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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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und aus ihm ein zusammengefaltetes Stück Pergament hervor. Das Papier war brüchig, die Tinte an einigen Stellen verwischt. Der Schreiber – oder die Schreiberin? – verfügte über eine klare, steile Handschrift. Atemlos las ich:
     
    In großer Eile schreibe ich dies hier nieder, denn ich muss fliehen. Noch vor dem Abend werden sie hier sein, um mich zu holen und am nächsten Baum aufzuknüpfen. Es ist alles verloren, und ich wurde verraten! Verraten von den Menschen, die ich für meine Freunde hielt. Die spanische Armada, die uns Befreiung und ein neues Leben bringen sollte, ist geschlagen. Hunderte von großen, stolzen Schiffen entweder zerstört oder hilflos treibend sich selbst überlassen. Manche sind bereits an Schottlands Küsten gestrandet. Man sagt, dass es für die spanischen Seeleute besser gewesen wäre, im Meer zu ertrinken, denn jeder, der gefunden wird, erleidet ein grausames Schicksal. Der protestantische Bastard, der sich Königin Elisabeth nennt, sitzt immer noch auf dem Thron und triumphiert nun noch viel mehr. Kaltblütig hat sie unsere gute Königin Maria ermorden lassen. Spaniens Versuch, unser Land von der rothaarigen Hexe zu befreien, ist kläglich gescheitert.
Monatelang habe ich alles Geld, das ich auftreiben konnte, gesammelt. Wollte es den Spaniern geben, wenn sie an Land kommen, und ihnen zeigen, dass sie in Schottland treue Anhänger haben. Ich kann den Schatz nicht mitnehmen, aber ich werde ihn gut verstecken und irgendwann zurückkehren. Das Geld muss dazu verwandt werden, aus Schottland wieder ein gottesfürchtiges, katholisches Land zu machen.
Warum ich diese Zeilen schreibe? Ich weiß es nicht. Vielleicht, weil ich niemandem meine Gedanken anvertrauen kann. Aber ich weiß – eines Tages wird der richtige Glaube siegen.
     
    Connell MacHardy, Laird of Cromdale
     
    Ich zwinkerte und las den Text ein zweites, dann ein drittes Mal. Es war kein Datum vermerkt, aber ich wusste auch so, wann der Schreiber die Zeilen verfasst hatte. Es musste im Herbst 1588 gewesen sein, kurz nachdem die mächtige spanische Flotte von England vernichtend geschlagen worden war. Damals war die Armada von Spanien aus in See gestochen mit dem Ziel, Königin Elisabeth zu ermorden und sich England einzuverleiben. Jeder wusste, dass der Versuch misslungen war. Mein Vorfahr Connell MacHardy hatte offenbar mit den Spaniern sympathisiert und wollte sie finanziell unterstützen. Ob ihm seine Flucht gelungen und was aus ihm geworden war, wusste ich nicht. Auf jeden Fall war er nicht nach Cromdale und zu dem Schatz zurückgekehrt. Damals hatten sich die Spanier von der Niederlage zwar so weit erholt, dass sie 1595 einen erneuten Angriff auf England wagten, aber außer ein paar niedergebrannten Fischerdörfern in Cornwall, im Süden des Landes, war die Mission nicht von Erfolg gekrönt gewesen. Connell MacHardy hatte nie die Gelegenheit bekommen, die Münzen den Spaniern zu übergeben. Ehrfurchtsvoll strich ich über den Rand der Truhe. Seit über vierhundert Jahren lag sie nun schon hier vergraben. Niemand hatte von der Existenz des Schatzes gewusst ...
Mit einem Ruck fuhr ich in die Höhe. Deutlich erinnerte ich mich an das letzte Gespräch mit Maggie Baldwin. Ich hatte gedacht, die Alte hätte im Zustand geistiger Verwirrung sinnloses Zeug über das Geheimnis von Cromdale gebrabbelt. Sie sprach von etwas, was nicht gefunden werden konnte, weil es nicht da war. Ich war mir ganz sicher, dass Maggie von dem Schatz wusste, zumindest von einer Legende, die darüber berichtete.
Unentschlossen starrte ich auf die Truhe. Da ich sie nicht fortschaffen konnte, war es das Beste, sie vorerst hier zu lassen. Man hatte den Schatz bisher nicht entdeckt, dann konnte er ruhig noch ein paar Tage an Ort und Stelle bleiben. Den Brief steckte ich in meine Manteltasche. An der Außenseite der Kammer untersuchte ich das Mauerwerk nach dem geheimen Mechanismus, den ich aus Zufall berührt hatte. Tatsächlich fand ich einen Stein, der lose im Mauerwerk hing. Wenn ich darauf drückte, bewegte sich die Tür. Beruhigt, die Kammer jederzeit wieder betreten zu können, verschloss ich sie und ging in die Mühle zurück. Das dortige Loch in der Wand bereitete mir mehr Schwierigkeiten. Ich wollte nicht riskieren, dass jemand aus Zufall den Geheimgang entdeckte. Zwar war die Mühle verlassen, aber es war Tatsache, dass sowohl Harrison als auch Violet wiederholt hier gewesen waren. Während ich mühsam verrottete Bretter, die verteilt im Haus

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