sie können von mir nicht erwarten, dass ich das billige.«
»Verflixt! Kann mir mal jemand erklären, was Sie damit andeuten wollen? Ja, seit ungefähr zwei Wochen vermutete ich, schwanger zu sein. Harrison ... äh ... ich meine Mr. MacGinny und ich lieben uns, und da ist es eben passiert ...«
»Regen Sie sich nicht auf, meine Liebe!« Beruhigend strich mir Mrs. Craig eine Haarsträhne aus der Stirn. »Keiner macht Ihnen einen Vorwurf, Sie wären dabei nur beinahe selbst gestorben. Wenn die Dosierung nicht hundertprozentig stimmt, dann geht es oftmals schief.«
Ein furchtbarer Verdacht keimte in mir auf. Der Arzt und seine Frau konnten doch unmöglich meinen, dass ich ...
»Ich habe nichts eingenommen«, sagte ich energisch. »Harrison und ich haben uns auf das Kind gefreut! Ich hätte nie etwas getan, was das Wohl des Kindes gefährdet.«
Mr. Craig trat

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